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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten
Autoren: Frank Herbert
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sie.
    »Dieser Meister wird ziemliche Schwierigkeiten bekommen, wenn er versucht, dem Großen in die Quere zu kommen«, sagte Daniel und schnitt einen Ableger vom Wurzelstock seiner Rosen ab. »Herrjeh, der ist aber außerordentlich hübsch.«
    »Den Mentaten auch!« rief Marty. »Denen hätte ich es gesagt. Die gibt's in rauhen Mengen.«
    »In rauhen Mengen? Ich glaube nicht, daß sie das verstanden hätten, Marty. Die Ehrwürdigen Mütter, ja, aber nicht dieser große Mentat. So weit hat er sich nicht in der Vergangenheit herumgetrieben.«
    »Du weißt, was du hast entkommen lassen, Daniel?« fragte sie und kam auf ihn zu. »Der Meister hat eine Nullentropie-Kapsel in seiner Brust. Sie ist außerdem auch voller Ghola-Zellen!«
    »Hab ich gesehen.«
    »Deswegen hast du sie entwischen lassen!«
    »Hab ich nicht.« Seine Schere machte schnippschnapp. »Gholas. Er ist bei ihnen willkommen.«

Auch dieses Buch ist Bev gewidmet, meiner Freundin, Gattin und unentbehrlichen Helferin – jenem Menschen, der ihm seinen Titel gab. Die Widmung erfolgt posthum, und die nun folgenden Worte, geschrieben am Morgen nach ihrem Tod, sagen Ihnen vielleicht etwas über ihre Inspiration.
     
     
    In meinem Zusammenleben mit Bev gab es nichts, was ich vergessen möchte, nicht einmal den gnädigen Augenblick ihres Todes. Sie gab mir in diesem Augenblick das größtmögliche Geschenk ihrer Liebe, ein friedliches Dahinscheiden, von dem sie ohne Furcht und Tränen gesprochen und somit meine eigenen Ängste verringert hatte. Welch größeres Geschenk gibt es, als jemandem zu zeigen, daß man vor dem Tod keine Angst zu haben braucht?
    Der offizielle Nachruf würde lauten: ›Beverly Ann Stuart Forbes Herbert, geboren am 20. Oktober 1926 in Seattle, Washington; gestorben um 5.05 Uhr am 7. Februar 1984 bei Kawaloa, Maui, Hawaii.‹ Ich weiß, daß dies gerade noch soviel an Formalität ist, wie sie dulden würde. Ich mußte ihr versprechen, daß es keine konventionelle Bestattung ›mit dem Sermon eines Predigers und meinem aufgebahrten Körper‹ geben würde. Sie sagte: Ich werde dann zwar nicht mehr in meiner sterblichen Hülle sein, aber ihr steht mehr an Würde zu, als eine derartige Aufbahrung verschaffen kann.
    Sie bestand darauf, daß ich nicht mehr tun sollte, als sie einzuäschern und ihre Asche in ihrem geliebten Kawaloa zu verstreuen, ›wo ich so viel Frieden und Liebe empfunden habe‹. Die einzige Zeremonie: Freunde und Hinterbliebene, die dem Ausstreuen der Asche zusahen, während ›Bridge Over Troubled Waters‹ gesungen wurde.
    Sie wußte, es würde nicht ohne Tränen abgehen, wie es auch nicht ohne sie abgeht, während ich diese Worte schreibe, aber in ihren letzten Tagen hielt sie Tränen für nutzlos. Tränen waren für sie ein Teil unserer tierischen Abstammung. Der Hund beklagt den Tod seines Herrn.
    Noch ein Teil ihrer menschlichen Bewußtheit bestimmte ihr Leben: Lebensgeist, Seele. Jedoch weder in irgendeinem süßlichen religiösen Sinn noch in irgend etwas, das die meisten Spiritisten mit diesem Wort in Verbindung bringen würden. Für Bev war es das Licht, das aus dem Bewußtsein auf alles schien, was ihr begegnete. Deswegen kann ich trotz meiner Trauer sagen, daß aufgrund der Liebe, die sie mir schenkte und mir weiterhin schenken wird, meine Seele von Freude erfüllt ist. Nichts an der Traurigkeit ihres Todes ist ein zu hoher Preis für die Liebe, die wir teilten.
    Die Wahl des Liedes, das beim Ausstreuen ihrer Asche gesungen werden sollte, ging auf etwas zurück, das wir oft zueinander sagten: daß sie meine Brücke sei, und ich die ihre. Das faßt unser Eheleben zusammen.
    Wir begannen unser Zusammenleben mit einer Zeremonie vor einem Geistlichen in Seattle, am 20. Juni 1946. Unsere Flitterwochen verbrachten wir auf einem Feuerwache-Aussichtsposten auf dem Kelley-Berg im Snoqualmie Nationalpark. Unser Quartier maß vier Meter im Quadrat, und darüber befand sich eine fünf Quadratmeter große Kuppel, und der größte Teil dieser Kuppel wurde von dem Feuerfinder eingenommen, mit dem wir jeden Rauch lokalisierten, den wir sahen.
    In dieser vollgestopften Unterkunft mit einer sprungfederbetriebenen Victrola und zwei Kofferschreibmaschinen, die auf dem einzigen Tisch ebenfalls ihren Platz in Anspruch nahmen, stellten wir recht ordentlich die Weichen für unser gemeinsames Leben. Wir jobbten, um Musik machen und Schreiben zu können, und das zu genießen, was das Leben an Freuden bereithält.
    Was natürlich nicht
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