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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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zu kam.
    „Geht es?“, erkundigte sich Frank.
    „Ja, danke“, antwortete die Frau. „Ich gehe jetzt nach Hause.“
    „Soll ich Sie fahren?“, fragte Frank voller Mitgefühl die kleine Frau, die in den letzten 90 Minuten um Jahre gealtert war.
    „Nein, danke. Es sind nur ein paar Schritte. Suchen und finden Sie das Schwein, das dies getan hat!“, gab sie bestimmter zurück als Frank es ihr zugetraut hatte.
    „Das werden wir, Frau Beck. Bestimmt, das werden wir!“
    Die Frau verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken und schlich die Treppe hinunter. Als Nächste trat Sabine auf den Flur.
    „Wir sind gleich fertig da drin.“, informierte sie Frank. „Noch ungefähr zehn Minuten. Wir machen dann zu und fahren zurück. Einiges muss ins Labor, aber einen vorläufigen Bericht kannst du heute Nachmittag kriegen.“
    „Okay. Wir gehen dann mal zu der gut informierten Nachbarin, Maren. Wie heißt sie, Malte?“
    „Darf
ich
nicht mitkommen?“, bettelte Malte. Fast hätte er vor Frank Männchen gemacht. „Ich habe schon mit ihr gesprochen.“
    „Na gut, komm mit, aber dann musst
du
zurück ins Präsidium.“, wandte sich Frank nun an Maren. „Wie geht es dir?“
    Ihm war aufgefallen, dass Maren wieder blass geworden war.
    „Es geht“, antwortete sie und fügte hinzu: „Das sah alles schon ziemlich schlimm aus.“
    „Ich weiß“, tröstete Frank. „Lass sacken. Fahr du bitte zurück ins Präsidium und suche nach Verwandten von den beiden.“
    „Die Adresse von den Eltern der Frau habe ich ...“.
    Maren schaute ihm jetzt direkt ins Gesicht und wurde schlagartig weiß wie eine Wand. Gleichzeitig schluckte sie und flüsterte: „Nein, lass mich ihnen bitte nicht Bescheid sagen müssen.“
    Frank erschrak. „Aber nein! Wo denkst du hin, Maren? Du sollst nur herausfinden, wo welche Verwandten von den beiden leben. Lisa soll dir dabei helfen.“
    Er rief den Beamten, der unten im Gang zum Garten gestanden hatte.
    „Sorgen Sie dafür, dass die Kollegin zum Präsidium gebracht wird!“, forderte er ihn knapp auf und bevor der sowas wie „Zu Befehl!“ brüllen konnte, schob Frank hinterher: „Und bleiben Sie locker!“
    ***
    Steffie war glücklich. Endlich Sonne! Und es war warm. Sie war vor etwa einer halben Stunde aufgestanden, hatte schnell ein Glas Orangensaft getrunken und war unter die Dusche gegangen. Jetzt stand sie, in ein Badetuch gehüllt, vor ihrem Schrank und überlegte, was sie anziehen sollte. Ihre Eltern waren schon vor Stunden zur Arbeit gegangen. Ausnahmsweise hatte ihre Mutter, bevor sie ging, den Kopf in Steffies Zimmer gesteckt und ihr „Hallo“ gesagt. Sie fragte, was Steffie heute vorhatte.
    „Weiß ich noch nicht“, murmelte Steffie, die zufällig wach geworden war, als ihre Mutter die Tür geöffnet hatte.
    „Vielleicht können wir heute Abend was zusammen machen?“
    „Vielleicht“, erwiderte Steffie.
    „Gehen wir essen?“
    „Mmmh.“
    „Ich komme gegen sechs zurück.“
    „Mmmh.“
    „Sei bitte dann zu Hause!“
    „Mmmmh!“
    Frau Wibert lachte.
    „Schlaf jetzt weiter.“
    Steffie antwortete nicht mehr. Sie drehte sich um und hörte gerade noch, wie ihre Mutter die Wohnungstür schloss.
    Sie griff in den Schrank und holte sich ihre weiße Jeans heraus, die sie vom Bügel nahm und auf das Bett legte. Anschließend nahm sie mit der einen Hand einen Slip und mit der anderen ein rotes Top aus dem Fach. Steffie liebte das Top, denn es endete knapp über dem Hosenbund und ließ ihren Bauchnabel sehen.
    Sie ging zurück ins Badezimmer und begann, sich die Haare zu föhnen. Ihre dunkelblonden Haare waren halblang, und es dauerte eine Weile, bis sie einigermaßen trocken waren. Sie schaltete den Föhn aus und legte ihn zurück. Dabei fiel ihr Blick auf den Lippenstift ihrer Mutter. Sie schraubte das silberne Ding auf. Karminrot. Ihre Mutter mochte es eigentlich nicht, wenn Steffie ihre Lippen schminkte - nicht, weil es
ihr
Lippenstift war. Sie meinte einfach, Steffie sei noch zu jung dafür. Das sah
sie
ganz anders, und es kam nicht selten vor, dass sie heimlich Lippenstift auftrug und ihn wieder abwischte, bevor sie nach Hause kam. Sabrina und Trixi sagten jedenfalls immer, das stehe ihr gut.
    Steffie setzte den Stift an ihre Lippen und fuhr mit seinem Ende in gekonntem Bogen erst über ihre Oberlippe, dann über die Unterlippe. Sie presste die Lippen aufeinander und öffnete sie gleich wieder. Sie betrachtete sich im Spiegel und gefiel sich. Sie hob die Arme und posierte
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