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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Donn Cortez
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können. Aufgrund überfüllter Gefängnisse wurde Eisenberg nach nicht einmal vier Monaten wieder freigelassen. Inzwischen hatten die meisten ihn vergessen. Aber ich nicht. Ich wählte einen Angestellten des Supermarkts, in dem der Täter bekanntlich einkaufte, und spielte ihm ein aus einer verbreiteten Pilzart, dem Orangefuchsigen Rauhkopf, gewonnenes Gift zu. Orellanin – wie das Gift heißt – ist tödlich, wirkt aber sehr langsam; die Symptome zeigen sich erst drei bis vierzehn Tage nach Einnahme des Wirkstoffs, weshalb es sehr schwierig ist, nachzuweisen, wie das Gift in den Körper gelangte. Es ruft irreparable Schäden an den Nieren hervor, die sich zunächst in Schwindel, Abgeschlagenheit und Übelkeit äußern, doch bald zu Herzrasen, Erbrechen, blutigem Urin, Krämpfen, Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod führen.
    Da der Angestellte wusste, was Eisenberg normalerweise einkaufte, gelang es ihm, dem Verbrecher eine präparierte Flasche seines Lieblingsweins in den Einkaufswagen zu schmuggeln. Zwar wurde der Tod später als Mordfall eingestuft, aber niemand vermochte eine Verbindung zu dem Mann im Supermarkt herzustellen.

    Ein weiteres Mal konsultierte Jack das Internet und machte eine Google-Suche. Als er sich wieder der Datei zuwandte, hatte er einen verbissenen Gesichtsausdruck.

    Vielleicht habe ich mich nie so stolz gefühlt wie in dem Moment, als mein Howard-Grothan-Projekt auf seinem Höhepunkt angelangt war. Grothan arbeitete als Lobbyist für die Tabakindustrie und versuchte, Senatoren und Kongressmitglieder davon zu überzeugen, dass den Wählerinteressen am besten gedient sei, wenn man all das Geschwätz über Krebs ignorieren und sich viel lieber auf den finanziellen Vorteil konzentrieren würde, den ein derart riesiger Industriezweig einbringt. Und der nicht zuletzt auch den Parteikassen zugutekäme.
    Einer dieser Vorteile bestand – zumindest für Mr. Grothan – in seinem persönlichen Assistenten Travis Narville. Dieser war natürlich bereits eine meiner Drohnen, denn er tat praktisch alles für Grothan, außer ihn ins Bett zu bringen und zuzudecken. Darum kannte er alle Details von Grothans Vorgehen. Von all meinen Drohnen war er vermutlich derjenige, der die größte Mitschuld an den Verbrechen meines Opfers trug.
    Gleichzeitig hatte er aber auch den besten Zugang. Ich erwog eine ganze Reihe möglicher Vorgehensweisen, gab aber schließlich der Verlockung der poetischen Gerechtigkeit nach. Zwar war es mir nicht möglich, Grothan an Krebs verenden zu lassen, doch immerhin konnte ich ihn mit Rauch ersticken. Ich richtete es so ein, dass er zunächst stark sediert wurde, und mit Hilfe eines in vielen langen Stunden ausgeklügelten Plans brachte ich Travis dazu, »aus Versehen« ein Feuer zu entfachen. Das Stadthaus, in dem Grothan lebte, stand lichterloh in Flammen, ohne dass das Feuer auf die Nachbarhäuser übergegriffen hätte. Soweit ich weiß, geriet Travis während der Ermittlungen wegen Brandstiftung nicht einmal unter Verdacht.
    Und mein letztes Ziel war Okay Hampton, und ich vermute, dass ich nicht erst erklären muss, um was für einen Menschen es sich bei diesem Mann handelte. In diesem Fall bediente ich mich einer Zahnärztin namens Rosalee Klein, die den ehemaligen Wrestler mit Lachgas erstickte. In den Augen der Welt sah das Ganze nach einem kleinen Bedienungsfehler aus. Jedenfalls existiert in dieser Welt nun ein Ungeheuer weniger.

    Jack las die Datei zu Ende und schaltete den Rechner aus. Dann machte er sich auf die Suche nach Nikki.
    Er fand sie in dem Fitnessraum, den sie sich im Keller eingerichtet hatten. Sie trainierte, indem sie mit dem Rücken auf einer Bank lag und Gewichte stemmte. Ihre Haut war von einer Schweißschicht überzogen.
    »Bis jetzt sehe ich – uh! – noch kein Problem«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wie du schon gesagt hast: Er – uh! – will wahrscheinlich nur die Lorbeeren für diese – uh! – Unfälle einstreichen.«
    »Das glaube ich nicht. Ich habe ein wenig recherchiert, und bei jedem Todesfall, den Remote nennt, gab es während der Ermittlungen gewisse Verdachtsmomente. Zum Beispiel wurde der Automechaniker, den er erwähnt, wegen Fahrlässigkeit angeklagt.«
    »Und? Das – uh! – heißt noch lange nicht, dass Remote dafür verantwortlich ist.«
    »Nein, aber die Tatsachen passen alle zusammen. Der Mechaniker wurde nicht wegen Mordes belangt, da man ihm kein Motiv nachweisen konnte –
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