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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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säuerliche Bier hinunter.
    Dann flog die Tür auf, und Bheth stürmte herein. Ihr flachsblondes Haar war lose, ihr Gesicht gerötet. »Eine Patrouille kommt! Wir haben die Suspensorlampen gesehen. Es ist ein Gefangenentransporter mit mindestens einem Dutzend Wachleute.«
    Die Männer sprangen sofort auf. Zwei liefen zu den Türen, doch die anderen blieben wie erstarrt stehen, als hätten sie sich längst mit ihrem Schicksal abgefunden.
    Gurney schlug einen beruhigenden Akkord auf dem Baliset. »Immer mit der Ruhe, meine Freunde! Haben wir irgendetwas Illegales getan? ›Die Schuldigen kennen und offenbaren ihre Verbrechen.‹ Wir haben uns lediglich in geselliger Runde getroffen. Dafür können uns die Harkonnens nicht verhaften. Im Gegenteil, wir demonstrieren sogar, wie zufrieden wir mit unseren Lebensbedingungen sind, wie glücklich wir sind, für den Baron und seine Günstlinge arbeiten zu dürfen. Stimmt's?«
    Mehr als ein schwaches Brummen der Zustimmung konnte er den Leuten nicht entlocken. Gurney stellte sein Baliset ab und ging zum trapezförmigen Fenster des Gemeinschaftshauses, als gerade ein Gefangenentransporter mitten im Dorf landete. Mehrere menschliche Gestalten waren in den Schatten hinter den Plazfenstern des Gefährts zu erkennen. Offenbar hatten die Harkonnens bereits fleißig Verhaftungen vorgenommen – allesamt Frauen, wie es schien. Obwohl er die Hand seiner Schwester tätschelte und sich bemühte, seine gute Laune zu wahren, wusste Gurney, dass die Soldaten immer einen Grund für weitere Verhaftungen fanden.
    Grelle Scheinwerfer waren auf das Dorf gerichtet. Dunkle bewaffnete Gestalten rannten durch die Straßen und hämmerten gegen Türen. Dann wurde mit lautem Krachen die Tür zum Gemeinschaftshaus aufgestoßen.
    Sechs Männer stürmten das Gebäude. Gurney erkannte Hauptmann Kryubi von der Leibwache des Barons. Er war für die Sicherheit im Haus Harkonnen verantwortlich. »Nicht von der Stelle rühren, damit wir Sie inspizieren können!«, befahl Kryubi. Ein kleiner Schnurrbart zierte seine Oberlippe. Sein Gesicht war schmal, und seine Wangen wirkten eingefallen, als würde er zu häufig die Zähne zusammenbeißen.
    Gurney blieb am Fenster stehen. »Wir haben hier nichts Unrechtes getan, Hauptmann. Wir halten uns an die Vorschriften der Harkonnens. Wir tun unsere Arbeit.«
    Kryubi wandte sich ihm zu. »Und wer hat Sie zum Sprecher dieses Dorfes ernannt?«
    Gurney vergaß in der Aufregung, seinen Sarkasmus zu zügeln. »Und wer hat Ihnen gestattet, unschuldige Dorfbewohner zu schikanieren? Sie sind verantwortlich, wenn wir morgen unsere Arbeit nicht tun können.«
    Seine Gefährten im Gasthaus waren entsetzt über Gurneys Dreistigkeit. Bheth hielt seine Hand fest und versuchte ihm irgendwie klarzumachen, dass er den Mund halten sollte. Die Harkonnen-Wachen vollführten drohende Gesten mit ihren Waffen.
    Gurney deutete mit einer brüsken Bewegung des Kopfes auf den Gefangenentransporter draußen vor dem Fenster. »Was haben diese Leute getan? Welche Verbrechen rechtfertigen ihre Verhaftung?«
    »Dazu bedarf es keines Verbrechens«, sagte Kryubi, der offenbar keine Hemmungen hatte, die Wahrheit auszusprechen.
    Gurney trat einen Schritt vor, doch sogleich packten ihn drei Wachen an den Armen und warfen ihn zu Boden. Er wusste, dass der Baron seine Wachleute häufig aus den Bauerndörfern rekrutierte. Wenn die neuen Soldaten einem tristen Leben entkommen waren und plötzlich Uniformen, Waffen, Unterkunft und Frauen hatten, entwickelten sie häufig eine tiefe Verachtung für ihr früheres Leben und gingen grausamer vor als ihre professionellen Kollegen von anderen Planeten. Gurney hoffte, dass er jemanden aus einem benachbarten Dorf erkannte, damit er ihm ins Gesicht spucken konnte. Sein Kopf schlug auf den harten Boden, aber er war schon im nächsten Moment wieder auf den Beinen.
    Bheth eilte zu ihrem Bruder. »Hör auf, sie noch mehr zu provozieren.«
    Es war denkbar unklug von ihr, so etwas zu tun. Kryubi zeigte auf sie. »Gut. Nehmt die da auch mit!«
    Bheths schmales Gesicht erbleichte, als zwei Wachen sie an den Armen packten. Sie wehrte sich, als man sie zur offenen Tür schleifte. Gurney warf sein Baliset beiseite und wollte ihr folgen, aber der dritte Wachmann hob seine Waffe und versetzte dem jungen Mann einen schmerzhaften Schlag mit dem Kolben auf Stirn und Nase.
    Gurney taumelte, dann stürmte er wieder los und schwang die geballten Fäuste wie Hämmer. »Lasst sie in Ruhe!« Er
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