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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin
Autoren: Jennifer Ashley
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wurde. Doch Samantha blieb cool, indem sie an die junge Frau dachte, die ihr Partner Logan in der Seitengasse unweit von hier gefunden hatte. Ihr war sämtliche Lebensessenz entzogen worden, und zwar mit Hilfe von Mindglow.
    »Ich habe Angst«, gab Samantha zu. »Ich habe gehört, dass es das Tollste sein soll, was man erleben kann, aber ich weiß einfach nicht recht.«
    Merrick trat geschmeidig hinter sie und massierte ihr sanft den Nacken. »Na schön, Süße. Seit zwei Wochen lasse ich dich Abend für Abend an meinem besten Tisch sitzen, während du überlegst. Die meisten anderen hätten inzwischen den Mut aufgebracht. Was muss ich tun, um dich zu überzeugen?«
    Biete mir endlich Mindglow an, verdammt!
    »Es ist ja nicht so, als würde ich nicht
bezahlen

    »Nein, nein, Süße, nur warten draußen viele andere, die auch hineinwollen. Und die muss ich warten lassen, weil du Abend für Abend hier sitzt. Das ist schlecht fürs Geschäft, Kleines.«
    Sie tat beleidigt. »Schon gut, dann setze ich mich eben an die Bar.«
    »Wenn du willst. Mein Barkeeper mag dich. Ich sage ihm, er soll dir ein paar Drinks geben. Die gehen aufs Haus.«
    Samantha hoffte, ihr naives Kichern würde echt klingen. »Willst du mich betrunken machen, damit ich mit dir nach oben komme?«
    »Selbstverständlich nicht«, raunte Merrick ihr zu. »Wenn du zu viel trinkst, ist es nicht so schön – für keinen von uns.«
    »Was ist mit Drogen? Wird’s besser, wenn man high ist?«
    »Nein«, antwortete Merrick streng. »Es ist viel besser, wenn du klar im Kopf bist und alles fühlst.«
    »Aber ich habe gehört, dass es noch viel toller wird, wenn man ein bisschen bedröhnt ist.«
    »Dann hat man dir Unsinn erzählt«, entgegnete Merrick und hauchte ihr ins Ohr: »Doch es gibt etwas, das dir das Erlebnis steigern und die Angst nehmen kann. Es ist keine Droge, eher eine Art Kräutertee.«
    Ah, endlich!
    »Was für ein Kräutertee?«
    »Komm nach oben, dann zeig ich’s dir.«
    Das war ungünstig. Oben könnte Samantha in der Falle sitzen, bevor Logan bei ihr war. Sie war stark und hatte eine Waffe in ihrer großen Umhängetasche, aber gegen ein Dutzend Dämonen dürfte sie dennoch wenig Chancen haben.
    »Ich weiß immer noch nicht …« Sie verstummte mitten im Satz, als Merrick ihr Kinn packte und sie zwang, ihm in die Augen zu sehen.
    »Was versuchst du hier abzuziehen, Samantha?«
    Ihr erster Impuls war, sich von ihm wegzurollen und ihm einen Tritt in die Weichteile zu verpassen, aber sie beherrschte sich. »Nichts. Darf ich denn nicht warten, bis ich mich besser fühle?«
    Wieder nahm sie seine Pheromone wahr, die über sie hinwegwehten, um sie zu ihm zu locken. Sie widerstand und wusste, dass er es spürte.
    »Okay, na gut«, sagte er. »Aber nur, weil ich dich so gern mag.«
    Er schnippte mit den Fingern, und einer der Dämonenkellner kam herbei. »Eine Dosis«, wies Merrick ihn an.
    Samantha versuchte, nicht triumphierend zu grinsen. Sie musste still sitzen bleiben, bis der Kellner ihr den Stoff tatsächlich brachte. Dann konnte Logan mit der Verstärkung den Club stürmen, und Samantha durfte nach Hause gehen und sich bequemere Schuhe anziehen.
    Merrick lächelte besonders charmant, auch wenn Samantha nicht entging, dass er erregt war und sein Verlangen zunahm. »Du wirst es nicht bereuen, versprochen. Weil du so etwas Besonderes bist, werde ich es extraschön für dich …«
    Eine Frau an einem Tisch nahe der Tür schrie auf.
    Merrick drehte sich gerade um, als zwei männliche Dämonen vorn beim Eingang aus ihrer Menschengestalt barsten. Ihre Kleidung riss in Fetzen, während ihre Muskeln sich wölbten und ihre Körper zu ledrig langen Monstrositäten anschwollen. Auch die anderen Gäste schrien und stolperten von ihnen weg.
    »Was zum …« Merrick beobachtete sprachlos, wie die beiden Dämonen Tische umwarfen und mit ihren Klauen nach seinen Gästen griffen.
    Gleichzeitig erwachte der gebeugte Schnapstrinker an der Bar zum Leben. Er war gar kein Trinker. Vielmehr richtete er sich
     zu einem Zwei-Meter-Krieger in einem braunen Ledermantel auf, der ein bronzefarbenes Schwert in jeder Hand hielt. Hoch auf
     dem einen Wangenknochen seines versteinerten Gesichts prangte ein Pentagramm-Tattoo, und sein Haar war feuerrot. Mit himmelblauen
     Augen sah er zu Samantha, und sie schluckte.
Tain.
    In dem allgemeinen Tumult bemerkte Merrick ihn gar nicht. Er zerrte Samantha vom Barhocker und schob sie in den hinteren Clubbereich. »Du läufst
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