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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Menschen beträchtliche Schwierigkeiten bereitete, sich auf Angelegenheiten zu konzentrieren, die sie nicht direkt betrafen.
    Vor Jahrzehnten hatten Bauroboter diese hohe Kuppel nach seinen ganz genauen Spezifikationen errichtet. Die zahlreichen, gut ausgestatteten Kammern – jede völlig steril und von den anderen Kammern isoliert – enthielten alles, was Erasmus für seine Experimente brauchte. Während seiner regelmäßigen Inspektionsrundgänge blickte der unabhängige Roboter durch die Glaz-Fenster in die Zellen, in denen Seuchentestpersonen auf Betten festgeschnallt lagen. Manche Exemplare waren bereits paranoid und delirierten, zeigten alle Symptome des Retrovirus, wohingegen andere aus verständlichen Gründen Schrecken zeigten.
    Inzwischen war die Testreihe mit dem gentechnisch erzeugten Virus nahezu abgeschlossen. Effektiv betrug die unmittelbare Sterblichkeitsrate 43 Prozent und war somit noch weit von jeder Perfektion entfernt; dennoch stand nun das wirksamste Virus der Menschheitsgeschichte zur Verfügung. Er eignete sich für den nötigen Zweck, und Omnius konnte nicht mehr allzu lange warten. Es musste bald etwas geschehen.
    Der heilige Krieg der Menschen gegen die Denkmaschinen zog sich schon fast ein ganzes Jahrhundert lang hin und verursachte viele Zerstörungen und Unannehmlichkeiten. Mittlerweile hatten die ständigen fanatischen Attacken der Djihad-Armee dem Synchronisierten Imperium unermesslichen Schaden zugefügt, die Roboter-Kriegsschiffe wurden genauso schnell vernichtet, wie die verschiedenen Allgeist-Inkarnationen neue bauen konnten. Omnius' Pläne waren in unverzeihlichem Maß ins Stocken geraten. Der Computer forderte eine Endlösung. Weil der militärische Konflikt sich als nicht effektiv genug erwies, hatte man nach Alternativen gesucht: nach biologischen Waffen, einer tödlichen Seuche zum Beispiel.
    Simulationen zufolge konnte eine sich schnell ausbreitende Epidemie als überlegene Waffe dienen, indem sie menschliche Populationen ausmerzte – einschließlich ihrer Streitkräfte –, aber Infrastruktur und Ressourcen für die Übernahme durch die siegreichen Denkmaschinen intakt ließen. Sobald die speziell entwickelte Seuche ihre Wirkung gezeigt hatte, konnte Omnius Ordnung schaffen und die Systeme wieder in Betrieb nehmen.
    Gegen diese Strategie hegte Erasmus gewisse Vorbehalte, denn er befürchtete, dass eine derart wirksame Seuche die Menschheit bis zum letzten Exemplar ausrotten könnte. Zwar mochte Omnius aus seiner Sicht die völlige Beseitigung der Menschheit als erstrebenswert erachten, aber der unabhängige Roboter wünschte sich keine derartige Endlösung. Er hatte ein anhaltendes Interesse an diesen Geschöpfen, besonders an Gilbertus Albans, den er aus den elenden Sklavenbaracken geholt und als Ersatzsohn aufgezogen hatte. Doch schon unter rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten brauchte Erasmus in ausreichendem Umfang organisches Material für sein Labor und die Felduntersuchungen der menschlichen Natur.
    Nicht alle Menschen durften sterben. Nur die Mehrheit musste verschwinden.
    Allerdings waren diese Geschöpfe bemerkenswert widerstandsfähig. Erasmus bezweifelte, dass selbst die schlimmste Epidemie die gesamte Spezies auslöschen könnte. Menschen hatten die verblüffende Begabung, sich auf Widrigkeiten einzustellen und sie durch unorthodoxe Methoden abzuwehren. Wenn es doch nur Denkmaschinen möglich wäre, es ebenfalls zu lernen ...
    Der Roboter raffte das Prunkgewand um seine platinhäutige Gestalt und betrat die Zentralkammer der Laboranlage, wo sein zum Renegaten gewordener Gefangener von Tlulax das verheerende RNS-Retrovirus ersonnen hatte. Denkmaschinen waren effizient und tüchtig, doch bedurfte es einer verderbten menschlichen Fantasie, um Omnius' Zorn in ein hinlänglich destruktives Maßnahmenprogramm umzusetzen. Kein Roboter oder Computer hätte ein so entsetzliches Werkzeug des Todes und der Vernichtung konzipieren können. Dazu war die rachsüchtige Vorstellungskraft eines Menschen nötig.
    Rekur Van, ein mittlerweile in der ganzen Liga der Edlen geächteter und verachteter Biotechniker und Genetiker, wand sich in seinem Lebenserhaltungsgestell. Er konnte nur den Kopf bewegen, weil er weder Arme noch Beine besaß. Das Gestell verband den Körper des Genetikers mit Nährstoff- und Entsorgungsschläuchen. Kurz nach Vans Gefangennahme hatte Erasmus veranlasst, ihm die Gliedmaßen zu amputieren, um mehr Einfluss auf ihn zu haben. Rekur Van war nicht
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