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Du bist mein Star!

Du bist mein Star!

Titel: Du bist mein Star!
Autoren: SHARON KENDRICK
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potenzielle Mörderin. Alles.
    Was sollte sie, Lara, also tun? Sollte sie Rose anrufen und ihr erzählen, dass ihr Mann einen illegitimen Bruder haben könnte?
    Aber Rose war wieder schwanger. Nicht auszumalen, was ein solcher Schock auslösen könnte.
    Sollte sie sich an den Botschafter wenden? Doch das würde aufs Gleiche hinauslaufen – er würde zuallererst Kontakt mit Khalim aufnehmen und ihm Bericht erstatten.
    Lara überlegte krampfhaft, bis ihr plötzlich eine Lösung in den Sinn kam, die so verblüffend simpel war, dass sie sich wunderte, warum sie so lange dafür gebraucht hatte. Was, wenn sie selbst diesen Darian Wildman aufspürte und überprüfte? Ähnlich wie sie die Eignung eines möglichen Freundes checkte.
    Sie verstaute den Umschlag in ihrer Handtasche. Falls er ein seriöser Mann war, wäre sie verpflichtet, Rose und Khalim vom ihm zu berichten. Und wenn nicht? Dann würde sie den Brief vernichten, und niemandem wäre geschadet worden.
    Ihr Herz klopfte heftig. Vielleicht machte sie es sich zu leicht und spielte Gott mit Informationen, die ihr zufällig in die Hände gefallen waren. Andererseits betonte Khalim immer wieder, dass im Leben nichts zufällig passierte, sondern alles aus einem Grund geschah. Allerdings bezeichnete er es anders. Lara grübelte, bis sie das Wort gefunden hatte.
    Vorherbestimmung. Ja, das war es. Vorherbestimmung. Vielleicht war ihr vorbestimmt gewesen, den Brief zu öffnen und die Sache in die Hand zu nehmen. Ihre Gedanken wanderten zu dem Namen. Darian Wildman. Ein faszinierender Name und eine faszinierende Situation. Sie würde ihn finden. Und selbst sehen, was für ein Mann er war.
    Laras Puls raste, als sie die Nummer der Telefonauskunft wählte.
     
    Laras Gedanken überschlugen sich noch immer, als sie am Abend ihr Apartment betrat und ihren Wohnungsgenossen Jake dabei überraschte, wie er eine gefährlich wirkende Currymischung zusammenrührte.
    Lächelnd hob er den Kopf, als sie ins Wohnzimmer ging und ihren Mantel aufs Sofa warf. "Ich wollte gerade fragen, ob du einen schweren Tag in der Botschaft hattest", neckte er sie. "Nach deinem Gesicht zu urteilen, hat die Frage sich wohl erübrigt. Was ist los, Lara? Hat jemand gedroht, den Prinzen zu stürzen?"
    "Sei still, Jake!" Sie biss sich auf die Lippe, weil die innere Anspannung sie zu überwältigen drohte. "Bestehen Chancen für einen Drink?"
    "Kommt sofort – obwohl ich finde, dass es ein bisschen früh für dich ist, oder?" Er goss Rotwein in zwei Gläser und reichte ihr eines. "Also, was ist passiert?"
    Lara trank versonnen einen Schluck und spürte, wie der Alkohol sie wärmte und ihre Panik und Sorgen zerstreute. Jake Haddon war wirklich der perfekte Mitbewohner – für fast jede Frau mit einem halbwegs intakten Hormonhaushalt war er der perfekte Mann. Der Liebling der britischen Theaterund Kinowelt, mit langen Beinen, lässigem Charme und einer widerspenstigen Locke, die so bezaubernd über eines seiner ausdrucksvollen Augen fiel, dass es Frauen förmlich in den Fingern juckte, sie ihm aus der Stirn zu streichen. Lara hatte einmal mit ihm gearbeitet, ihn jedoch nie angehimmelt, was sich inzwischen als wahrer Glücksfall erwies, da er nun ihre Wohnung teilte. Er war vorübergehend eingezogen, weil er zeitweilig ohne Bleibe gewesen war, und es hatte ihm so gut gefallen, dass er sich nicht mehr die Mühe gemacht hatte, sich ein neues Apartment zu suchen. Er fühle sich bei ihr zu Hause, hatte er erklärt.
    Und Lara hatte nichts dagegen. Er war liebenswert, intelligent und vertrauenswürdig – auch wenn er sie mitunter wegen Maraban und ihrer Beziehung zum Königshaus neckte –, trotzdem mochte sie ihm nichts von dem Brief erzählen oder von ihren Sorgen über die Auswirkungen, die das Schreiben womöglich auf Khalim haben könnte. Jake würde es nicht ernst nehmen. Sie fragte sich im Stillen, ob er überhaupt je irgendetwas ernst nahm.
    Aber er war einfallsreich, wesentlich einfallsreicher als sie in ihrer Verwirrung über die folgenschwere Entdeckung und deren mögliche Konsequenzen.
    "Jake?"
    "Lara?"
    "Sagen wir einmal … du möchtest jemandem vorgestellt werden und weißt nur, wo der Betreffende arbeitet – wie würdest du ein Zusammentreffen arrangieren?"
    Er senkte seine unverschämt langen Wimpern. "Es handelt sich also um einen Mann, richtig?"
    "Nun ja … Wie bist du darauf gekommen?"
    "Ich kenne Frauen", meinte Jake lässig. "Außerdem hast du diesen geheimnisvollen, aufgeregten
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