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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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seiner rechten Seite löste und um die Beine der Frau herumging, wobei sie die Leiche immer im Blick behielt.
    „Das Verbluten geht bei dieser Tötungsart recht schnell. Der Tatort ist das hier allerdings nicht.“
    Sein Blick wandte sich nach oben zu einem Balkon, der etwa drei Meter über ihnen in den Garten ragte. Mit einer Kopfbewegung in seine Richtung fuhr Dr. Jüssen fort:
    „Der Balkon ist voller Blutspritzer. Ich denke, das ist da oben passiert. Danach hat sie der Täter entweder hinunter gestoßen, oder sie ist runter gefallen. Wir müssen das Blut aber noch vergleichen. Alles ist bis jetzt nur ein erster Eindruck und Vermutung.“
    „Klar“, sagte Frank. „Uns wurde ein Doppelmord angekündigt.“
    „Jaja“, unterbrach ihn der Arzt. „Du kommst schon auf deine Kosten. Sei mal nicht so ungeduldig. Oben im ersten Stock. Im Schlafzimmer. Da hat’s einen jungen Mann erwischt. Ich hab ihn auch nur kurz aus der Ferne gesehen.“
    Frank deutete Malte an, dass er hier bleiben solle. Er selbst und Maren machten sich auf den Weg in die Wohnung, in deren Schlafzimmer sie das zweite Grauen des Vormittags erwartete.
    Auf dem Schild neben der Türglocke stand „Claudia Hülst“ und vor der Tür ein Beamter, der die beiden sofort durchließ. „Erste Tür links“, wies er ihnen den Weg. Frank dankte ihm und rief in die Wohnung hinein: „Darf ich ins Schlafzimmer?“.
    In der Tür erschien eine schwarzhaarige Frau.
    „Aber natürlich, welches Schlafzimmer solltest du nicht betreten dürfen?“, scherzte sie. Frank begrüßte sie mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange und den Worten: „Hallo, Sabine.“
    Sabine war seit Jahren eine ihm liebe Kollegin bei der Spurensicherung. Beinahe hätten die beiden sogar einmal etwas miteinander angefangen, aber das war zwei Jahre her und damals war aus dem Nichts heraus plötzlich Ina aufgetaucht. Sabine schien das bis heute leid zu tun, aber das Verhältnis zu Frank und Ina war gleichermaßen gut und zu einer echten Freundschaft geworden. Auch privat unternahmen die drei vieles miteinander.
    „Schade um ihn“, sagte Sabine, als sie mit Maren und Frank das Schlafzimmer betrat. „Er war ein wirklich hübscher Kerl. Laut Ausweis heißt er übrigens Jörg Klettner.“
    Auf der rechten Hälfte des französischen Bettes lag ein Mann, der offensichtlich genauso ausgeblutet war wie die Frau, die sie vorher im Garten gesehen hatten. Auch ihm war die Kehle durchschnitten worden, außerdem wies der Körper einen Einstich im Unterleib auf. Der Mann lag mit weit aufgerissenen Augen im Bett und hielt mit der linken Hand ein Stück der Bettdecke fest umklammert.
    „Himmel!“ stieß Maren hervor. „Was ist hier passiert!?“
    „Seid ihr hier fertig?“, fragte Frank.
    „Ja, aber der Mediziner muss noch ran.“
    „Und – habt ihr was Brauchbares?“
    „Kann ich jetzt noch nicht sagen“, erwiderte Sabine. „Ein paar Fingerabdrücke und Fasern vom Teppichboden. Aber ob davon was zum Täter gehört, ist noch nicht raus.“
    „Wer hat die beiden gefunden?“
    „Eine Frau Beck. Sie putzte regelmäßig hier und half der Frau etwas im Haushalt. Sie ist ziemlich fertig und wartet drüben im Arbeitszimmer. Da darfst du übrigens auch schon hin. Meine Jungs sind noch mit dem Badezimmer, der Küche und dem Wohnzimmer samt Balkon beschäftigt.“
    Obwohl die Wohnung nur drei Zimmer hatte, war sie sehr groß. Frank schätzte sie auf etwa 90 m². Von der Eingangstür ausgehend erstreckte sich ein etwa 10 m langer Flur bis zu einer Wand, die vollständig von einem Spiegel verdeckt wurde. Rechts neben der Schlafzimmertür stand eine Garderobe mit diversen Mänteln und Jacken. Gegenüber dem Schlafzimmer befand sich das Wohnzimmer, in dem die Spurensicherung beschäftigt war. Beim Blick durch die Tür sah Frank eine doppelflügelige Balkontür, deren rechter Flügel geöffnet war.
    „Komm mit!“, sagte Frank knapp zu Maren, die sich auch hier wacker hielt, was Frank anerkennend zur Kenntnis nahm. Hintereinander gingen sie den Flur entlang, schauten beim Gehen nach links in ein durchschnittlich großes Badezimmer, nach rechts in eine riesige Küche mit rundem Esstisch. Am Ende des Ganges lag auf der linken Seite das Arbeitszimmer, das von zwei Computern mit riesigen Monitoren beherrscht wurde. Links vom Eingang ragte ein Bücherregal bis zur Decke, das mit Ordnern, einigen Büchern, aber überwiegend mit Datenträgern der verschiedensten Art bestückt war. In einem der beiden großen
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