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Du + Ich - Wir Zwei, 4

Du + Ich - Wir Zwei, 4

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 4
Autoren: Emma M. Green
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all diese äußerst interessanten Ordner nicht einfach so herumliegen lassen“, sagt ihr Ehemann.
    „Sie können mit einem Dietrich umgehen und einen Safe knacken … Ich bin beeindruckt!“, antwortet Vadim verächtlich.
    „Sie sollten vorsichtig mit Ihren herablassenden Bemerkungen sein …“, erwidert Max wütend. „Wo wir doch noch mehr Informationen … woanders herhaben.“
    Plötzlich starrt mich der Assistent an. Mir wird klar, dass er auf unser Gespräch in meinem Büro bei einer Flasche Wodka anspielt. Der fragende Blick meines Geliebten richtet sich ebenfalls auf mich. Ich möchte am liebsten in den Erdboden versinken …
    So ein Arschloch …
    Ich wusste, dass es irgendwann einmal herauskommen würde …
    Und dass Vadim dran glauben müsste …
    „Alma?“, fragt er mich ganz leise.
    „Es tut mir leid“, flüstere ich und spüre, wie mir die Tränen kommen. „Er hat mich betrunken gemacht, damit er mich zum Sprechen bringen konnte …“
    „Sie klären das unter sich“, mischt sich die falsche Haushälterin ein. „Hier ist unser Plan: Sie haben jetzt 24 Stunden Zeit, uns fünf Millionen Dollar zu überweisen. Im Gegenzug dazu werden wir schweigen.“
    „Genauer gesagt, wir werden nicht die Presse informieren und ihnen von Ihrer Vergangenheit erzählen. Vom tragischen Schicksal Ihrer Eltern, Ihrem Ärger mit der Justiz, Ihrer falschen Identität, Ihrer chaotischen Beziehung mit Fräulein Lancaster … und so weiter. Fünf Millionen sind nicht viel, oder?“, fügt der große Braunhaarige mit dem Mopsgesicht heiter hinzu und jubelt innerlich.
    „Das sind leere Drohungen!“, schreie ich plötzlich. „Sie haben eine Vertraulichkeitsklausel unterschrieben!“
    „Ihre Naivität ist wirklich bezaubernd, Alma“, antwortet der Mann lächelnd, der uns gerade erpresst. „Dieses Dokument verbietet mir, irgendetwas über Mr. King auszuplaudern, das stimmt. Aber mir steht es völlig frei, Informationen über Mr. Arcadi zu verraten …“
    „Er hat recht …“, muss mein Millionär zugeben.
    „24 Stunden, nicht länger …“, sagt Abby fröhlich.
    „Runter von meinem Grundstück!“, brüllt Vadim und stürmt in Richtung Wohnzimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    „Sie sollten ihn jetzt trösten“, sagt Maximilian übertrieben freundlich zu mir. „Er hat gerade ein paar Millionen Euro verloren. Das wird für ihn nicht leicht zu verdauen sein …“
    Ich balle meine Hände zusammen. Ich muss mich mit aller Kraft zusammenreißen, damit ich ihm nicht mit meiner Faust mitten ins Gesicht schlage. Ich weine – und bin wütend –; ich sehe, wie das Paar hinter der großen Eingangstür verschwindet.
    Vadim wird mir das nie verzeihen …
    Zu Tode betrübt begebe ich mich auf die Suche nach ihm und inspiziere Zimmer für Zimmer. Jeden Augenblick rechne ich damit, seinem zornigen Blick zu begegnen. Ich finde ihn schließlich in seinem Büro. Mit nach vorne gebeugtem Oberkörper drückt er seine Hände gegen den riesigen Schrank, in dem seine größten Geheimnisse versteckt sind. Er hört mich von Weitem kommen. Als ich das Zimmer betrete, ist er immer noch in dieser Körperhaltung. Ich blicke nach unten wie ein kleines Kind, das sich jetzt gleich eine Moralpredigt anhören muss …
    „Ich kann dir alles erklären …“, sage ich zaghaft.
    „Nicht jetzt. Ich muss nachdenken. Eine Lösung finden. Meine Anwälte anrufen …“, erwidert er kühl.
    „Ich habe mich vor Max nicht gut genug in Acht genommen, ich …“
    „Hör auf“, antwortet er wütend.
    „Vadim, es tut mir leid. So leid. Ich habe den Namen Arcadi nur ein einziges Mal ausgesprochen; er ist mir herausgerutscht. Ich habe versucht, es wiedergutzumachen. Ich habe wirklich geglaubt, er hätte es vergessen!“, sage ich, bevor er mich unterbricht.
    „Willst du meinen Ruin, oder was? Verdammt, Alma! Zuerst brichst du mir das Herz, dann plauderst du zu viel aus und zerstörst dabei fast meinen Ruf! Was kommt als Nächstes?!“
    Diesmal sieht er mich an. Wut und Enttäuschung haben seine dunklen Pupillen erweitert. Er starrt mich an, ohne mich zu sehen. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und hoffe, dass er mich nicht zurückstößt. Denkste.
    „Lass mich. Mein Chauffeur fährt dich hin, wohin du willst. Wir sehen uns später … am Flughafen.“
    Es ist nicht das erste Mal, dass er sich auf diese Weise von mir verabschiedet, aber das erste Mal, dass ich es verdient habe. Ich bewege mich nicht, weil ich noch auf ein Wunder, ein letztes,
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