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Du + Ich - Wir Zwei, 4

Du + Ich - Wir Zwei, 4

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 4
Autoren: Emma M. Green
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smaragdgrünes Kleid einzutauschen, das ein wenig zu viele Blicke auf sich zieht – auch wenn es mein taillierter Mantel zum Teil versteckt.
    Er hat mich fallen gelassen und fünf Tage später geheiratet … und ich renne sorgfältig zurechtgemacht zu ihm.
    Wer bin ich? Wo ist Alma hin?
    Ich höre, wie sich feste Schritte der Tür nähern. Es ist zweifelsohne ein maskuliner Gang. Er ist es. Er ist da. Jetzt gibt es keinen Weg zurück.
    „Ich muss mit dir reden“, sage ich, als er die Tür aufmacht. Ich bahne mir den Weg durch die Suite.
    Ich sehe ihn kaum an, damit ich von seiner Schönheit nicht schwach werde. Ich meide seine stählernen Augen, damit ich nicht darin versinke. Ich gehe einfach hinein, ohne abzuwarten, dass er mich hereinbittet. Er gibt einen überraschten – oder frustrierten – Seufzer von sich. Ich glaube, dass er mir ins Wohnzimmer folgt.
    „Alma …“, erwidert er zaghaft.
    „Nein, jetzt rede ich und du hörst mir zu!“
    Während ich diese Worte zu ihm sage, schlägt mein Herz wie verrückt. Mein Blick ist nach unten gerichtet. Mein oberstes Ziel ist es, nicht zu weinen. Vadim gibt keinen Ton von sich und wartet darauf, dass ich zum Angriff übergehe. Ich hole das Blatt Papier aus meiner Handtasche heraus und falte es auseinander. Ein einziger, kurzer Blick auf das Foto mit dem „glücklichen“ Paar genügt und ich bin voll in meinem Element. Nun ja, noch etwas zurückhaltend. Jetzt noch.
    „Hast du mir irgendetwas zu sagen?“, frage ich wütend und halte das Blatt Papier vor sein Gesicht.
    Diesmal starre ich ihn direkt an. Seine Augen wenden sich von meinem Gesicht ab und fallen auf den Zeitungsartikel. Keine Reaktion.
    Das ist doch nicht möglich! Er ist kein Mensch!
    Er hebt seinen Kopf wieder. Seine Augen versinken in meinen, aber ich weiß nicht, was sie ausdrücken.
    „Sag was!“, brülle ich diesmal.
    „Was willst du wissen?“, fragt er gelassen und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand.
    „Was glaubst du wohl? Stimmt es oder nicht? Hast du sie geheiratet?“, frage ich und tobe innerlich.
    „Nein …“, murmelt er.
    „Ich glaube dir kein Wort! Wo ist sie? Ist sie hier und versteckt sich irgendwo, während sie dieses Spektakel beobachtet? Dein Filmsternchen kann was erleben!“, brülle ich und inspiziere die Suite.
    Er scheint sich zu verkrampfen, runzelt die Stirn und kneift die Augen zusammen, aber sagt kein Wort. Ich bin mir sicher, dass May Sim hier irgendwo ist. Wie eine Verrückte stürme ich in das erste Zimmer. Niemand. In das zweite Zimmer. Niemand. In das kleine Wohnzimmer, den begehbaren Kleiderschrank, das Büro und das Badezimmer. Ebenfalls niemand. Dann kehre ich wieder zu ihm zurück. Ich bin ein wenig gedemütigt von meiner eigenen Dummheit, meiner Impulsivität. Er hat sich keinen Millimeter bewegt. Er lehnt immer noch lässig und dominant an der taupefarbenen Wand. Seine Arme hat er hinter seinem Rücken verschränkt. Seine Beine sind über Kreuz. Er blickt auf seine Füße, der rechte berührt den linken leicht.
    Wenn ich dich eh nicht schon hassen würde, würde ich hier und jetzt damit anfangen …
    Seine grauen Augen sehen mich wieder an, sein Mund verzerrt sich etwas. Nicht vor Jubel. Nein. Sondern vielmehr vor Verlegenheit, Mitgefühl sogar.
    Jetzt hat er Mitleid mit mir. Super …
    „Du solltest vielleicht besser gehen“, sagt er ganz leise und ohne böse Absicht.
    „Vadim, hilf mir, es zu verstehen …“, murmle ich und halte meine Tränen zurück.
    „Dieser Artikel ist eine einzige Lüge. Ich habe niemanden geheiratet. Und schon gar nicht May Sim“, antwortet er wütend.
    „Aber … das Foto?“
    „Ist retuschiert. Ich gebe ja zu, dass es gut gemacht wurde. Es sieht echt aus, aber es ist ein Fake, Alma, nichts weiter.“
    „Wolltest du dich damit an mir rächen? Wolltest du mir damit wehtun?“, frage ich mit zittriger Stimme.
    „Wenn du das glaubst, dann kennst du mich nicht“, erwidert er und seufzt laut auf. „Wahrscheinlich steckt May hinter der ganzen Sache. Sie wollte bestimmt von sich reden machen. Meine Anwälte beschäftigen sich bereits mit dem Problem. Die Wahrheit wird bald ans Licht kommen.“
    Sein Ton ist so kühl, so distanziert. Es lässt sich kein Hauch von Emotion oder Zärtlichkeit heraushören. Als ob er vor Journalisten eine öffentliche Erklärung abgeben und in die Kamera blicken würde.
    Ok, das war ein abgekartetes Spiel. Aber … was ist mit uns?
    „Vadim, es tut mir leid …“ Ich breche in Tränen
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