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Du hast mir die Liebe geschenkt

Du hast mir die Liebe geschenkt

Titel: Du hast mir die Liebe geschenkt
Autoren: Jane Toombs
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dass sie kaum gemeinsame Interessen gehabt hatten?
    Während der Fahrt hierher hatte Victoria die meiste Zeit geschlafen. Ihm war das nur recht. Es gab keinen Grund, warum sie sich näher kennen lernen sollten.
    Allerdings könnte er ihr gegenüber weitaus gleichgültiger sein, würde sie nicht so gut aussehen. Steve atmete tief durch. Im Prinzip war es ganz einfach - er musste in Victoria nur das Kindermädchen sehen. Und sonst nichts.
    Er warf einen Blick in den Rückspiegel, diesmal auf das Baby und nicht auf die Straße hinter ihnen. Dass ihnen kein Wagen folgte, davon hatte er sich bereits vor Minuten mehrmals überzeugt. Heidi bewegte die winzigen Ärmchen und gab unartikulierte Laute von sich. Steve hatte keine Ahnung, wann Kinder zu sprechen begannen.
    “Glauben Sie, die Kleine erkennt Sie?” fragte er.
    “Heidi? Ja, das geht bei Babys sehr schnell. Sie dagegen nimmt die Kleine bestimmt nicht zur Kenntnis.”
    Komisch, warum störte ihn das? Er wollte doch sicher nichts mit Kims Baby zu tun haben. Zumindest emotional. “Sie meinen, weil ich ein Mann bin?”
    “Damit hat das gar nichts zu tun. Die Kleine kennt weder Ihr Gesicht noch Ihre Stimme. Wie auch? Sie haben sie ja noch so gut wie gar nicht auf den Armen gehalten, geschweige denn mit ihr gesprochen. Ich finde, es wird allmählich Zeit, dass Sie sich mehr um Ihre Tochter kümmern, Steve.”
    Steve schwieg. Er konnte, nein er wollte Victoria die Wahrheit nicht erklären.
    Dafür lebte er schon viel zu lange mit Geheimnissen.
    Nach der letzten Kurve kam die Hütte in Sicht. Ihr Anblick beruhigte ihn jedes Mal. Das dunkle Holz passte sich hervorragend der Umgebung an.
    “Wunderbar!” rief Victoria aus. “Die Hütte sieht aus, als wäre sie mit der Natur verwachsen.”
    Er lächelte über ihr Lob.
    Sie lächelte zurück, und ihre Augen funkelten. “Ich bin schon gespannt, wie es drinnen aussieht”, sagte sie, während er den Wagen auf dem kleinen Parkplatz abstellte, den er im letzten Jahr angebaut hatte.
    Victoria stieg aus und nahm das Baby aus dem Sitz. Währenddessen trug Steve die Tragetasche in die Hütte und stellte sie auf den Holztisch. Victoria folgte ihm mit Heidi, entdeckte sofort die Wiege am Kamin und stieß sie sachte mit dem Fuß an.
    “Eine Hochwiege, wie hübsch. Und vor allem praktisch”, sagte sie. “Wenn Sie zuerst die Sachen hereinbringen, die wir in Aylestown gekauft haben, kann ich die Wiege herrichten.”
    Als er auch den Rest der Sachen in die Hütte geschafft hatte, lag Heidi bereits in ihrem neuen Bettchen. Steve schluckte ein wenig. Von jetzt an würde er jedes Mal, wenn er die Wiege sah, an dieses, Baby denken.
    “Sie haben Mäuse”, bemerkte Victoria und unterbrach seine Gedanken.
    “Der Fluch unbewohnter Häuser”, erwiderte er und war froh, dass sie es so gelassen nahm. “Aber keine Sorge. In der Speisekammer haben wir Metallbehälter, die sind mäusesicher.”
    Da es bereits dämmerte, zündete er die Kerosinlampen an und machte Feuer im Herd. Der größte Raum der Hütte diente als Küche, Essbereich und Wohnzimmer zugleich. Als die ersten Holzscheite im Herd knisterten, bekam der Raum eine behagliche Atmosphäre. Victoria seufzte unhörbar. Ja, hier gefiel es ihr.
    “Womit funktioniert der Kühlschrank?” fragte sie.
    “Butangas.”
    Da Steve nichts weiter sagte, schaute sie sich ein wenig um. Sie entdeckte eine schmale Wendeltreppe, die offensichtlich auf den Dachboden führte. Ebenerdig fand sie neben der Speisekammer und einem kleinen Bad einen weiteren Raum, ein Schlafzimmer, wie sie nach dem Öffnen der Tür feststellte. Dort war gerade genug Platz für ein Bett.
    “Ich sehe, dass Sie meine Sachen hier ins Schlafzimmer gestellt haben. Heißt das, ich schlafe hier?” rief sie in Richtung Steve.
    „Ja. Ich gehe auf den Dachboden”, antwortete er. “Dort liegt eine Ersatzmatratze. Für Notfälle.”
    Victoria ließ sich kurz auf das Bett sinken. Gott, sie war todmüde. Aber erst musste sie Heidi vollends versorgen. Sie stand auf und lief wieder nach draußen in den großen Raum. “Steve, helfen Sie mir bitte, die Wiege zu meiner Tür zu schieben. Ich lasse sie offen, und sobald Heidi schläft, lege ich mich hin.”
    Als sie die Wiege so nah wie möglich an das Schlafzimmer geschoben hatten, fragte Victoria: “Was ist mit den Lampen? Kann man die denn die ganze Nacht brennen lassen?”
    “Theoretisch schon, aber es ist sicherer, wenn wir sie löschen.” Er ging in die Speisekammer, ho lte
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