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Du + Ich = Wir Zwei, 1

Du + Ich = Wir Zwei, 1

Titel: Du + Ich = Wir Zwei, 1
Autoren: Emma M. Green
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wolltest arbeitseifrig, hartnäckig, kompetent und motiviert sagen?“, erwidert Kate Monroe.
    „Ja, das auch …“, scherzt er.
    „Kate, wenn Sie Zeit haben, würde ich Ihnen gerne Sophie Adam, unsere Produktionsleiterin, sowie Clarence Miller, unsere Leiterin des Filmverleihs, vorstellen“, schlage ich ihr vor und hoffe dadurch, dieses gefährliche Gespräch beenden zu können.
    Seit Beginn dieser Unterredung hat Vadim nicht aufgehört, mir verschlagene Blicke zuzuwerfen. Er versucht, mich zu verunsichern. Es macht ihm Spaß, immer mehr Andeutungen zu machen. Bis jetzt bin ich nicht darauf eingegangen. Ich habe gleichgültig getan, aber ich weiß nicht, wie lange ich noch standhalten kann. Ich träume davon, ihn in seine Schranken zu weisen, indem ich ihn gegen eine Wand drücke und meine Lippen gegen die seinen presse. Vorsicht. Ich muss sofort damit aufhören.
    „Das ist eine ausgezeichnete Idee. Vadim, du erlaubst?“, fragt meine Vorgesetzte.
    „Ich bitte darum. Wir sprechen später weiter, Alma“, antwortet er und nickt mir zu – mit einem umwerfenden Lächeln im Gesicht.
    Kate Monroe ist nicht einfach. Sie hat sich vielleicht in meiner Gegenwart von ihrer sympathischen, fast schon warmen Seite gezeigt. Mit meinen „Untergebenen“, wie sie sie nennt, war es schon anders. Sophie durfte sich über ihr ultrakurzes Kleid den Kopf zerbrechen und Clarence über ihre unleserliche Schrift. Und Frau Direktorin war damit noch nicht am Ende. Sie hat ihnen bereits ein Datum für eine Einberufung genannt, um Bilanz aus der Produktivität des letzten Monats zu ziehen. Ich wurde nicht dazu eingeladen. Für meine Kompetenzen brauchte es nämlich, ich zitiere, „keinen Beweis“. Angesichts ihrer neuen Chefin bekamen Sophie und Clarence es mit der Angst zu tun. Ich vermute, dass sie für sie bereits einen Spitznamen gefunden haben. Mit Sicherheit „Grausamine“ oder so was in der Art.

    ----
    Von: Maximilian Finn
    An: Alma Lancaster
    Betreff: Einladung
     
    Mr. King hat das Vergnügen, Sie zum Willkommensessen zu Ehren der Direktorin von France, Frau Kate Monroe, einzuladen.
    Es wird am 16. September um 20:30 Uhr im
Lasserre
, im achten Arrondissement, stattfinden.
    Bitten geben Sie Bescheid, ob Sie allein oder in Begleitung kommen wollen.
    Mit herzlichen Grüßen
    Maximilian Finn
    Persönlicher Assistent von Vadim King, Vorstandsvorsitzender der King Productions
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    Zu fünft sitzen wir an diesem Tisch, der mit größter Feinheit gedeckt wurde. In der E-Mail, die ich vor wenigen Tagen erhalten hatte, stand nicht, wie viele Gäste eingeladen waren und ich hatte auch nicht die Zeit, mich zu informieren. Das war ein Fehler. In meinem neuen Kleid – ein Maxi, was die Länge betrifft, ein Mini, was die Breite betrifft – eingepresst, versuche ich, würdevoll zu bleiben, nicht zusammenzubrechen. Ich versuche zu lächeln, und zügle dabei meinen Todestrieb. Zu fünft sitzen wir an diesem Tisch: Kate Monroe ist in Begleitung ihres Ehemannes Peter Lenz gekommen, Vadim King mit seiner Barbiepuppe Grace Montgomery und ich, Alma Lancaster, bin allein gekommen, ohne Anhang. Ich bin nun offiziell eine alte Jungfer. Es wird Zeit, dass ich mir eine Katze zulege … oder zwölf.
    Da Grace kein Wort Französisch spricht, werden die Gespräche auf Englisch geführt. Für mich kein Problem. Das ist der Vorteil, wenn man in eine anglo-französische Familie hineingeboren wird. Während Kate und Peter uns von ihrem letzten Urlaub auf Sri Lanka erzählen, wandert mein Blick herum und bleibt mehrere Male an den perfekten Proportionen der Miss America haften. Für niemanden ist es ein Geheimnis, dass Grace ihren Erfolg nicht ihren schauspielerischen Talenten verdankt. Ihr Topmodel-Gesicht und ihr nixenhafter Körper machen für sie die Arbeit. Ich bin nicht eifersüchtig auf sie, ich beneide dieses Mädchen um nichts, fast nichts. Außer um die Art, wie Vadim sie ansieht. Ich würde ihm am liebsten die Augen ausstechen …
    Gehe ich zu weit?
    Er hat seinen Schlag gut vorbereitet. Er genoss das Spektakel, als ich – als Letzte – ankam und bemerkte, dass wir eine kleine – winzige – Runde waren. Er nahm sich die Zeit, meinen bestürzten Gesichtsausdruck zu betrachten. Er hob sein Glas in meine Richtung und starrte mich dabei direkt an, als ob er mir zu verstehen geben wollte, dass die qualvolle Vorstellung gerade erst begonnen hatte. Ebenso hat er es sich nicht nehmen lassen, sich vor meinen fassungslosen Augen von seiner Tussi
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