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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer
Autoren: David Eddings
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ihm meinen Willen aufzuzwingen und seiner Niedertracht und dem Bösen, für das es geschaffen war, Einhalt zu gebieten. So habe ich die Bürde dessen, was Aldur getan hatte, auf meine Schultern genommen.
    Aldur zürnte mir. Er ging zu unseren Brüdern und sprach zu ihnen voller Lügen über mich. Und sie alle kamen zu mir und sprachen herablassend zu mir und forderten, daß ich Aldur zurückgeben sollte, was seine Seele verwirrt und was ich an mich genommen hatte, um ihn von der Verzauberung zu befreien. Aber ich weigerte mich.
    Dann rüsteten sie sich zum Krieg. Der Himmel war schwarz vom Rauch der Essen, als die Völker Waffen aus Eisen schmiedeten, um die Erde mit dem Blut meiner Angarakaner zu tränken.
    Kaum war ein Jahr vergangen, da marschierten ihre Heere in die Länder meiner Völker ein. Und meine Brüder zogen drohend an der Spitze ihrer Heerscharen.
    Nun war ich nicht willens, die Hand gegen sie zu erheben. Doch konnte ich nicht zulassen, daß sie die Länder meiner Völker verwüsteten oder das Blut derer vergossen, die mich verehrten. Und ich wußte, daß aus einem solchen Krieg zwischen meinen Brüdern und mir nur Unheil erwachsen konnte. In einem solchen Kampf würden sich die beiden Schicksale, die ich gesehen hatte, vor der ihnen bestimmten Zeit treffen, und das Universum würde bei dieser Begegnung zerfallen.
    Und so wählte ich, was ich fürchtete, und was doch weniger Unheil bringen würde als die Gefahr, die ich vorhersah. Ich nahm den verfluchten Cthrag Yaska und hob ihn gegen die Erde selbst. In mir lag das Ziel des einen Schicksals, während das Ziel des anderen in dem Stein lag, den Aldur erschaffen hatte. Das Gewicht all dessen, was war und was sein würde, lastete auf uns, und die Erde vermochte diese Last nicht zu tragen. Die Erdkruste zerbarst vor mir, und das Meer strömte ins trockene Land. So wurden die Völker voneinander getrennt, daß sie nicht zusammenkommen und ihr Blut vergießen konnten.
    Aber das Böse, das Aldur in den Stein gewirkt hatte, versengte mich mit Feuer, als ich ihn hob, um die Welt zu spalten und Blutvergießen zu vermeiden. Noch als ich meinen Befehl sprach, brach aus dem Stein ein schreckliches Feuer hervor. Die Hand, in der ich den Stein hielt, wurde von den Flammen verzehrt, und das Auge, mit dem ich ihn anblickte, wurde geblendet. Die eine Seite meines Gesichts wurde durch das Feuer entstellt. Und ich, einst der schönste unter meinen Brüdern, war nun in den Augen aller schrecklich anzusehen. Ich mußte mein Gesicht unter einer Maske aus Stahl verbergen, daß sie sich nicht von mir fernhielten.
    Zorn erfüllte mich über das Böse, das mir angetan worden war, und Schmerzen loderten in mir, die nicht eher gelindert werden konnten, bis der schreckliche Stein von dem Bösen befreit wurde.
    Aber das dunkle Meer stand zwischen meinem Volk und denen, die gegen es ziehen wollten, und meine Feinde flohen in Entsetzen vor dem, was ich getan hatte. Selbst meine Brüder flohen vor der Welt, die wir geschaffen hatten, denn sie wagten nicht länger, gegen mich aufzustehen. Doch in geistiger Form hielten sie die Verbindung mit ihren Anhängern aufrecht.
    Dann brachte ich mein Volk in die Öde von Mallorea, und dort ließ ich an einem geschützten Platz eine mächtige Stadt erbauen. Man nannte sie Cthol Mishrak, als Erinnerung an die Leiden, die ich für mein Volk erduldet hatte. Ich verbarg die Stadt unter einer Wolke, die immerfort darüber schweben sollte.
    Dann ließ ich eine eiserne Schatulle schmieden, und in ihr barg ich Cthrag Yaska, so daß der böse Stein, der Leben zerstören konnte, nie mehr frei sein sollte. Tausend und noch einmal tausend Jahre lang rang ich mit dem Stein, um den Fluch des Bösen von ihm zu nehmen, den Aldur auf ihn gelegt hatte. Groß waren die Zauberkräfte und Worte der Macht, die ich für den unbeugsamen Stein gebrauchte, doch trotzdem brannte das finstere Feuer, wenn ich mich ihm näherte, und ich fühlte, daß sein Fluch noch immer auf der Welt lastete.
    Dann verschwor Belar, der jüngste und unbesonnenste von meinen Brüdern, sich mit Aldur gegen mich, der noch immer Haß und Eifersucht in seiner Seele gegen mich hegte. Und Belar sprach im Geiste zu seinem ungehobelten Volk, den Alornern, und hetzte sie gegen mich auf. Der Geist Aldurs schickte Belgarath, den Schüler, dem er seinen Haß am tiefsten eingepflanzt hatte, um sich mit ihnen zu vereinen. Und der üble Rat Belgaraths überzeugte Cherek, den Anführer der Alorner, und seine
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