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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Donn Cortez
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Geldreserven, eine gutgesicherte Operationsbasis – fehlte nur noch ein Firmenlogo.«
    »Mittel bestehen aber nicht nur aus der Ausstattung«, sagte Jack. »Kontakte und Verbindungen sind genauso wichtig. Du arbeitest im Finanzsektor, deshalb weißt du, was ich meine.«
    Tanner nickte, da er sich nicht sicher war, ob die Frage an ihn gerichtet oder nur rhetorisch war. Und ob er reden durfte.
    »In Vancouver werden viele Filme und Fernsehserien gedreht«, sagte Jack. »Zwischen den Filmleuten und den Leuten, mit denen ich früher zu tun hatte, gibt es einige Überschneidungen. Ich kenne da einige aus dem Geschäft, wie man so sagt. Einer von ihnen hat sich als prothetischer Maskenbildner spezialisiert und arbeitet vor allem für Science-Fiction- und Horrorfilmproduktionen. Die meisten dieser Filme werden im Lower Mainland gedreht.«
    »Also hat Jack sich einen Gefallen einlösen lassen«, sagte Nikki. »Er hat diesem Typen einen Eilauftrag für einen Kurzfilm in einem ganz bestimmten Genre gegeben, das die Kritiker Torture Porn nennen. In kürzester Zeit hat er eine ziemlich überzeugende Arbeit hingelegt, und es hat ausgesehen, als hätte Jack mir einige wirklich schreckliche Dinge angetan.«
    »Aber es war nicht echt«, sagte Jack. »Und es war noch nicht einmal Nikki. Sondern eine Frau namens Eden Fawnsley, die auf Empfehlung ihres Agenten und für einen fetten Scheck gern bereit war, kurzfristig einzufliegen.«
    »Natürlich war Edens Agent in der Sache ein wenig befangen«, sagte Nikki. »Obwohl er verheiratet ist, ist er ein Lüstling und achtet in Motelzimmern nicht auf versteckte Kameras.« Nikki grinste. »Siehst du, Jack und ich haben kein Problem damit, anderen Leuten die Ideen abzugucken. Erpressung können wir auch.«
    Tanner konnte nicht länger an sich halten. »Warum erzählt ihr mir das? Ich … ich muss das alles doch gar nicht wissen. Ich will es nicht.«
    »Tja«, sagte Jack. »Das ist eben das Problem mit Information, nicht wahr? Manchmal ist es viel gefährlicher, etwas zu wissen, als keine Ahnung zu haben. Remote hat sich mit Hilfe technischer Geräte von dem distanziert, was er tut. Du hast es mit absichtlicher Unwissenheit gemacht. Keine Ahnung, keine Verantwortung, richtig? Du durftest deine Spielchen spielen und hattest keine Schuld an den Dingen, die du getan hast. Dass dir all das auch noch Spaß gemacht hat, war gar nicht mal so unpraktisch.«
    »Aber ich wusste nichts, ich konnte nicht …«
    »Du wolltest es nicht wissen«, sagte Nikki. »Aber du wirst es wollen.«
    Mit durchdringendem Blick beugte sich der Closer zu ihm herab. »Fangen wir damit an, was mit deinem ehemaligen Meister passiert ist. Er arbeitet für mich. All seine Dateien, all seine Mittel und sein Geld, alles befindet sich jetzt unter meiner Kontrolle. Nun ist Remote derjenige, der ein Gurtgeschirr trägt. Aber keines von seinen eigenen, sondern eines von mir. Er ist zwar schon abgesondert, doch jetzt kann er die Insel nicht verlassen, es sei denn, ich erlaube es ihm. Ohne das Passwort, das ich ihm alle paar Stunden übermittle, fliegt er in Fetzen. Vermutlich könnte man das, was wir ihm angetan haben, mit einer feindlichen Übernahme vergleichen.«
    Tanner zwang sich zu einem Lachen. »Wirklich? Ihr habt mit ihm gemacht, was er allen anderen angetan hat? Das ist gut für euch. Das bedeutet, schätze ich mal, dass ich von nun an für euch arbeite.«
    »Nein, Malcolm, das tut es nicht«, sagte Jack. »Es bedeutet vielmehr, dass wir über deine bisherigen Aktivitäten und ihre Konsequenzen reden werden. Und zwar eingehend. Danach werden wir deine Dienste nicht länger benötigen. Betrachte es als Entlassungsgespräch.«
    Jack öffnete den Aktenkoffer und nahm etwas heraus. Etwas Langes, Dünnes, das im Schein der Lampe glänzte.
    »Aber keine Sorge«, sagte der Closer. »Wir haben eine famose Abschiedsparty für dich vorbereitet.«

    Hinterher ging Jack spazieren.
    Es war Ende November, und die Weihnachtsdekoration war zu ihrer ganzen grün-roten Pracht erblüht. Selbst um die Bier-Leuchtreklame im Fenster der schäbigen Eckpinte war silber- und goldfarbenes Lametta geschlungen. Obwohl kein Schnee lag, zerrte eisiger Wind an Jacks Haaren, so dass ihm Schauer über den Rücken liefen.
    Im Gehen dachte er an Goliath. Den Tod des Hünen bereute er zutiefst. Nicht aus Mitleid für den Biker, sondern weil Goliaths Verbrechen nun nicht mehr aufgeklärt werden konnten. Seine Opfer – die Frauen, die er vergewaltigt hatte,
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