Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du bist mein Star!

Du bist mein Star!

Titel: Du bist mein Star!
Autoren: SHARON KENDRICK
Vom Netzwerk:
nicht oft, doch wenn es geschah, dann garantiert in einen Mann, den keine Mutter dieser Welt als Schwiegersohn akzeptiert hätte. Schürzenjäger und Schwindler. Gut aussehend, schwach und oberflächlich. Solche, die einem den Himmel auf Erden und noch mehr versprachen und dann ständig nach einer Attraktiveren Ausschau hielten. Lara hatte den Männern abgeschworen – jedenfalls so lange, bis sie ergründet hatte, welcher Charakterfehler sie immer wieder bei dem falschen Männertyp landen ließ.
    Ihre Freundin Rose hatte ihre eigene Theorie. Ihrer Meinung nach sehnte Lara sich nach Aufregung und suchte danach an den falschen Orten. Aber warum, zum Teufel, sollte man an den richtigen Orten suchen, wenn solide, nette Männer – also solche, die jede Mutter billigen würde – einen absolut nicht interessierten?
    "Du brauchst einen Scheich wie Khalim", hatte Rose ihr am Vorabend ihrer Hochzeit lachend geraten.
    Damals hatte Lara sich gerade in ein Kleid gekämpft, das fast so viel wog wie sie selbst. "Sei nicht albern."
    "Bin ich nicht", hatte Rose protestiert. "Ich meine es ernst. Schade, dass Khalim keine Brüder hat."
    Lara biss sich auf die Lippe. Himmel, sie hatte diese Unterhaltung bis eben völlig vergessen gehabt! Der menschliche Verstand war wirklich etwas Wunderbares. Er zauberte Details aus den Tiefen des Unterbewusstseins, wenn er meinte, sie könnten nützlich sein. Wenn Rose wüsste, wie prophetisch ihre Worte gewesen waren.
    Wäre es um einen anderen als Khalim gegangen, wäre es ein Leichtes, zum Telefon zu greifen und zu sagen: Hallo, ich habe soeben entdeckt, dass du einen Halbbruder hast. Aber Khalim war kein normaler Mann. Er war Scheich eines großen Königreiches, und wenn ein anderer blutsverwandt mit ihm war, konnte er dann nicht das Reich für sich beanspruchen und die Lebensgrundlage der Familie gefährden? Khalims, Roses, ihres Sohnes und des ungeborenen Kindes? Durfte sie all das aufs Spiel setzen, bevor sie Näheres über Darian Wildman wusste?
    "Lara?" Jake schaute sie besorgt an.
    "Was ist?"
    "Du bist plötzlich ganz blass geworden."
    "So?" Lara berührte ihre Wange und merkte, dass sie kalt war. Sie fröstelte. "Am Montag ist Fototermin."
    Am Montag würde sie ihn wiedersehen. Seine sonderbar kalten goldbraunen Augen würden sie fixieren und … Würden sie spüren, dass sie nicht das war, was sie zu sein vorgab? Und wie würde er reagieren, wenn sie ihm mitteilte, dass auch er nicht der war, der er zu sein glaubte?
    "Was ist los, Lara?" fragte Jake stirnrunzelnd. "Du hast gerade einen Traumvertrag ergattert – warum lässt du nicht endlich die Champagnerkorken knallen?"
    Sie rang sich ein Lächeln ab. Ja, warum eigentlich nicht? Vielleicht hatte sie einfach Gewissensbisse, weil sie Probleme schuf, wo gar keine waren. "Kommt sofort", versprach sie und eilte zum Kühlschrank.
     
    Die Wintersonne strahlte durch die Scheiben und wärmte Darians Haut, während er langsam das weiße Leinenhemd zuknöpfte und ein Flugzeug in der Ferne beobachtete. Draußen färbten sich die Wolken rosa und golden vor einem eisblauen Himmel, und die Welt sah so perfekt aus, wie sie aussehen sollte. Der Blick von seinem Penthouse war immer unvergleichlich und dennoch stets ein anderer. Das war einer der Gründe, weshalb er das Apartment gekauft hatte – dies und seine Unerreichbarkeit für Menschen im Allgemeinen und die Welt im Besonderen.
    Das Telefon läutete, aber er ließ es klingeln. Nach seiner Erfahrung waren die meisten Anrufe überflüssig, und er hasste es, Konversation machen zu müssen – besonders morgens. Deshalb war es auch schon sehr, sehr lange her, dass er zuletzt bei einer Frau übernachtet hatte.
    Er lauschte der Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ein Mitarbeiter des Reisebüros teilte ihm mit, dass sein Flug nach New York bestätigt worden sei. Darian lächelte. Hätte er den Hörer abgenommen, hätte er unzählige lästige Fragen über seinen Gesundheitszustand ertragen müssen.
    Er nahm seine Kaffeetasse, trank einen Schluck des starken schwarzen Gebräus und warf dabei einen Blick in den Spiegel. Keine Spur von Blut. Nicht mehr. Er verzog die Lippen. Was war los? Er hatte sich beim Rasieren geschnitten – die Haut am Kinn leicht eingeritzt –, ein Missgeschick, das ihm seit seiner Teenagerzeit nicht mehr passiert war, als er die Klinge ungeschickt gehandhabt hatte.
    Fassungslos hatte er im Bad in den Spiegel gestarrt, während ein feiner Blutfaden über sein Kinn gesickert war,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher