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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne
Autoren: Philip José Farmer
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Männer hindurch.
    Dann fiel der erste heraus, der ein brüllendes Kind trug.
    Der S chamane der Chaufi’ng taumelte auf Deyv zu. Er wirkte verwirrt.
    „Der Himmel war hell, als wir uns entschlossen, in das Maul des Dämonen zu gehen“, sagte er.
    Er sah hoch. „Das ist ein merkwürdiges Schwarzes Tier.“
    „Hier gibt es kein Schwarzes Tier“, sagte Deyv. „Und wenn das Licht zurückkommt, wirst du etwas sehen, das du dir nie hast träumen lassen.“
    Der Schamane sprach undeutlich, und seine Augen blickten sonderbar. Deyv wußte nicht, ob die Stämme wieder etwas genommen hatten, um sich für den Sprung zu stärken, oder ob sie einen Schock erlitten hatten. Der Eintritt in diese Welt war wie eine Geburt. Die Seele g e riet in Verwirrung dabei, und auch der Leib wurde b e troffen. Alle, die gesprungen waren, würden jetzt eine Zeit der tiefen Erschütterung durchmachen.
    Morgen – ein Wort, das Deyv von der Shemibob g e lernt hatte –, morgen würde es Unannehmlichkeiten g e ben, wenn nämlich die sechs Stämme entdecken würden, daß ihre Ahnen nicht da waren. Aber sie würden noch unter der Wirkung des Schocks stehen, und sie würden denen folgen, die im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte waren.
    Deyv und Vana und Sloosh und die Shemibob hatten soviel mehr Erfahrung. Sie hatten viele Schocks durc h lebt. In gewissem Sinne waren sie schon viele Male g e boren worden. Sie würden wie Erwachsene und die and e ren wie Kinder sein.
    Sloosh kam von dem Feuer zu Deyv herüber.
    Er sagte zu ihm: „Du lächelst so; man könnte meinen, du wolltest tanzen. Was ist mir dir?“
    „Wir waren dort, und nun sind wir hier! Wir leben! Unsere Kinder werden leben! Welch eine Freude!“

Nachwort
     
    Philip Farmer – den zweiten Vornamen, Jose, legte er sich später zu, um seinem eher schlicht anmutenden N a menszug etwas Exotik zu verleihen – wurde als ältestes von fünf Kindern 1918 in North Terre Haute/Indiana g e boren. Er war ein athletisch gebauter Junge und durchaus kein Stubenhocker. Er kletterte auf jeden erreichbaren Baum und schwang sich von Ast zu Ast – kein Wunder, daß er von Spielkameraden bald mit dem Spitznamen „Tarzan“ belegt wurde. Zugleich jedoch war er ein B ü cherwurm, der alles verschlang, was ihm an Abenteuerl i teratur unter die Finger geriet.
    Bald jedoch schon holte ihn die Realität von den Bäumen und aus den Träumen. Den gerade begonnenen College-Besuch mußte er abbrechen, weil der kleine G e werbebetrieb des Vaters Konkurs anmeldete. Überl e benskampf war angesagt, nicht im Dschungel, sondern in der amerikanischen Gesellschaft.
    Er hatte eigentlich Zeitungsreporter werden wollen – jetzt jedoch mußte er sich in verschiedenen Jobs als ung e lernter Arbeiter durchschlagen, etwa als „Strippenzi e her“ oder als Vorarbeiter in einem Stahlwerk. Erst 1949 war wieder an ein Studium zu denken, das er finanzierte, i n dem er nebenher noch arbeitete. Ergebnis: ein Zusa m menbruch aus nervöser Erschöpfung. Aber er hatte sein Ziel erreicht, hatte einen akademischen Grad und war a n schließend zwar nicht als Reporter, wohl aber als techn i scher Journalist für verschiedene Firmen tätig. Heiml i che Berufswünsche wie Anthropologe und Sprachwisse n schaftler lagen für ihn stets außerhalb seiner Reic h weite.
    Sein Kurzroman The Lovers (Die Liebenden) machte ihn 1952 auf einen Schlag als Science Fiction-Autor b e kannt. Erstmals hatte es ein Autor gewagt, das in der Science Fiction bislang weitgehend tabuisierte Thema Sexualität in den Vordergrund zu stellen. Oder, um genau zu sein: Erstmals traute sich ein Verlag, dieses Thema aufzugreifen. Glück und Auftrieb für Farmer, der in der Folge aber gleich wieder Pech hatte, denn der Auftakt seiner nunmehr freiberuflichen Tätigkeit als Schriftsteller wurde sogleich begleitet von einer für Farmer mit schwerwiegenden finanziellen Einbußen verbundenen Pleite eines unseriösen Verlegers.
    Immerhin, Farmer war etabliert. Stories wie Mother (Mutter) untermauerten seinen Ruf, Tabubrecher auf dem Gebiet der Sexualität in der Science Fiction zu sein und die biologische Komponente der Science Fiction auf u n gewöhnliche Art herauszuarbeiten. Ein zweites Thema des frühen Farmer, heute manchmal ein bißchen in Ve r gessenheit geraten, war die Beschäftigung mit Religion, wie sie etwa in den Stories um Father John Carmody zum Ausdruck kommt.
    Schon in The Lovers gibt es literarische Anspielungen – etwa der Planet Ozagen = Oz again, eine
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