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Du bist mein Star!

Du bist mein Star!

Titel: Du bist mein Star!
Autoren: SHARON KENDRICK
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markantes Gesicht zu berühren und ihm zu erzählen, dass sie allein das Geheimnis seiner Abstammung kenne. Energisch riss sie sich zusammen. "Natürlich nicht!"
    Ihre hartnäckige Weigerung, sich zu entschuldigen, ärgerte Darian. Er betrachtete sie stirnrunzelnd. Auf ihrem zerzausten Haar glänzten Regentropfen, und ihre Wangen waren gerötet. Und ihre Augen waren die blausten, die er je gesehen hatte. Sie erinnerten ihn an Sommerhimmel, Kornblumen und das Mittelmeer. Unbegreiflicherweise war er sofort von der Schönheit ihrer Augen bezaubert, und diese Ablenkung irritierte ihn.
    "Haben Sie Probleme, Termine einzuhalten?"
    Sei dreist, Lara, dachte sie. Du brauchst den Job nicht. Sie zuckte die Schultern. "Normalerweise nicht."
    Normalerweise nicht? Mit dieser Reaktion hatte Darian nicht gerechnet. War es ihr gleichgültig, dass hier Frauen saßen, die den Eindruck erweckten, als würden sie für diesen Job töten? Und nach den schamlosen Blicken zu urteilen, die man ihm zugeworfen hatte, würden sie ihm sinnlichere Reize bieten, falls sie dadurch ihre Erfolgschancen steigern könnten.
    "Sie sehen aus, als hätte man Sie durch eine Hecke gezerrt", fuhr er boshaft fort.
    "So viel zum Sommerwind-Look", meinte sie lässig. "Der eigentliche Grund für meine Verspätung ist, dass mein Agent mich beinahe nicht hergeschickt hätte."
    Darian begegnete ihrem herausfordernden Blick, und irgendetwas in ihrer Unverblümtheit bewog ihn, sie länger anzuschauen. Er war es nicht gewöhnt, herausgefordert zu werden – insbesondere nicht von einer Frau.
    "Das wundert mich nicht."
    Verwirrt zog sie die Brauen hoch. Irgendetwas in seinen Augen weckte in ihr den Wunsch, so kühl und makellos auszusehen wie die anderen Frauen. Aber Lara wusste, dass niemand ihre Gefühle erraten konnte und es nur darauf ankam, nach außen hin den Schein zu wahren. Ihre knappe Antwort klang kühl und wohl dosiert aufsässig. "Wirklich?"
    "Ja, wirklich", spottete er. "Wir suchen ein Model, das wie eine englische Rose aussieht", fügte er ungeduldig hinzu. "Seit wann gehört dazu eine Aufmachung, als wären Sie gerade im Begriff, zu einem Rockfestival zu trampen?"
    Lara hörte die anderen Models raunen. Offenbar genossen sie es, mitzuerleben, wie der hinreißende Mr. Wildman wegen einer Konkurrentin in Wut geriet. Sie blickte ihn an.
    "Soll ich sie bitten zu gehen, Darian?" flüsterte Scott.
    Am liebsten hätte sie ihn liebenswürdig gefragt, ob er immer bekomme, was er wolle, doch sie hielt sich zurück. Dies war weder die rechte Zeit noch der richtige Ort, zumal die Antwort wahrscheinlich ohnehin Ja lauten würde.
    "Das hängt ganz von Ihrer Interpretation einer englischen Rose ab, oder?" erwiderte sie nachdrücklich. "Selbst sie müssen gelegentlich Taxis oder Bussen hinterherlaufen. Sie können ihr Leben nicht ausschließlich damit verbringen, auf zierlichen Korbmöbeln zu ruhen und sich Luft zuzufächeln. Moderne englische Rosen jedenfalls nicht!"
    Schon wieder, dachte er, hin und her gerissen zwischen widerstrebender Bewunderung und Empörung. Sie redete mit ihm in einer Weise, die niemand sonst in diesem Raum gewagt hätte, dessen war er sicher. Und sie hatte Recht. Er suchte tatsächlich nach etwas Modernem. Ein moderner Look für eine moderne Technologie.
    Wenn man jemanden aufforderte, die hervorragendsten englischen Errungenschaften, Eigenarten und Tugenden aufzuzählen, würde der Betreffende unweigerlich im achtzehnten oder neunzehnten Jahrhundert landen. Darian betrachtete stirnrunzelnd die Rüschen, Spitzen, Blumenmuster und Musselingewänder. Modern und englisch – waren diese beiden Aspekte wirklich unvereinbar?
    "Der Punkt geht an Sie", räumte er mürrisch ein.
    Lara hob trotzig das Kinn. Da sie den Job nun garantiert nicht mehr bekommen würde, hatte sie auch nichts zu verlieren. Wie weit konnte sie Darian treiben? Er war verärgert, so viel stand fest, außerdem war er erfolgreich, mächtig und umwerfend attraktiv – würde er die Selbstbeherrschung verlieren, falls sie ihn noch weiter provozierte?
    "Wie sehen Sie denn die Frau, nach der Sie suchen?" erkundigte sie sich.
    "Ich finde, Sie haben schon genug gesagt, oder?" mischte sich Scott entrüstet ein.
    Darian schüttelte den Kopf. "Nein, lassen Sie sie reden."
    "Tausend Dank", erwiderte Lara ironisch.
    Darian überlegte, ob ihre ziemlich unübliche Neigung, jede Äußerung in einem Bewerbungsgespräch zu kommentieren, ein Trick war, um Aufmerksamkeit zu erregen. Benahmen Menschen
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