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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Butler.
    Es konnte nie zu früh sein, damit zu beginnen, Serena auf ihre Rolle vorzubereiten.

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    Die Wüste hat eine Schönheit, die ich in tausend Leben niemals vergessen könnte.
    Paul Muad'dib Atreides
     
     
    In die goldenen Strahlen des Sonnenaufgangs getaucht liefen zwei Gestalten über den Grat einer Düne. Ihre Schritte waren unregelmäßig, um keine Sandwürmer anzulocken. Sie gingen Seite an Seite und waren unzertrennlich.
    Es war warm auf dem Wüstenplaneten, aber nicht wie in alten Zeiten. Aufgrund der schweren Schäden an der Umwelt war das Klima kühler und die Atmosphäre dünner geworden. Doch nachdem die Würmer zurückgekehrt waren und Sandplankton und Sandforellen die glasige Kruste aufbrachen, kehrte allmählich die alte Welt zurück. Wie Chanis Vaters Liet-Kynes gesagt hatte, hing auf dem Wüstenplaneten alles miteinander zusammen. Es war ein komplettes Ökosystem, das den Boden, das verfügbare Wasser und die Luft umfasste.
    Und dank Duncan Idaho setzte ein großes Kontingent aus leistungsfähigen Maschinen die Erdarbeiten in jenen Regionen fort, zu denen die Sandwürmer noch nicht vorgestoßen waren. Systematisch bereitete die mechanische Armee den Sand vor und ebnete den Würmern den Weg, damit sie ihre alten Reviere zurückerobern konnten. Mächtige Traktoren und Bagger der Denkmaschinen hatten durch Düngung und Anpflanzungen den verbrannten Boden stabilisiert und eine neue Biomatrix etabliert, während Pauls zähe Siedler das Wachstum überwachten und ihre Arbeiten verrichteten. Mit seinen weitreichenden Gedanken sorgte Duncan dafür, dass die Denkmaschinen verstanden, wie der Wüstenplanet einst gewesen war, bevor es zu störenden Eingriffen ins Ökosystem gekommen war. Falsch eingesetzte Technik hatte diese Welt ruiniert, und nun würde die Technik dabei helfen, den alten Zustand wiederherzustellen.
    Paul blieb hundert Meter vor der nächsten Felsformation stehen, wo ein Arbeitertrupp die Ruinen eines verlassenen Sietchs entdeckt hatten. Mit einer kleinen Gruppe entschlossener Siedler hatten Chani und er das Fremen-Habitat mit eigenen Händen gerettet. Um die alten Traditionen wieder aufleben zu lassen.
    In vergangenen Zeiten war er der legendäre Muad'dib gewesen, der Anführer einer Fremen-Armee. Nun war er damit zufrieden, ein moderner Fremen zu sein, der Anführer von 753 Menschen, die sich schlichte Wohnräume in den Felsen geschaffen hatten, aus denen schon bald blühende Sietchs entstehen würden.
    Paul und Chani unternahmen regelmäßig Erkundungsflüge. Voller Optimismus erkannte er das großartige Potenzial des Wüstenplaneten. In der Nähe des ausgegrabenen Sietchs hatte er eine unterirdische Höhle entdeckt, die er und seine Anhänger befeuchten und künstlich beleuchten wollten, um dort Gräser, Knollen, Blumen und Sträucher anzupflanzen. Ausreichend für eine kleine Bevölkerung aus neuen Fremen, aber nicht genug, um die Wüstenökologie zu stören, die von den neuen Würmern Jahr für Jahr mehr stabilisiert wurde.
    Eines Tages würde er vielleicht sogar wieder auf den großen Würmern reiten.
    Paul wandte sich dem blassgelben Sonnenaufgang über dem Ozean aus Sand zu. »Der Wüstenplanet ist dabei, wieder zu erwachen. Genauso wie wir.«
    Chani lächelte. Sie sah gleichzeitig ihren geliebten Usul aus ihren Erinnerungen und den Ghola, mit dem sie aufgewachsen war. Sie liebte Paul, wie er war. Ihr kleiner Bauchansatz war das erste Anzeichen für das Baby, das dort heranwuchs. In fünf Monaten würde es das erste Kind sein, das auf dem neu besiedelten Planeten geboren wurde. In ihrem zweiten Leben musste sich Chani keine Sorgen wegen imperialer Intrigen, heimlicher Verhütungsmittel oder vergifteten Lebensmitteln machen. Ihre Schwangerschaft würde normal verlaufen, und ihr Kind – oder ihre Kinder, falls sie erneut mit Zwillingen gesegnet wurden – hatte eine große Zukunft vor sich, ohne den Fluch eines grausamen Schicksals.
    Chani, deren Wettergespür noch viel feiner als seines war, drehte das Gesicht in die kühle Brise. Der Sonnenaufgang erweiterte sich um kupferrote Farbtöne, die vom Staub in der Luft herrührten. »Wir sollten lieber in den Sietch zurückkehren, Usul. Ein Sturm zieht auf.«
    Er beobachtete, wie sie sich anmutig auf den Weg machte und ihr rotes Haar wehte. Chani sang das Lied der Liebenden im Sand, in wunderschöner Melodie und stotterndem Rhythmus, ähnlich wie die unregelmäßigen Schritte ihrer Füße:
     
    »Erzähle mir von deinen
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