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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Donn Cortez
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es auf die Haut kriegt.«
    »Nein, nicht sonderlich. Für eine Säure ist sie ziemlich schwach, ist sogar in Coca-Cola enthalten. Wenn man sie direkt auf die Haut bekommt, kann es zu einer leichten Reizung führen, aber sonst passiert nichts.«
    »Okay. Weiter?«
    »Ich habe die Fläche abgespritzt und getrocknet und das Ganze noch einmal wiederholt. Dann habe ich eine dünne Schicht Füllung aufgetragen und ließ sie ungefähr zwanzig Sekunden unter der Polymerisationslampe anhärten. Auch auf die Unterseite des Diamanten habe ich Füllung aufgetragen und ihn mit Hilfe einer mit Wachs besetzten Applikationshilfe in die Fassung gesetzt. Das Ganze habe ich mit der Lampe ausgehärtet. Anschließend habe ich die Fugen mit Füllung geschlossen, sie ausgehärtet und noch mal einige Schichten aufgetragen, damit es besser hält. Zwischen jeder Schicht bestrahlte ich die Füllung mit der Polymerisationslampe. Schließlich habe ich den Zahn abgespült, und das war’s.«
    »Erledigen solche Dinge wie Abspülen nicht normalerweise Arzthelferinnen?«
    Sie zögerte. »Ich … habe gerade keinen Arzthelfer. Den letzten musste ich entlassen, das passierte ziemlich unvermittelt.«
    »Ach? Wieso das?«
    »Wir sind auf persönlicher Ebene aneinandergeraten. Zwischen uns hat einfach die Chemie nicht gestimmt.«
    »Normalerweise hätte Ihr Arzthelfer das Gas verabreicht, ist das richtig?«
    Diesmal zögerte sie um einiges länger. »Ja, das stimmt.«
    »Nur heute nicht. Heute haben Sie es selbst verabreicht.«
    Sie schluckte. »Ja.«
    »Wann haben Sie gemerkt, dass Mr. Hampton nicht mehr atmete?«
    »Ich … ich bin mir nicht sicher.«
    »Ich nehme an, dass Sie es erst nach der Behandlung festgestellt haben.« Er lächelte. »Zumindest glaube ich nicht, dass Sie die Behandlung fortgesetzt hätten, wenn Ihnen bewusst gewesen wäre, dass er tot war, nicht wahr?«
    »Nein. Natürlich nicht.«
    »Und was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe das Gas abgedreht.«
    »Auch den Sauerstoff?«
    »Ja. Beide Gase zusammen sind entzündbar.«
    »Sicher, das ist sinnvoll.« Er ließ einige Sekunden verstreichen. »Mit dem, was nun folgt, habe ich so meine Probleme.«
    »Ich brauchte ein wenig Zeit, um nachzudenken.«
    »Aha. Darum haben Sie die Klinik verlassen, sind in Ihr Auto gestiegen und nach Santa Monica gefahren. Direkt nach Marina del Rey, wo Sie ein kleines Boot gemietet haben, mit dem Sie fünfzehn Meilen weit auf den Pazifik hinausgefahren sind. Dort haben Sie sich nicht lange aufgehalten, sondern sind schnurstracks wieder zurückgekehrt, geradewegs zurück in die Klinik, wo Ihre Mitarbeiter die Leiche bereits aufgefunden hatten und die Polizei wartete. Das musste Ihnen bewusst gewesen sein.«
    »Ich … Ja.«
    Laramie schüttelte den Kopf. »Weshalb sind Sie zurückgekommen? Verstehen Sie mich nicht falsch, denn man hätte Sie so oder so gefunden, da das Boot einen GPS-Sender hatte. Aber Sie hätten es bis nach Mexiko schaffen können.«
    »Ich bin ja nicht geflohen, sondern brauchte nur ein bisschen Zeit, um nachzudenken. Um einen klaren Kopf zu bekommen. Das ist alles.«
    »Aha. Aber wissen Sie, mir fällt es einfach schwer zu glauben, dass eine professionelle Medizinerin wie Sie es fertigbringt, eine solche Behandlung durchzuziehen, ohne zu merken, dass der Patient nicht mehr atmet. Meines Wissens führt Lachgas ja nicht einmal zu Bewusstlosigkeit, oder?«
    »Nein, es ist kein Narkotikum im eigentlichen Sinne, sondern dient nur dazu, den Patienten zu entspannen. Wir mischen es mit Sauerstoff, um zu vermeiden, dass …« Sie stockte.
    »Dass Unfälle passieren. Ja. Aber sie kommen trotzdem vor, nicht wahr? Wenn eine Zahnärztin zum Beispiel nur einen Gashahn aufdreht anstatt beide. Wenn ein Mann, der berühmt ist, weil er seine Frau totgeprügelt hat, im Behandlungsstuhl erstickt, während ihm eine Zahnärztin – eine Frau wohlgemerkt – den Verlobungsring seiner verstorbenen Gattin ins grinsende Gesicht klebt. Stimmt’s?«
    »Ich hatte keinerlei Veranlassung, Mr. Hampton etwas Böses zu wünschen«, sagte sie leise. »Ich habe Familie und einen guten Beruf. Wieso sollte ich all das aufgeben? Mrs. Hampton habe ich gar nicht gekannt. Was ihr zugestoßen ist, ist zwar schrecklich, aber schließlich hat das Gericht ihren Mann für unschuldig befunden. Ich bin keine … ich habe nicht das Recht, ihn zu verurteilen. Es war ein Missgeschick, nichts als ein dummes Missgeschick.«
    »Ja, das war es.« Er schüttelte den Kopf.
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