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Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Titel: Du und ich und all die Jahre (German Edition)
Autoren: Amy Silver
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Julians und sprang vom Bett.
    «Was zur Hölle ist hier los?» Dad rannte durchs Zimmer, riss Jules den Becher aus der Hand, roch daran und warf ihn einfach aus dem Fenster. Auf dem Sims lag das fast leere Zigarettenpäckchen. «Du trinkst und rauchst mit meiner Tochter? Du kleines Stück Scheiße. Verzieh dich aus diesem Zimmer. Sofort!» Als Julian aufstand, packte mein Vater ihn am Arm und schleuderte ihn zur Tür.
    «Dad!», rief ich verzweifelt und stürzte hinterher. «Wir haben uns nur unterhalten. Es ist alles in Ordnung, wir haben nichts gemacht …» Er schlug mir mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. Tränen schossen mir in die Augen, durch ihren Schleier konnte ich Julians entsetztes Gesicht sehen.
    Ich hatte mich noch nie so geschämt.
    «Du bleibst hier, Mädchen. Um dich kümmere ich mich später.» Ich blieb nicht, sondern folgte ihm und Jules die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo Dad wieder anfing herumzubrüllen.
    «Dad, bitte!», rief ich, aber er hörte nicht auf mich.
    «Sheila!», schrie er – er suchte nach Julians Mutter. «Wo zum Teufel steckst du? Wo verdammt noch mal steckt diese Frau?» Jemand machte die Musik aus, alle starrten ihn an: ein wildgewordener, fluchender Tyrann. Schlagartig waren alle nüchtern. Sheila und Mom stürzten aus der Küche.
    «Was um Himmels willen ist los, Jack?», wollte meine Mutter wissen.
    «Du!», brüllte Dad Sheila an, statt Moms Frage zu beantworten. «Du verpisst dich aus meinem Haus, und dieses kleine Stück Scheiße nimmst du gleich mit.»
    Sheila starrte ihn mit offenem Mund an.
    «Jack!», schrie Mom, «wie kannst du so mit meinen Gästen reden? Was ist los?»
    «Ja, du hast wieder mal keine Ahnung, was los ist, oder?», brüllte Dad und sah nun sie finster an. «Du hast keine Ahnung, was zur Hölle in deinem eigenen Haus los ist. Du hast keine Ahnung, dass deine dreizehnjährige Tochter oben in ihrem Zimmer mit einem Jungen im Bett liegt, raucht und Alkohol trinkt, weil du hier unten damit beschäftigt bist, mit allem zu flirten, was Hosen anhat.»
    Jetzt platzte mir der Kragen. «Das ist nicht wahr!», schrie ich und ging die letzten Treppenstufen hinunter ins Wohnzimmer. «Wir haben nichts getan und Mom auch nicht! Warum musst du dich so aufführen? Warum machst du das?»
    Jemand legte mir die Hand auf den Arm; es war Julian, der neben mir stand. «Ich habe geraucht und getrunken», beteuerte er mit lauter, fester Stimme. «Nicole hat überhaupt nichts getan. Und wir haben nicht im Bett gelegen, wir haben auf dem Bett gesessen, vollständig bekleidet.»
    «Halt du ja die Klappe, mein Junge», fuhr Dad ihn an.
    «Das werde ich nicht tun», sagte Julian mit hoch erhobenem Kopf und schaute ihn voller Verachtung an.
    Ich habe in meinem ganzen Leben niemals jemanden so geliebt wie Julian in diesem Augenblick.
    «Und Sie sind bestimmt der Letzte, der das Recht hat, die Erziehungsmethoden anderer Leute zu kritisieren. Ein Säufer, der seine eigene Tochter schlägt? Was für ein Vater ist das, bitte?»
    Der gesamte Raum hielt die Luft an. Dad öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber er brachte keinen Ton raus; dass sich ihm jemand offen entgegenstellte, hatte ihm die Sprache verschlagen. Mom hingegen wurde jetzt richtig wütend.
    «Du hast sie geschlagen?», kreischte sie und stieß ihm gegen die Brust. «Du hast Nicole geschlagen?»
    «Das war harmlos», sagte er. «Ein kleiner Klaps, weil sie frech wurde.»
    Mom stieß ihn noch einmal, heftiger diesmal. Sie hatte angefangen zu weinen. «Du Mistkerl», sagte sie, «du Mistkerl.»
    Plötzlich versetzte er ihr einen Schlag. Seine Faust traf sie hart im Gesicht. Sie taumelte rückwärts und schlug mit dem Kopf gegen die Kante des Couchtischs.

    Mom und ich verbrachten die ersten Stunden des neuen Jahres in der Notaufnahme. Sie hatte eine leichte Gehirnerschütterung und musste mit sieben Stichen am Hinterkopf genäht werden. Obwohl ihre Freunde darauf drangen, hatte sie nicht die Polizei gerufen.
    «Sorg nur dafür, dass er nicht da ist, wenn ich zurückkomme», hatte Mom zu Onkel Chris gesagt, als sie in den Krankenwagen stieg. Er hatte ernst genickt. Bei der Prügelszene zu Hause war er leichenblass geworden – er wusste natürlich, dass sein Bruder launisch war, hatte sich aber wohl bis zu diesem Augenblick genauso wenig wie ich vorstellen können, dass er Mom tatsächlich schlagen würde.
    Ein paar Kolleginnen meiner Mutter leisteten mir Gesellschaft, bis wir gegen vier Uhr morgens nach
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