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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Geburtskammer entfernen sollte. Mit finsterer Miene hob der alte Mann zitternd die Hand, als wollte er das blasse Fleisch des Axolotl-Tanks segnen. »Ihr Hexen glaubt, dass diese Tanks keine Frauen mehr sind, dass sie nicht mehr menschlich sind – aber das ist immer noch Rebecca. Sie ist und bleibt ein Kind meiner Herde.«
    »Rebecca erfüllt eine überlebenswichtige Aufgabe«, sagte Sheeana. »Alle Freiwilligen wussten genau, was sie taten. Sie hat ihre Verantwortung angenommen. Warum können Sie es nicht?«
    Der Rabbi wandte sich verzweifelt dem jungen Mann an seiner Seite zu. »Sprich du zu ihnen, Yueh. Vielleicht werden sie auf dich hören.«
    Jessica hatte den Eindruck, dass der bleiche junge Ghola die Tanks eher mit Faszination als mit Empörung betrachtete. »Als Suk-Arzt«, sagte er, »habe ich schon viele Kinder zur Welt gebracht. Aber noch nie eins wie dieses. Zumindest glaube ich es nicht. Manchmal bin ich verwirrt, weil ich keinen Zugang zu meinen Ghola-Erinnerungen habe.«
    »Rebecca ist ein Mensch, nicht nur irgendeine biologische Maschine, die Melange und Gholas ausbrüten soll. Das musst du doch einsehen!« Die Stimme des Rabbi wurde lauter.
    Yueh zuckte die Achseln. »Weil ich auf dieselbe Weise geboren wurde, kann ich das nicht völlig objektiv beurteilen. Wenn meine Erinnerungen wiederhergestellt wären, würde ich Ihnen vielleicht zustimmen.«
    »Du brauchst keine Originalerinnerungen, um denken zu können! Du kannst doch denken, oder?«
    »Das Baby ist bereit«, unterbrach sie eine Ärztin. »Wir müssen es jetzt dekantieren.« Sie wandte sich ungeduldig an den Rabbi. »Lassen Sie uns jetzt unsere Arbeit tun – sonst könnte auch der Tank Schaden erleiden.«
    Mit angewidertem Schnauben drängte sich der Rabbi durch die Menschen in der Geburtskammer. Yueh blieb und sah weiter zu.
    Eine der Suk-Frauen band die Nabelschnur ab, die vom organischen Tank zum Kind führte. Eine kleinere Kollegin durchschnitt die fleischfarbene Verbindung. Dann wusch sie das blutverschmierte Baby und hob die kleine Alia in die Luft. Das Kind stieß sofort einen lauten Schrei aus, als hätte es kaum erwarten können, geboren zu werden. Jessica seufzte erleichtert über die gesunde Stimme, die ihr verriet, dass dieses Mädchen keine Abscheulichkeit war. Die Original-Alia hatte bei ihrer Geburt angeblich mit den Augen und der Intelligenz eines Erwachsenen in die Welt hinausgeblickt. Das Geschrei dieses Babys klang normal. Doch dann verstummte es abrupt.
    Während sich eine Ärztin um den erschlafften Axolotl-Tank kümmerte, trocknete die andere das Kind ab und hüllte es in eine Decke. Jessica spürte unwillkürlich ein Zerren an ihrem Herzen und hätte am liebsten nach dem Baby gegriffen, um es zu halten, aber sie konnte diesen Impuls unterdrücken. Würde Alia plötzlich zu sprechen beginnen, mit Stimmen aus den Weitergehenden Erinnerungen? Doch das Baby blickte sich nur in der medizinischen Abteilung um, offenbar ohne den Blick auf etwas Bestimmtes konzentrieren zu können.
    Andere würden sich um Alia kümmern, ähnlich wie die Bene-Gesserit-Schwestern neugeborene Mädchen unter ihre Fittiche nahmen. Die erste Jessica, die unter den prüfenden Augen von Zuchtmeisterinnen zur Welt gekommen war, hatte niemals eine Mutter in herkömmlicher Hinsicht gehabt. Genauso wenig wie diese Jessica, diese Alia oder irgendein anderes der Ghola-Babies. Die neue Tochter würde gemeinschaftlich in einer improvisierten Gesellschaft aufgezogen werden, und man würde ihr mehr wissenschaftliche Neugier als Liebe entgegenbringen.
    »Was sind wir doch für eine seltsame Familie«, flüsterte Jessica.

2
     
    Menschen sind niemals zur absoluten Genauigkeit fähig. Trotz all des Wissens, das wir von zahllosen »Botschaftern« der Gestaltwandler übernommen haben, stehen wir vor einem verwirrenden Bild. Dennoch gewinnen wir durch die mangelhaften Berichte aus der menschlichen Geschichte amüsante Einsichten in die Irrungen der Menschheit.
    Erasmus,
    Aufzeichnungen und Analysen, Backup-Version 242
     
     
    Trotz jahrzehntelanger Bemühungen hatten die Denkmaschinen das Nicht-Schiff und seine kostbare Fracht immer noch nicht aufspüren können. Das hielt den Computer-Allgeist jedoch nicht davon ab, seine gewaltige Vernichtungsflotte gegen die Reste der Menschheit in Marsch zu setzen.
    Duncan Idaho konnte sich Omnius und Erasmus immer wieder entziehen, obwohl sie ständig aufs Neue ihr schimmerndes Tachyonennetz ins Nichts auswarfen, um nach ihrer
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