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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne
Autoren: Philip José Farmer
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doch nur deinen Beutel mit deinen Schätzen, wenn du doch nur deine Kräfte hättest“, sagte sie zur Shemibob.
    „Ich hab’s!“ schrie Deyv und sprang auf. „Die Kraft! Die Kraft!“
    Die Shemibob blinzelte mit den Augen und fragte: „Was meinst du? Was für eine Kraft? Ich besitze keine Kraft.“
    „Ja, du nicht!“ rief er. „Aber das Schiff!“
    Sie und Sloosh blickten sich an. Der Pflanzenmensch meinte dann: „Wir wissen aber nicht, wie man damit u m geht. Wir würden uns womöglich damit umbringen. A n dererseits sterben wir natürlich sowieso irgendwann.“
    „Besser das, als ersticken oder von einem Speer durchbohrt zu werden“, sagte die Shemibob. „Wir kö n nen es zumindest versuchen.“
    „Vielleicht reicht der Treibstoff noch dafür, ein kle i nes Stück hoch- und dann noch etwas weiterzukommen. Vielleicht ist das unsere letzte Chance. Vielleicht e r schrecken wir sie auch so, daß sie es nicht wagen we r den, uns zu verfolgen. Aber die Wucht des Aufpralls hi n terher … das kann schlimm werden, sehr schlimm.“
    „Kommt mit“, sagte die Shemibob. „Wir wollen doch mal sehen, ob wir nicht doch noch mehr mit den Leitu n gen anfangen können. Wir haben nicht viel Zeit.“
    Die beiden eilten hinaus. Sie wollten sorgfältig darauf achten, im Mittelteil des Fahrzeugs zu bleiben, damit es unter ihrem Gewicht nicht umkippte, wenn sie sich im oberen Stockwerk befanden. Vana kam zu Deyv und sa g te zu ihm: „Halt uns bitte fest.“
    Er umarmte sie. Das Baby fing wieder an zu schreien. Deyv trat einen Schritt zurück und meinte: „Sie hat Angst, daß ich sie dir wegnehme. Ich wünschte, das wäre alles, wovor sie Angst zu haben brauchte.“
    Die Zeit verging. Deyv ging die Treppen in der Mitte hinauf und setzte sich im Korridor auf den Boden. Er konnte sehen, wie die Shemibob und Sloosh im Kontrol l raum arbeiteten. Kurz darauf blickte sie auf und ihn an.
    „Wir haben es fast geschafft“, rief sie nach draußen.
    Sie hatten die Sessel nicht aufgeklappt, da keiner von beiden auf ihnen sitzen konnte. Die Schalttafel hatten sie um 45 Grad nach unten gekippt. Lichter blitzten auf. An der Tafel befanden sich eine große Wählerscheibe und ein dünner Stab.
    Plötzlich begann sich der Boden nach oben zu neigen.
    Deyv schrie auf.
    Sloosh summte ihm zu: „Nein, wir sind noch nicht g e startet! Die Stammesangehörigen haben nur angefangen, uns zu dem Loch hinzutragen!“
    Von unten drang Vanas Stimme zu ihm hinauf. „Was ist das?“
    Deyv konnte sehen, wie der Teil der Wand, der vor den beiden Piloten lag, silbern wurde. Dann war die Ste l le auf einmal durchsichtig, und er blickte auf den Ber g hang und das Dorf.
    „Wir haben es geschafft!“ sagte die Shemibob.
    Der rückwärtige Teil begann sich schräg zu legen. Bald darauf war der Boden waagrecht.
    Sloosh wandte sich um und sagte: „Du und Vana, ihr geht in einen Raum und stellt euch mit dem Rücken zur Rückwand. Wir wissen noch nicht, ob wir mit der B e schleunigung klarkommen!“
    Deyv beeilte sich zu gehorchen. Sobald sie ihre Plätze eingenommen hatten, war die Stimme der Shemibob schwach durch die Tür zu vernehmen: „Sie tragen uns zum Loch! Haltet euch fest!“
    Deyv wußte nicht, was kommen würde – ein gewalt i ger Lärm, ein Stoß, der sie gegen die Wand schleudern würde, oder etwas anderes.
    Sie stürzten schwer, und dann gab es einen Schlag.
    Die Leute hatten das Fahrzeug fallen lassen. Langsam bewegte es sich den Berg hinauf.
    Er konnte sich gut vorstellen, wie die dort draußen schreiend in alle Richtungen stoben, um sich vor dem plötzlich in Bewegung geratenen Schiff in Sicherheit zu bringen. Vielleicht glaubten sie auch, die Zauberer in seinem Inneren hätten es zum Leben erweckt, und es würde sie jetzt jagen, um sie zu fressen. Außerdem wü r de es ihnen jetzt sicher sehr leid tun, daß sie das Freun d schaftsangebot nicht angenommen hatten.
    Das vordere Ende hob sich steil in die Höhe und fiel dann herunter. Es gab noch einen Schlag. Sie blieben stehen.
    Das Gesicht der Shemibob erschien im Türeingang. Sie wirkte ernst, aber ruhig.
    „Es ist einfach nicht mehr genug Energie da, um vom Boden hochzukommen. Wir befinden uns jetzt im Dorf; wir sind durch den Eingang gefahren. Ihr beide geht jetzt hinaus und verriegelt das Tor.“
    Sie zog sich wieder zurück. Deyv und Vana machten die Tür auf und traten ins Freie. Vana folgte ihm einen Augenblick später, nachdem sie erst noch das Baby auf den Boden gesetzt hatte. Das
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