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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Naturell wieder durch. Doch tief im Herzen trauerte er um all das, was seine Familie verloren hatte. Obwohl er jetzt den Namen seiner Vorfahren rehabilitiert hatte und wieder ins Große Palais eingezogen war, wusste Rhombur, dass er der Letzte der Vernius bleiben würde. Er hatte sich mit dieser Tatsache abgefunden, aber die Namensgebung des Sohnes seines besten Freundes machte es besonders schwer für ihn.
    Er sah Tessia an, und ihr Mund verzog sich zu einem liebevollen Lächeln. Trotzdem schimmerte Ungewissheit in ihren sepiafarbenen Augen, und auf ihrer Stirn standen leichte Sorgenfalten. Er wartete, und schließlich sagte sie: »Ich überlege, wie ich ein bestimmtes Thema ansprechen soll, Rhombur. Ich hoffe, du betrachtest es als gute Nachricht.«
    Er lächelte tapfer. »Nun, eine weitere schlechte Nachricht könnte ich im Augenblick nicht vertragen.«
    Sie drückte seine neue Handprothese. »Es geht um deinen Halbbruder Tyros Reffa. Als Botschafter Pilru die genetischen Tests durchführte, um seine Behauptungen zu untermauern, ging er sehr sorgfältig mit dem Beweismaterial um.«
    Rhombur blickte sie verständnislos an.
    »Ich ... habe die Zellproben konserviert, Liebster. Das Sperma ist genetisch völlig intakt.«
    Rhomburs Verblüffung war nicht zu übersehen. »Willst du damit sagen ... dass wir es benutzen könnten ... dass es möglich wäre, damit ...«
    »Aus Liebe zu dir wäre ich bereit, das Kind deines Halbbruders zu empfangen. In seinen Adern würde das Blut deiner Mutter fließen. Das Kind ist vielleicht kein richtiger Vernius, aber die Verwandtschaft ist immerhin ...«
    »Zinnoberrote Hölle, sie wäre groß genug, bei den Göttern! Ich könnte ihn in aller Form adoptieren und zu meinem offiziellen Erben ernennen. Im Landsraad würde es niemand wagen, dagegen Einspruch zu erheben.« Mit seinen kräftigen Armen drückte er sie fest und liebevoll an sich.
    Tessia sah ihn mit einem koketten Lächeln an. »Ich stehe Euch zur Erfüllung all Eurer Wünsche zur Verfügung, mein Prinz.«
    Er kicherte. »Ich bin kein einfacher Prinz mehr, wie Euch durchaus bekannt sein dürfte, meine Liebe. Ich bin jetzt der Graf des Hauses Vernius. Und jetzt ist es nicht mehr zum Aussterben verdammt! Du wirst noch viele Kinder bekommen. Ihr Gelächter wird laut durch das Große Palais schallen.«

122
     
    Es besteht kein Zweifel, dass die Wüste mystische Qualitäten besitzt. In der Geschichte war sie immer wieder die Gebärmutter der Religion.
    Bericht der Missionaria Protectiva an die Mütterschule
     
     
    Auch wenn große Umwälzungen in der Politik des Imperiums stattfanden – das Sandmeer veränderte sich nie.
    Zwei Männer standen auf einem Felsvorsprung und blickten auf die mondbeschienenen Dünen der Habbanya-Erg hinab. Sie hatten die Kapuzen ihrer Djubba-Umhänge zurückgeworfen und die Masken ihrer Destillanzüge geöffnet. Adleräugige Fremen besetzten die Wachstation am Westlichen Wall und hielten nach Gewürzeruptionen Ausschau.
    Seit dem frühen Morgen hatten Liet-Kynes und die Späher den aromatischen Duft einer gewaltigen Vorgewürzmasse wahrgenommen, der vom Wind über die Erg herangeweht wurde. Auf der freien Sandfläche hatten die Vorposten ein tiefes, unruhiges Rumoren im Bauch der Wüste gehört. Etwas tat sich unter dem Meer der Dünen ... aber eine Gewürzeruption trat normalerweise überraschend, ohne Vorwarnung und mit großer Zerstörungskraft ein. Selbst der ausgebildete Planetologe war neugierig.
    Die Nacht war still, sie schien den Atem anzuhalten. Am Himmel war ein bedrohlicher neuer Komet erschienen, der einen Nebelschleier hinter sich herzog. Es war ein bedeutendes, aber unerklärliches Omen. Kometen zeigten häufig die Geburt eines neuen Königs oder den Tod eines alten an. Doch nicht einmal die Naibs oder die Sayyadinas konnten sich darauf einigen, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
    Auf den Felsen warteten geschickte Männer und Jungen auf das Signal der Späher und waren bereit, über den Sand zu hasten, um das frische Gewürz in Säcke zu schaufeln, bevor ein Wurm den Schauplatz aufsuchte. Die Fremen hatten auf diese Weise Melange gesammelt, seit die Zensunni-Wanderer erstmals diese Wüstenwelt betreten hatten.
    Das Gewürz im Licht des Kometen zu ernten ... Als der bläulich-weiße Zweite Mond aufging, betrachtete Liet den Schatten auf der hellen Scheibe, der die Gestalt einer Wüstenmaus hatte. »Muad'dib ist gekommen, um über uns zu wachen.«
    Neben ihm blickte Stilgar in
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