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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman
Autoren: Nuruddin Farah
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ein e Eck e bog . Sie hoffte , si e wa r nich t unnöti g abweisen d gewesen . Au s den Augenwinkel n beobachtet e si e ihn , wi e e r di e Warnblinkanlage einschaltete , di e ro t aufleuchtete , i m Tak t mi t ihrem Herzschlag . E r sa h si e aufmerksa m an , fragt e sich , o b e r ihre Gedanke n unterbreche n dürfte . Tatsächlic h sprac h si e zuerst:
    »Hoffentlic h bi n ic h nich t z u gro b gewesen.«
    »Di r wir d i n de m Augenblic k verziehen , w o d u mich einlädst« , sagt e er . »Ic h wei ß j a ga r nicht , wi e ic h dich erreichen soll.«
    »Gan z i m Gegenteil« , erwide rte er. »Du bist e i ne findige Frau , d u wirs t wissen , wi e d u mic h erreiche n kannst , wen n du willst.«
    Z u angespannt , u m kla r denke n z u können , schwie g sie. »Ein e Art , mic h z u erreichen« , fuh r e r fort , »is t übe r Dr . Mire i n deine r Klinik . Ic h seh e ih n seh r hä ufig, beinahe täglich.«
    »Würd e e s ih n nich t stören , wen n e r daru m gebete n wird, Nachrichte n z u überbringen?«
    »E r wär e nu r z u erfreut , da s versicher e ic h dir. « E r grinste, teilte seine Aufmerksamkeit zu gleichen Teilen zwischen Duniya s Gesich t un d de r Stra ß e auf , di e volle r Schlaglöcher un d Fußgänge r war.
    E r bracht e de n Wage n abrup t zu m Stehen . »Ic h fürchte , ich kann nicht weiterfahren. Da ist ein Schild, auf dem steht ›Kein e Taxis‹ . Ic h hab e vergessen , da ß ic h nich t meinen Privatwage n fahre . Tu t mi r leid.«
    Si e richtet e sic h au f un d bereitet e sic h au f di e schwierige Aufgab e vor , etwa s Weise s ode r Neutrale s z u sagen , woraufhin dan n herauskam : »Da s wa r seh r net t vo n dir.«
    »Wa r mi r ei n Vergnügen« , wa r alles , wa s e r herausbrachte.
    Währen d si e etwa s murmelte , da s zwische n »Danke « un d »Bis dann « lag , stie g si e au s de m Auto , sicher , da ß si e einander wieder begegnen würden. Sie schloß die Ta x i t ür , ohn e ihn anzusehen.
    D a si e rech t frü h angekomme n war , unterhiel t sic h Duniya leutseli g un d ausgiebi g mi t de n dre i Putzfrau en, bot ihnen soga r an , ihne n bei m Reinige n de r Ambulanzräum e z u helfen, i n dene n si e heut e z u arbeit e n hatte . Doc h di e wollte n davon nicht s hören . Si e bemüht e sic h nac h Kräften , ihre n Verstand beschäftig t z u halten.
    Doch als die Reinigungsfrauen gingen u n d sie allein in dem hallenden großen Raum war, spielten sich in ihrem Kopf fortlaufend wieder Szenen aus der zufälligen Begegnung mit Bosaas o ab . U m sic h di e Zei t z u vertreiben , schnappt e si e sich ein e alt e Zeitung , i n de r si e ein e interessant e Meldung en t deckte:
     
    MOGADISCH U (SONNA , DIENSTAG)
    De r Landwirtschaftsministe r warnt e heut e vo r einer bevorstehende n katastrophale n Dürr e i n Somalia , wen n nicht Sofortmaßnahme n zu r Unterbrechun g de s Brutkreislauf s der Wüstenheuschrecke eingeleitet würden. Bürger aus Mogadisch u habe n vo r kurze m riesig e Schwärm e gesichtet , 25 k m brei t un d 7 0 k m lang . Di e Regierun g hab e bereit s einen Feldzu g zu r Ausrottun g de r Schädling e ausgearbeitet , welcher allerdings nur durch Einsatz von Insektiziden und Leichtflugzeuge n z u m Versprühe n durchführba r sei . Beide s sei jedoc h nich t verfügbar , hie ß es . Unterstützun g be i diesem Feldzug sei von den Regierungen der USA und der Niederland e zugesicher t worden . Die s reich e abe r noc h nicht aus.
    Da s Staatsoberhaupt , Generalmajo r Mohamme d Siyad Barre, ha t di e Botschafte r de r Bundesrepubli k Deutschland, Großbritanniens , Frankreich s un d Italien s aufgerufen , zu überlegen , welch e Hilf e ihr e Regierunge n Somali a anbieten können, um der bevorstehenden Katastrophe Herr zu werden. Letzte Nacht mußt e n fün f Leichtflugzeug e de r Eas t African Locus t Organizatio n i n Addi s Abeb a a m Bode n bleiben , weil Ersatzteil e un d Treibstof f fehlten.
    De r Landwirtschaftsministe r zitiert e eine n hochrangigen Beamten der FAO der Vereinten Nationen, wonach die Bemühungen , di e Plage in ganz Afrika zu bekämpfen, bereits mindesten s 1 0 0 Millione n Dolla r gekoste t hätten , un d allein fü r da s kommend e Jah r würde n noc h zusätzlich e Mitte l von übe r 1 4 5 Millione n Dolla r benötig t werden.
     
     
     

2
     
     
     
     
     
    Be i de r Arbei t trif f t Duniy a ihr e Kollegen , darunte r Hibo , eine Oberschwester , un d Dr . Mire . De r Vormitta g bring t Kummer un d Freude . Duniy a begegne t
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