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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wie Läuse über die Außenhüllen krabbelten, um größere Reparaturen durchzuführen.
    »Es sieht nicht so aus, als hätten wir ihnen auch nur die Federn zerzaust!«, sagte Vergyl, als sein Ballista sich wieder der Djihad-Flotte anschloss. Er klang enttäuscht und fügte hinzu: »Trotzdem werden sie IV Anbus nicht kriegen!«
    »Richtig! Wir haben ihnen in den letzten Jahren genug durchgehen lassen. Es wird Zeit, diesem Krieg eine andere Wendung zu geben.«
    Vor fragte sich, weshalb die Roboter-Streitkräfte so lange untätig blieben, ohne diesen Konflikt eskalieren zu lassen. Es passte nicht zu ihrem üblichen Verhaltensmuster. Als Sohn des Titanen Agamemnon wusste er besser als irgendein anderer Djihad-Kämpfer darüber Bescheid, wie Computergehirne arbeiteten. Als Vor jetzt darüber nachdachte, wurde er sehr misstrauisch.
    Bin ich derjenige, der zu berechenbar geworden ist? Was ist, wenn die Roboter mich nur glauben lassen wollen, dass sie ihre Taktik nicht ändern werden?
    Stirnrunzelnd öffnete er die Komverbindung zum Vorhut-Ballista. »Vergyl? Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Sache. Schicke Erkundungsschiffe los, um die Landmassen des Planeten zu kartographieren. Ich glaube, die Maschinen führen etwas im Schilde.«
    Vergyl stellte die Intuition Vors nicht in Frage. »Wir werden einen vorsichtigen Blick nach unten werfen, Primero. Wenn sie auch nur einen Stein umgedreht haben, werden wir es herausfinden.«
    »Ich befürchte, dass es um mehr als das geht. Sie versuchen uns auszutricksen – soweit es ihre berechenbare Art zulässt.« Vor warf einen flüchtigen Blick auf das Chronometer und wusste, dass ihm noch ein paar Stunden blieben, bevor er sich um das nächste orbitale Gefecht Sorgen machen musste. Er war unruhig. »Vergyl, übernimm inzwischen das Kommando über die Flotte. Ich werde mit einem Shuttle runterfliegen und nachsehen, ob es deinem Bruder gelungen ist, vernünftig mit unseren Zenschiiten-Freunden zu reden.«

2
     
    Um die Bedeutung des Sieges zu verstehen, muss man zuerst seine Feinde definieren ... und seine Verbündeten.
    Primero Xavier Harkonnen,
    Vorlesungen zur Kriegsführung
     
     
    Seit der Abwanderung aller buddhislamischen Religionsgemeinschaften aus der Liga der Edlen vor einigen Jahrhunderten hatte sich IV Anbus zum Zentrum der zenschiitischen Kultur entwickelt. Die Hauptstadt Darits war das religiöse Herz der unabhängigen und isolierten Gemeinschaft. Sie wurde von Fremdweltlern weitgehend ignoriert, die kein Interesse an den knappen Rohstoffen des Planeten und den lästigen religiösen Fanatikern hatten.
    Die Landmassen auf IV Anbus waren von großen seichten Meeren durchsetzt, von welchen einige Süßwasser und andere extrem salziges Wasser enthielten. Die Gezeiten, die von nahe um den Planeten kreisenden Monden hervorgerufen wurden, zogen die Meere wie Putzlappen über die Landflächen. Sie wuschen den Mutterboden durch tiefe Schluchten aus und erodierten Höhlen und Täler aus dem weicheren Sandstein. Im Schutz gewaltiger Überhänge hatten die Zenschiiten ihre Städte errichtet.
    Zwischen den Meeren sorgten die Flüsse im Wechsel der Gezeiten für natürliche Entwässerung. Die Bewohner von IV Anbus hatten außerordentliche mathematische, astronomische und technische Fähigkeiten entwickelt, um die steigende und sinkende Flut vorherzusagen. Schlammwäscher gewannen kostbare Mineralien, indem sie das trübe Wasser siebten, das durch die Schluchten floss. Das stromabwärts gelegene Tiefland bot fruchtbare Böden und reiche Erträge, solange die landwirtschaftlichen Arbeiter zur richtigen Zeit aussäten und ernteten.
    In Darits hatten die Zenschiiten einen gigantischen Damm an einer engen Stelle der roten Felsenschlucht gebaut – eine trotzige Geste, die zeigen sollte, dass ihr Glaube und ihr Erfindungsreichtum groß genug waren, selbst den mächtigen Strom zu bändigen. Hinter dem Damm hatte sich ein gewaltiges Reservoir tiefblauen Wassers aufgestaut. Rund um den See brachen zenschiitische Fischer in zierlichen Ruderbooten auf. Mit großen Netzen ergänzten sie das Nahrungsangebot aus Getreide und Gemüse, das auf den Flutebenen angebaut wurde.
    Der Darits-Damm war keine bloße Mauer, er war mit gewaltigen Steinstatuen geschmückt, die talentierte und gläubige Handwerker geschaffen hatten. Die hundert Meter hohen Zwillingsmonolithen stellten die idealisierten Gestalten von Buddha und Mohammed dar, deren Züge von der Zeit, der Legendenbildung und den Vorstellungen
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