Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
durch den Dschungel der esoterischen Lehre zu führen.
    Xavier Harkonnen konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Er war Soldat und daran gewöhnt, zu kämpfen, seine Truppen zu führen und Befehle zu erteilen. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte, wenn diese pazifistischen buddhislamischen Einwohner des Planeten sich einfach ... verweigerten.
    Auf den Liga-Welten gab es eine zunehmende Protestbewegung gegen den Djihad. Die Menschen waren nach über zwei Jahrzehnten Blutvergießen ohne sichtbare Fortschritte kampfesmüde geworden. Einige hatten sich mit ihren Transparenten sogar in die Nähe des Heiligtums von Manion dem Unschuldigen gewagt und »Frieden um jeden Preis!« gefordert.
    Ja, Xavier konnte ihre Erschöpfung und Verzweiflung verstehen, denn sie hatten viele geliebte Menschen sterben sehen. Aber diese isolierten Anhänger des Buddhislams hatten nie ihre Hand zum Widerstand erhoben – ein Beweis für die große Dummheit extremer Gewaltlosigkeit.
    Das Angriffsziel der Maschinen war offensichtlich, und Omnius würde sicherlich kein Verständnis für irgendwelche Vorlieben religiöser Fanatiker zeigen. Xavier hatte hier im Namen des Djihad eine lebenswichtige Aufgabe zu erledigen – und diese Aufgabe verlangte von den Planetenbewohnern ein wenig Zusammenarbeit auf der Basis des gesunden Menschenverstandes. Er hatte nicht erwartet, auf so große Probleme zu stoßen, wenn er versuchte, diesen Menschen näher zu bringen, was die Armee des Djihad für sie riskierte.
    Die Ältesten der Zenschiiten schlurften zurück in den Konferenzraum, eine Einfriedung, die mit alten religiösen Artefakten aus Gold und Edelsteinen verziert war.
    Der religiöse Führer Rhengalid starrte ihn mit steinernen Augen und offener Ablehnung an, wie er es schon seit Stunden getan hatte. Den großen rasierten Kopf hatte er mit glitzernden exotischen Ölen eingerieben, seine dichten Augenbrauen waren gekämmt und künstlich gedunkelt. Sein Kinn war von einem dichten, quadratisch geschnittenen Bart bedeckt, den er als ein Zeichen seines Stolzes trug. Seine Augen waren von einem hellen Grau-Grün, das in irritierendem Kontrast zu seiner braun gebrannten Haut stand. Dieser Mann ließ sich weder von der bedrohlichen Kriegsflotte der Denkmaschinen am Himmel oder der massiven Feuerkraft der Armee des Djihad beeindrucken oder einschüchtern. Er schien blind zu sein.
    Es kostete Xavier große Mühe, mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Wir versuchen, Ihre Welt zu beschützen, Ältester Rhengalid. Wenn wir nicht genau zu diesem Zeitpunkt gekommen wären, wenn unsere Schiffe nicht weiterhin jeden Tag die Denkmaschinen zurückdrängen würden, wären Sie und Ihr Volk längst Sklaven von Omnius.« Steif saß er dem Führer der Zenschiiten auf der harten Bank gegenüber. Nicht ein einziges Mal hatte Rhengalid ihm irgendeine Erfrischung angeboten, obwohl Xavier vermutete, dass die Ältesten jedes Mal etwas zu sich nahmen, wenn die Soldaten den Raum verließen.
    »Sklaven? Wenn Sie so sehr um unser Wohlergehen besorgt sind, Primero Harkonnen, wo waren Ihre Schlachtschiffe vor wenigen Monaten, als die Fleischhändler der Tlulaxa gesunde junge Männer und fruchtbare Frauen aus unseren landwirtschaftlichen Siedlungen raubten?«
    Xavier bemühte sich, keine Bestürzung zu zeigen. Er hatte nie Diplomat sein wollen, dazu hatte er nicht die nötige Geduld. Er diente der Sache des Djihad mit all der Loyalität und Hingabe, die er besaß. Das tiefe Rot seiner Uniform symbolisierte das vergossene Blut der Menschheit, und sein Sohn Manion der Unschuldige war – mit gerade einmal elf Monaten – zum ersten Märtyrer geworden.
    »Ältester, was haben Sie zur Verteidigung Ihres Volkes getan, als die Plünderer kamen? Ich wusste bis jetzt nichts von diesem Vorfall und kann Ihnen nicht bei Dingen helfen, die in der Vergangenheit geschehen sind. Ich kann Ihnen nur versichern, dass das Leben unter der Herrschaft der Denkmaschinen viel schlimmer sein wird.«
    »Das sagen Sie, aber Sie können die Scheinheiligkeit Ihrer eigenen Gesellschaft nicht leugnen. Weshalb sollten wir dem Wort eines Sklavenhändlers mehr Glauben schenken als dem eines anderen?«
    Xaviers Nasenflügel bebten. Ich habe für so etwas keine Zeit! »Wenn Sie darauf bestehen, die Vergangenheit zu beschwören, dann erinnern Sie sich bitte an den Beginn unseres Freiheitskampfes. Die Weigerung Ihres Volkes, den Denkmaschinen Widerstand zu leisten, hat Milliarden von Menschen die Freiheit gekostet und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher