Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
verwurzelt war.
    Sheeana schaute nicht auf, als er sie am provisorischen Flugkontrollbord im Quartier der Wache fand. Sie hatte sich über die Armatur gebeugt und starrte sie bestürzt an. Die Projektion über ihr zeigte, daß sie aus dem Warpraum aufgetaucht waren. Idaho erkannte keine der sichtbaren Sternkonstellationen, aber das hatte er erwartet.
    Sheeana drehte sich um und sah Garimi an, die neben ihr stand.
    »Wir haben sämtliche Datenspeicher verloren!«
    Idaho tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    »Haben wir nicht.«
    »Aber es wird Jahre dauern, auch nur das Allerwichtigste wieder einzugeben!« protestierte Sheeana. »Was ist passiert?«
    »Wir sind ein unidentifizierbares Schiff in einem unidentifizierbaren Universum«, sagte Idaho. »Wollten wir das nicht sein?«

47
     
Am Gleichgewicht ist nichts Geheimnisvolles. Man muß nur die Wellen spüren.
Darwi Odrade
     
     
    Murbella hatte das Gefühl, seit Duncans Entscheidung sei ein Zeitalter vergangen.
    Im Weltraum untergetaucht! Er hat mich verlassen!
    Der unbeeinflußbare Zeitsinn der Agonie sagte ihr, daß nur Sekunden vergangen waren, seit sie sich über seine Absichten klar geworden war, aber sie spürte, daß sie sie von Anfang an gekannt hatte.
    Er muß aufgehalten werden!
    Sie griff nach dem Kom-Bord, als das Zentrum anfing zu beben. Die Erschütterung setzte sich über eine endlose Zeitspanne fort, dann erstarb sie langsam.
    Bellonda sprang auf. »Was ...?«
    »Das Nicht-Schiff auf der Landebahn hat gerade abgehoben«, sagte Murbella.
    Bellonda griff nach dem Kom-Bord, aber Murbella hielt sie auf.
    »Es ist weg.«
    Sie darf meinen Schmerz nicht sehen.
    »Aber wer ...?« Bellonda verstummte. Sie zog ihre eigenen Schlüsse, was die Konsequenzen anging. Dann sah sie das, was auch Murbella sah.
    Murbella seufzte. Ihr standen sämtliche Flüche der Geschichte zur Verfügung, aber sie wollte keinen von ihnen benutzen.
    »Heute mittag werde ich mit dem Rat in meinem privaten Eßzimmer speisen«, sagte sie, »und ich möchte, daß du dabei bist. Sag Duana, wir wollen wieder Austern haben!«
    Bellonda wollte protestieren, aber alles, was sie sagte, war: »Schon wieder?«
    »Du erinnerst dich doch, daß ich gestern abend allein unten gegessen habe?« Murbella nahm ihren Platz wieder ein.
    Die Mutter Oberin hat Verpflichtungen!
    Es waren Landkarten zu verändern, Flüssen zu folgen und Geehrte Matres zu zähmen.
    Manche Wellen werden dich umwerfen, Murbella. Aber du wirst wieder aufstehen und weitermachen. Auch nach dem siebenten Mal stehst du wieder auf. Du kannst dich auf fremdartigem Boden bewegen.
    Ich weiß, Dar. Willige Teilnahme an eurem Traum.
    Bellonda starrte sie an, bis Murbella sagte: »Gestern abend habe ich den Rat von mir entfernt sitzen lassen. Es war seltsam – nur die beiden Tische im ganzen Speisezimmer.«
    Warum fahre ich mit diesem idiotischen Geschwätz fort? Welche Entschuldigung habe ich für mein außergewöhnliches Verhalten?
    »Wir haben uns schon gefragt, warum eigentlich keine von uns in unserem Speiseraum zugegen sein durfte«, sagte Bellonda.
    »Um eure Leben zu retten! Aber du hättest ihr Interesse sehen sollen. Ich habe von ihren Lippen gelesen. Angelika sagte: ›Sie ißt irgendwelchen Eintopf. Ich habe gehört, wie sie mit dem Koch redete. Ist es nicht eine wunderbare Welt, die wir da erworben haben? Wir müssen den Eintopf, den sie bestellt hat, mal kosten.‹«
    »Probieren«, sagte Bellonda. »Ach so.« Und dann: »Weißt du eigentlich ... daß Sheeana das Van Gogh-Gemälde aus ... deinem Schlafzimmer geholt hat?«
    Warum schmerzt mich das?
    »Ich habe gemerkt, daß es weg ist.«
    »Sie sagte, sie würde es sich ausborgen – für ihr Zimmer auf dem Schiff.«
    Murbellas Lippen wurden dünn.
    Verdammt sollen sie sein! Duncan und Sheeana! Teg, Scytale ... alle sind sie weg, und niemand kann ihnen folgen. Aber noch haben wir die Axolotl-Tanks und Idahos Zellen von unseren Kindern. Es wird nicht das gleiche sein ... aber ihm doch nahekommen. Er glaubt, er ist entkommen!
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Murbella?« Bells Stimme klang besorgt.
    Du hast mich vor unkontrollierbaren Kräften gewarnt, Dar, aber ich habe nicht zugehört.
    »Nach dem Essen werde ich meinen Rat auf einer Inspektionstour durch das Zentrum begleiten. Sag meiner Akoluthe, ich möchte einen Most, bevor ich mich zurückziehe.«
    Bellonda ging hinaus, murmelte etwas vor sich hin. Das sah ihr schon ähnlicher.
    Wie führst du mich jetzt, Dar?
    Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher