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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin
Autoren: Jennifer Ashley
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Logan halb links hinter ihr stand.
    »Wir haben geschlossen«, brummte der Barkeeper, der die Tür einen Spalt öffnete. »Aber das wisst ihr ja.«
    »Ich möchte mit Merrick sprechen«, erwiderte Samantha.
    »Er hat keine Zeit. Rede mit seinem Anwalt.«
    »Es geht nicht um gestern Abend. Das ist inoffiziell. Übrigens, du weißt nicht zufällig, wer die Dämonen waren, die hier alles kurz und klein geschlagen haben, oder?«
    »Nein.«
    »Auch nicht, zu welchem Clan sie gehören? Wir könnten hingehen und einmal ein Wörtchen mit ihnen reden, wenn ihr wollt.«
    Der Barkeeper kniff die Augen leicht zusammen. Wie alle Dämonen war er von jener makellosen Schönheit, die tiefer ging als äußere Attraktivität, die jeden dazu verlockte, ihm in die Augen zu sehen und sich nach allem zu verzehren, was er geben wollte.
    »Merrick ist wirklich gerade beschäftigt«, erklärte der Barkeeper. »Und auf dich ist er gar nicht gut zu sprechen.«
    »Weil ich ihn festgenommen habe? Mich wundert, dass er nichts geahnt hat.«
    »Tja, okay, ich frage ihn.« Er drehte sich um, als jemand aus dem dunklen Clubinnern nach ihm rief. »Wer hätte das gedacht?«, sagte er dann zu Samantha. »Merrick lässt dich hereinbitten.«
    Logan war sichtlich unwohl dabei, in den Club zu gehen, denn dies war ein Ort, der von Dämonen für Dämonen gemacht worden war, und Werwölfe waren sehr lebensmagische Wesen. Wie Logan sagte, juckte ihm das Fell, wenn er die Todesmagie von Dämonen fühlte.
    Und jetzt, da sie dem Barkeeper durch die »Privat«-Tür zu einem Fahrstuhl folgten, der sie vier Stockwerke nach oben brachte, sah er aus, als würde sein Fell ganz entsetzlich jucken. Oben entließ der Barkeeper sie in ein sonnendurchflutetes Penthouse, dessen Panoramafenster einen eindrucksvollen Blick auf den dunkelblauen Ozean boten.
    Tatsächlich unterhielt Merrick sich mit jemandem in seinem luxuriösen Wohnzimmer – mit Tain. Samantha blieb so abrupt in der Tür stehen, dass Logan fast in sie hineinrannte.
    »Das ist er!«, zischte Logan ihr ins Ohr. »Das ist der Kerl von gestern Abend!«
    »Was du nicht sagst!«
    Leicht benommen bewegte sie sich vorwärts. Wie ein altmodischer Gentleman stand Tain auf, als er sie sah, und auch Merrick erhob sich. Der Unsterbliche schien sich unwohl zu fühlen, was Samantha an dem dunklen Funkeln in seinen Augen erkannte. Wahrscheinlich behagte ihm noch weniger als Logan, sich in einem Gebäude aufzuhalten, das so vollständig von schwarzer Magie durchwirkt war.
    Seine Augen, mit denen er Samantha abermals von oben bis unten musterte, waren genauso blau wie der Ozean hinter ihm. Samantha ermahnte sich im Stillen, dass er eine mächtige Magie und unglaubliche Kraft besaß. Er könnte mit ihr tun, was er wollte – ebenso mit Merrick oder Logan, und keiner von ihnen wäre in der Lage, ihn aufzuhalten. Sie sollte Angst vor ihm haben, was auch der Fall war, aber zugleich bannte er ihre Aufmerksamkeit, faszinierte sie vollkommen und ließ sie einfach nicht los.
    Sein durchdringender Blick wanderte zu Logan. »Du bist ein Werwolf.«
    »Ja, und es ist mir ein Vergnügen«, antwortete Logan. »Darf ich mich vorstellen: Logan Wright. Ich bin Samanthas Partner.«
    »Ich habe dich gestern Abend gesehen.«
    »Als ihr alle so überaus rücksichtsvoll meinen Club in Schutt und Asche gelegt habt«, mischte Merrick sich ein. »Nichts belebt das Geschäft so sehr wie gegrillte Dämonen.«
    »Du meinst, als deine Konkurrenten deinen Club in Schutt und Asche legten«, korrigierte Logan. »Genau genommen haben wir dir das Leben gerettet.«
    Merrick bedachte ihn mit einem kühlen Blick, bevor er Samantha bedeutete, sie möge sich setzen. »Erzähl mir, was du hier machst und warum mein Anwalt dich nicht wegen Hausfriedensbruchs anzeigen soll.«
    »Ich wollte mit dir über etwas ganz anderes reden«, antwortete Samantha. »Vielleicht vergesse ich das Mindglow, wenn du mir in dieser Sache hilfst.«
    »Und welches Mindglow willst du vergessen?«, fragte Merrick gelassen.
    Samantha hätte gern die Augen verdreht, ließ es aber. »Schon gut. Vielleicht könntest du mir helfen, weil du so ein gutes Herz hast.«
    »Redest du von meinem bösen schwarzen Dämonenherzen?« Merrick lächelte.
    »Von ebendem.«
    »Ich habe ihn schon gefragt«, ging Tain dazwischen. »Er sagt, dass er vielleicht helfen kann.«
    Samantha verkniff sich eine spitze Entgegnung. »Verstehe.«
    »Warum setzen wir uns nicht alle und unterhalten uns?«, fragte Logan.
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