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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher
Autoren: Stephen King
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der Unterschied zwischen Menschen, denkt Pete. Na ja, ein Unterschied.
    »Beruhigen Sie sich«, sagt er. »Beruhigen Sie sich nur ganz kurz, und hören Sie mir zu. Wir gehen jetzt zurück in die Apotheke, Sie und ich, und suchen Ihre Autoschlüssel.«
    »Da sind sie nicht! Ich habe überall auf dem Boden nachgesehen und auf dem Bord, von dem ich das Aspirin genommen habe. Ich habe die Verkäuferin gefragt …«
    »Es schadet nicht, noch mal nachzusehen«, sagt er. Er führt sie jetzt zur Tür, eine Hand sacht auf ihr Kreuz gelegt. Er mag den Duft ihres Parfüms, und ihr Haar gefällt ihm sogar noch besser, o ja. Wenn es an einem regnerischen Tag schon so hübsch aussieht, wie sieht es dann erst aus, wenn die Sonne scheint?
    »Mein Termin …«
    »Sie haben noch vierzig Minuten«, sagt er. »Die Sommertouristen sind weg, und die Straßen sind frei. Die Fahrt nach Fryeburg dauert nur zwanzig Minuten. Wir versuchen zehn Minuten lang, Ihre Schlüssel zu finden, und wenn wir sie nicht finden, fahre ich Sie hin.«
    Sie schaut ihn unsicher an.
    Er schaut an ihr vorbei in eines der Büros. »Dick!«, ruft er. »He! Dickie M.!«
    Dick Macdonald schaut von einem Stoß Rechnungen und Lieferscheine hoch.
    »Sag dieser Dame, dass sie ruhig mit mir nach Fryeburg fahren kann, falls es nötig ist.«
    »Oh, da können Sie ganz beruhigt sein, Ma’am«, sagt Dick. »Der ist kein Triebtäter oder Raser. Er wird nur versuchen, Ihnen ein neues Auto zu verkaufen.«
    »Da beißt er bei mir auf Granit«, sagt sie mit einem flüchtigen Lächeln. »Also gut, einverstanden.«
    »Geh für mich ans Telefon, Dick, ja?«, bittet ihn Pete.
    »Na, dann komm ich ja zu sonst nichts mehr. Bei dem Wetter werd ich die Kundschaft mit einem Stock vom Hof scheuchen müssen.«
    Pete und die rothaarige Frau – Trish – gehen hinaus, über die Einfahrt und die paar Schritte zurück zur Hauptstraße. Die Bridgton-Apotheke ist das zweite Gebäude links. Das Nieseln ist nun in einen feinen Regen übergegangen. Die Frau bindet sich ihr neues Kopftuch um und schaut Pete kurz an, der keine Kopfbedeckung trägt. »Sie werden ja klitschnass«, sagt sie.
    »Ich komme aus dem Norden«, sagt er. »Jungs aus dem Norden sind nicht aus Zucker.«
    »Und Sie meinen, Sie können sie finden?«, fragt sie.
    Pete zuckt mit den Achseln. »Vielleicht. Ich kann gut Dinge finden. Konnte ich immer schon.«
    »Wissen Sie etwas, das ich nicht weiß?«, fragt sie.
    Kein Prall, kein Spiel, denkt er. Das weiß ich durchaus, Ma’am.
    »Nein«, sagt er. »Noch nicht.«
    Sie betreten die Apotheke, und das Glöckchen über der Tür schellt. Das Mädchen hinter dem Tresen schaut von einer Zeitschrift hoch. Um zwanzig nach drei an diesem regnerischen Septembernachmittag sind die drei in der Apotheke allein, abgesehen von Mr. Yates hinter dem Tresen für verschreibungspflichtige Medikamente.
    »Hi, Pete«, sagt die Verkäuferin.
    »Hi, Cathy, wie läuft’s denn so?«
    »Na ja, eher lau.« Sie schaut die Rothaarige an. »Tut mir leid, Ma’am. Ich habe noch mal überall nachgesehen, aber ich habe sie nicht gefunden.«
    »Schon gut«, sagt Trish matt lächelnd. »Dieser Gentleman hat angeboten, mich zu meinem Termin zu fahren.«
    »Also, Pete ist schon ganz in Ordnung«, sagt Cathy. »Aber ich würde nicht so weit gehen, ihn als Gentleman zu bezeichnen.«
    »Pass auf, was du sagst, Kleine«, sagt Pete mit einem Grinsen. »In Naples gibt’s am 302 auch eine Apotheke.« Dann schaut er hoch zur Uhr. Auch für ihn vergeht die Zeit jetzt schneller. Zur Abwechslung ist das mal ganz nett.
    Pete sieht wieder die Rothaarige an. »Zuerst sind Sie hier reingegangen. Sie wollten Aspirin kaufen.«
    »Stimmt. Ich habe eine Flasche Kopfschmerztabletten gekauft. Dann hatte ich noch etwas Zeit, und …«
    »Ich weiß: Sie haben nebenan bei Christie’s einen Kaffee getrunken und waren dann gegenüber bei Renny’s.«
    »Ja.«
    »Sie haben das Aspirin doch nicht etwa mit heißem Kaffee eingenommen, oder?«
    »Nein, ich hatte eine Flasche Mineralwasser im Wagen.« Sie zeigt aus dem Fenster auf einen grünen Taurus. »Damit habe ich sie eingenommen. Aber ich habe auch unter dem Sitz nachgesehen, Mr. … Pete. Ich habe auch im Zündschloss nachgesehen.« Sie wirft ihm einen ungeduldigen Blick zu, der besagt: Ich weiß, was Sie denken: So blöde kann sich nur eine Frau anstellen.
    »Nur eine Frage noch«, sagt er. »Wenn ich Ihre Autoschlüssel finde, gehen Sie dann heute Abend mit mir essen? Wir könnten uns im
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