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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden
Autoren: Jo Clayton
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aufgesogen. Die Stränge dehnten und dehnten sich –breiteten sich in weiten Lichtbögen von den Händen des Norits aus, berührten die Wände und wurden wieder in den Tajicho gezogen. Die Luft summte von der sorgsam in Strahlen konzentrierten Energie.
    Mit einem plötzlichen, blechernen Scheppern brachen die goldenen Strahlen, schnappten zurück und schlangen sich um den Norit, bis der hilflos inmitten eines Lichtkokons stand.
    Serroi schob ihren Tajicho in den Stiefel, tippte auf den Arm des Domnors und duckte sich dann in den Geheimgang hinaus, wobei Floarins wütende Schreie hinter ihr herhallten. Sobald Hern durch die Öffnung gekrochen war, schlug sie die Vertäfelung zu und schob den Riegel vor. »Halten Sie sich dicht hinter mir«, zischte sie und brach auf in die Dunkelheit. Hinter sich konnte sie heiseres Kreischen und Poltern hören, als jemand gegen die Vertäfelung trommelte. Hern lachte. Sie überlegte einen Augenblick verwundert, was er wohl dachte und war dankbar, daß er sich so schnell und widerspruchslos ihren Anordnungen gefügt hatte.
    Sie rannten immer im Kreis tiefer hinab, bis Serroi die Beine weh taten. Immer im Kreis und tiefer, dann durch ein Labyrinth von Gängen im Erdgeschoß. Die Finsternis hellte sich zum Grau auf. Die Luft war bewegt und blies ihr ins Gesicht. Flackernde Kerzen erleuchteten den letzten Teil des Rattenlochs. Sie blieb plötzlich stehen, als ihr Augenfleck zu pochen begann. Hern prallte auf sie auf, daß sie zu Boden fiel.
    »Was .. .« Er packte sie bei den Schultern und zog sie hoch. »Da vorne ist jemand«, flüsterte sie. »Ein Sleykyn, glaube ich.«
    »Einer?« Sein Mund war nahe an ihrem Ohr, sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Plötzlich war sie sich seiner sehr bewußt.
    »Ja.« Sie zitterte auf eine Weise, die mit der lauernden Gefahr wenig zu tun hatte, und er verstand das sehr wohl. Er lachte, eine lautlose Erheiterung, die in raschen Luftstößen ihre Wange liebkoste. Er packte ihr Kinn, drehte ihren Kopf auf sich zu und küßte sie langsam und sinnlich, bis sie in seine Arme sackte. Dann ließ ihr hartnäckiger Pragmatismus sie wieder zu sich kommen. Sie entwand ihm ihren Kopf. »Verrückter Hund«, hauchte sie. »Von allen Zeiten zum .. .«
    Er lachte wieder, immer noch lautlos, daß seine Brust ihre Brüste streifte. »Jetzt bin ich dran, kleine Meie. Warte hier, ich kümmere mich derweil um das Ding, das uns den Ausgang verstopft.« Er nahm den Umhang von seinen Schultern, warf ihn ihr über, und war fort, ehe sie sich befreien konnte.
    Sie lehnte sich gegen die Wand, ihre Brustwarzen hatten sich zusammengezogen und waren schmerzhaft empfindlich.
Ich kann es nicht glauben,
dachte sie.
Heilige Jungfrau, was für eine idiotische Sache.
Sie rieb ihre Brüste, doch es wurde nicht besser.
Und ich habe ihn einen verrückten Hund genannt!
    »Meie.« Sie erschrak und starrte die Gestalt an, deren Umrisse vom schwachen Lichtschein, der um die Ecke fiel, umrissen wurde und beruhigte sich, als sie die gedrungene Silhouette erkannte. »Komm«, sagte er, und seine Stimme klang zu laut in ihren Ohren.
    »Schon?«
    »Unvorsichtig gewesen, war halb eingeschlafen. Kein Problem. Sleykynin sind verdammt schlechte Wachen. War einer von meinen Leuten. Ich hätte ihn auspeitschen lassen müssen.« Er berührte ihre Wange. »Wir haben es so gut wie geschafft. Das Bett wartet. Bereit?« Als sie nickte, hob er eine Hand und streichelte ihren Augenfleck mit einer Zärtlichkeit, die sie erschreckte. »Sonst noch jemand vor uns?«
    Sie packte seine Hand und zog sie herab. »Du lenkst mich ab.« »Mmmmh.«
    »Hah! Das ist kein Kompliment!«
    »Eine Frage des Standpunktes, Kleines.«
    »Ich heiße Serroi.« Sie machte ihre Hand los, trat von ihm fort und schlug den Weg zum Ausgang ein. Hinter der Ecke lag der Sleykyn ausgestreckt auf dem Stein unter einer flackernden Kerze. Sie machte einen Schritt über seine Beine hinweg und ging weiter, um so rasch wie möglich aus dem Geheimgang zu kommen. Der Regen fiel in Strömen. Serroi blieb in der Maueröffnung stehen und zog den Umhang dicht um sich. »Die Sammlung ist vollständig«, sagte sie ruhig.
    Herns Hand fiel auf ihre Schulter. »Und nun die Zerstreuung.«
    Serroi legte ihre Wange einen Augenblick auf seine Hand, dann trat sie hinaus, hob ihr Gesicht in den Regen und ließ von der beißenden Kälte ein Stück ihrer Müdigkeit fortwaschen. »Bleib dicht hinter mir«, sagte sie. »Ich mache einen weiten Umweg zu
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