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Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Titel: Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
Autoren: Andreas Ahnfeldt
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groß müsste dieser Teil sein, damit Sie ihn kontrollieren können? Beschreiben Sie mit der Hand eine Geste, um die Größe anzuzeigen. Ist er kleiner als Sie? Auf Augenhöhe?
    Gut! Und nun spielen Sie damit. Stellen Sie sich den Teil immer wieder am Tag vor, schieben Sie ihn von sich und machen Sie ihn mithilfe der entsprechenden Geste so klein, dass Sie die volle Autorität über sich zurückgewinnen.

    Ob Julia damit Erfolg hatte?
    In der nächsten Sitzung gingen wir ein Stück weiter. Ich wollte von ihr wissen, wann denn der Teil in ihr zum Vorschein käme ... wann und in welcher Situation das Michelin-Männchen in seiner vollen, unkontrollierten Größe auftauchte.
    Sie musste nicht lange überlegen. »Es springt mich an und setzt sich in meinen Nacken.«
    »Und wann tut es das?«, fragte ich.
    »Wenn ich Stress habe«, sagte sie prompt.
    Auf diese Weise erkannte sie, dass Stresssituationen im privaten Bereich wie im Beruf sie dazu brachten, Süßigkeiten zu essen. Genauso unvermittelt, wie das Michelin-Männchen sie ansprang, griff sie dann auch zur Schokolade.
    »Was könnten Sie denn stattdessen tun, wenn Sie Stress fühlen? Was würde sich gut anfühlen?«
    »Mich entspannen«, sagte sie.
    Und damit hatte sie sich selbst die Antwort darauf gegeben, auf welche Weise sie das Muster unterbrechen und ihr unerwünschtes Verhalten ablegen konnte.
    Fragen auch Sie sich: Wann taucht das Verhalten auf, das ich ändern möchte? In welcher Situation? Wozu hat es mir bisher gedient? Und: Wie kann ich sonst mit der Situation umgehen, sodass ich etwas für mich tue, das angemessener ist? Damit ich mein Verhalten verändern kann und mich wohl in mir fühle?

7 Wie unsere Gedanken uns verändern können
    Unsere Gedanken und unser Verhalten sind eng verknüpft. Sie bedingen einander: So wie wir denken, verhalten wir uns auch – so wie wir uns verhalten, denken wir auch. Genau diesen Mechanismus können wir uns zunutze machen, um auf das eine mittels des anderen einzuwirken.
    Zu diesem Thema hat der amerikanische Psychologe John Bargh eine interessante Untersuchung gemacht: Verschiedene Menschen wurden zu einem psychologischen Experiment eingeladen. Sie trafen sich alle in einem Raum und wurden dann in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bekam ein bestimmtes Gesprächsthema zugewiesen. Eine Gruppe sollte sich über das Einkaufen unterhalten, eine über Sport, eine andere über das Altwerden und wie das Leben sich mit den Jahren verändert. Die nächste Gruppe bekam wieder ein anderes Thema zugeteilt. Die Teilnehmer dachten nun, dass es bei diesem Experiment einfach darum ging, sich über ein bestimmtes Thema zu unterhalten, und konzentrierten sich darauf. Aber in Wirklichkeit war das nur der erste Teil der Studie. Der zweite Teil begann zu einem Zeitpunkt, als alle dachten, es wäre schon längst vorbei: nämlich auf dem Weg nach draußen.
    Von dem Raum, in dem das Experiment stattfand, bis hin zum Ausgang führte ein langer Gang. Den mussten alle Teilnehmer entlanggehen, um nach draußen zu gelangen. Nun wurde die Zeit gemessen, die jeder Einzelne auf dem Weg nach draußen benötigte. Und man stellte fest, dass die Menschen, die sich über das Altwerden unterhalten hatten, am längsten brauchten und eben auch am langsamsten gingen.
    Ist das nicht faszinierend? Nur weil diese Menschen sich über das Älterwerden austauschten, übernahmen sie Eigenschaften davon und bewegten sich annähernd so, als wären sie alt.
    Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass unsere Gedanken unser Handeln stark beeinflussen. Indem man auf der unterbewussten Ebene die Gedanken verändert, kann man so gezielt auf sein Verhalten einwirken.
    Das System Wut
    Wenn wir auf irgendetwas oder -jemanden wütend sind, dann verändert sich unser Verhalten. Zwar ist es wichtig, das Gefühl der Wut anzuerkennen, doch manchmal wirkt sie sich in einem Maße auf uns aus, dass es uns oder anderen schadet. Wenn wir so richtig wütend sind, zielt unser verändertes Verhalten nicht nur auf das Objekt unserer Wut, sondern betrifft auch alles andere, das uns möglicherweise in die Quere kommt.
    Stellen Sie sich vor, Sie sind in Eile und jemand hat Ihnen den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt. Sie standen schon da, haben geblinkt, es kommt einer von der anderen Seite, obwohl es eine Einbahnstraße ist – und er fährt schnell vor Ihnen in die Parklücke.
    Was passiert mit Ihnen? Sie denken womöglich: Dieser (...) hat mir meinen Parkplatz vor der Nase weggeschnappt! Ihre
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