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Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Titel: Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
Autoren: Andreas Ahnfeldt
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einschenken? Oder ist es nur ein Teil von uns?
    Ich fragte Julia, was sie denn dazu meine. Sie überlegte, dann sagte sie: »Das ist nur ein Teil, sonst könnte ich ja nicht damit aufhören wollen. Aber es ist ein ganz schön mächtiger Teil.«
    Ich fragte sie daraufhin, ob sie sich diesen Teil vorstellen könne. »Wie sieht er denn aus?«, wollte ich wissen. »Ist er vielleicht drei Meter groß und schwarz?«
    »Nein«, lachte sie. »Er sieht aus wie das Michelin-Männchen. Er ist nicht so groß, aber kompakt und wendig.«
    »Und was macht er, damit er Sie dazu bewegen kann, die Schokolade zu essen?«, fragte ich weiter.
    »Er springt auf meine Schulter und flüstert mir ins Ohr, dass es in Ordnung ist, und wie lecker es schmecken wird. Er ist ziemlich geschickt und dabei so nett.«
    Auf diese Weise schilderte sie mir, wie sie die Kontrolle über ihr eigenes Verhalten abgab. Ich sagte es ihr: »Nun ist dies ja nur ein Teil von Ihnen, der sich jedoch Autorität über Sie verschafft und Ihr Verhalten lenkt.«
    Die Erkenntnis, dass nicht wir es sind, die sich so verhalten, sondern nur ein Teil von uns, ist ein wichtiger Schritt in diesem Prozess, der hin zu einer Veränderung führen kann.
    »Wo müsste der Teil sich denn befinden, und wie groß müsste er sein, damit Sie ihn unter Kontrolle haben?«, fragte ich weiter.
    Sie zögerte nicht lange. »Er müsste runter von meiner Schulter, nach dort vorn rechts, hinter einen Zaun.« Dazu machte sie eine entsprechende Geste, als wolle sie ihn wegschieben, von sich weisen.
    »Gut so. Dann stellen Sie ihn in Ihrer Vorstellung dorthin. Und wie groß muss er denn sein, dass Sie die Autorität behalten?«
    Sie führte Daumen und Zeigefinger zusammen, um mir die Größe anzuzeigen. »So groß wie ein Schlüsselanhänger. Und aus festem Gummi, damit er nicht so wendig ist und sich durch den Zaun auf meine Schulter schlängeln kann.«
    Ich empfahl ihr, die Gesten, die sie unwillkürlich gemacht hatte, immer dann zu wiederholen, wenn sie den Wunsch in sich verspürte, zur Schokolade zu greifen.
    Wenn die Bereitschaft da ist, ein Verhalten zu ändern, kann diese einfache Übung dazu verhelfen, die Kontrolle über den Teil wiederzuerlangen, der sich quasi verselbstständigt hat.
    Die Arbeit mit den Teilen eignet sich hervorragend dazu zu erkennen, in welchen Bereichen unseres Lebens wir die Kontrolle abgegeben haben. Wenn Sie dies an sich selbst ausprobieren möchten, lade ich Sie zur folgenden Übung ein.
    Arbeit mit inneren Teilen
    Kennen Sie das? Sie reagieren in einer bestimmten Situation immer wieder gleich, und zwar in einer Art und Weise, die Ihnen nicht weiterhilft und die Sie unter Umständen gar nicht an sich mögen.
    Aber dies sind ja nicht Sie als Ganzes, sondern es ist ja nur ein Teil von Ihnen.
    So bestehen wir alle ja aus unterschiedlichen »Teilen«. Stellen Sie sich vor, Sie möchten etwas kaufen. Ein Teil von Ihnen sagt: »Kauf das, das ist toll.« Der andere Teil sagt: »Nein, das ist doch viel zu teuer, du wolltest doch sparen.«
    Ebenso reagiert ein anderer Teil von Ihnen nicht so, wie Sie es sich wünschen würden. Jetzt möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie mit diesen Teilen arbeiten können:
    Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen und eine Weile ungestört sind. Vielleicht möchten Sie sich ja in Ihren inneren Wohlfühlraum begeben, in dem Sie sich ein wenig entspannen können. Denn in der Entspannung finden wir leichter Zugang zu unseren Ressourcen und zu unserer Vorstellungskraft.
    Wenn Sie sich wohl in sich selbst fühlen, stellen Sie sich das Verhaltensmuster vor, das Sie gern ändern möchten. Ein Teil von Ihnen handelt auf eine Weise, die für Sie nachteilig ist und immer wieder Ärger in Ihnen hervorruft. Wie sieht dieser Teil von Ihnen aus, wenn er die Kontrolle übernommen hat? Wenn dieser Teil eine Person wäre, wie würde sie wohl aussehen?
    Vielleicht haben Sie noch Mühe, ihn sich vorzustellen. Dann fragen Sie gezielt, wie ich es in dem Beispiel mit Julia getan habe.
    Übertreiben Sie dabei ruhig ein wenig, etwa: »Ist er drei Meter groß und dunkelblau?« Ihre innere Vorstellungskraft hat bereits eine Antwort parat.
    Als nächstes überlegen Sie, wo im Raum sich dieser Teil befinden müsste, damit Sie die Kontrolle über ihn zurückgewinnen. Merken Sie sich diese Stelle, denn immer wenn Sie das alte Verhaltensmuster bei sich wahrnehmen, können Sie den Teil visualisieren und ihn »in die Ecke stellen«.
    Dann fragen Sie sich: Wie
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