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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold
Autoren: Heinz G. Konsalik
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er tief Atem. Wann wird es stattfinden, das Drama im Herzen der Gold-Lady, dachte er. Ich habe ihm das Leben gerettet, aber diese Tragödie kann ihn umbringen. David, du mußt so schnell wie möglich verschwinden.
    Er ging hinüber zum Krankenhaus und hörte, daß Dr. Falke gerade operierte. Ein Blinddarmdurchbruch. Er setzte sich in das Wohnzimmer und wartete. Nach einer halben Stunde kam Dr. Falke aus dem OP zurück.
    »Sie Held!« sagte er zur Begrüßung und griff nach der Whiskeyflasche. »Ich wußte gar nicht, daß Sie schießen können. Man lernt nie aus.«
    »War Tortosa schon bei Ihnen?« fragte Suffolk.
    »Nein. Der sitzt in seiner Hütte und nimmt die Parade der Gratulanten ab. Aber ich nehme an, daß er am Abend hier erscheint und seine Zigarre bei mir raucht.«
    »Er wird eine große Neuigkeit für Sie bereithalten.«
    »Hat er einen neuen Tee gemixt?«
    »Es wird Sie freuen: Tortosa will Diwata verlassen.«
    Einen Augenblick war es völlig still im Raum. Es schien, als müsse Dr. Falke diese Nachricht erst verdauen. Er goß sich und Pérez-Suffolk einen Whiskey ein und trank einen Schluck, bevor er etwas sagte.
    »Verlassen? Warum das denn?«
    »Ich weiß es nicht. Erklärt hat er seinen Entschluß nicht. Nachdem ich ihn gerettet habe, betrachtet er sich wie in einem zweiten Leben, und das soll vielleicht anders werden als das erste.«
    »Das glaube ich nicht.« Tortosa … ein anderes Leben … unmöglich. »Er hat das sicherlich in einer Art Schock gesagt. Ich kann das verstehen. So haarscharf am Tod vorbei …«
    »Irgend etwas hat ihn verändert – ich spüre das. Die Todesnähe war es nicht. Er ist ja überhaupt ein undurchsichtiger Mensch. Wissen Sie, woher er kommt?«
    »Nein«, log Dr. Falke. »Er war plötzlich da.«
    »Und so plötzlich wird er auch wieder verschwinden.« Suffolk hob sein Whiskeyglas. »Freuen Sie sich nicht?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ich bin nicht blind.«
    »Das dürfen Sie als Baumeister auch nicht sein.«
    »Sie verehren Belisa García …«
    »Wer verehrt sie nicht.« Dr. Falke versteifte sich. Hart setzte er sein Glas zurück auf den Tisch.
    »Seit Jahren himmeln Sie den Boß an. Innerlich fühlen Sie sich mit ihr sogar verheiratet. Ein belebender Wahn. Aber dann kam Ihnen Tortosa in die Quere …«
    »Blödsinn, Pérez, Sie reden Dummheiten.«
    »Wie's auch sei … das hat nun bald ein Ende.« Suffolk-Pérez winkte ab. »Ende des Themas. Ich habe übrigens noch eine Neuigkeit für Sie.«
    »Wieder so ein Windei?«
    »Ich bin seit heute Teilhaber des Stadions. Mit zehn Prozent.«
    »Gratuliere.«
    »Weil ich Tortosa das Leben gerettet habe. Belisa García war aus Dankbarkeit zu allem bereit.« Suffolk ging zur Tür und blickte zurück auf Dr. Falke. Der saß am Tisch und starrte in die Luft. Auch Dankbarkeit kann erschlagen.
    Ohne ein weiteres Wort verließ Suffolk das Krankenhaus.
    Am Abend kam Tortosa wirklich zu Dr. Falke, um seine Zigarre zu rauchen. Diesmal war auch Pater Burgos anwesend.
    »Da war Gott in der Nähe!« sagte er.
    »Nein.« Tortosa schüttelte den Kopf. »Antonios Gewehr.«
    »Im richtigen Augenblick. Sie sollten wirklich einmal beten.«
    »Das habe ich bereits. Meine Zwiesprache mit Gott ist anders als bei Ihnen, Pater. Ich hatte heute viel mit ihm zu besprechen. Es ging um meine Ehre. Und ich weiß jetzt, was ich tun werde.«
    »Sich nicht mehr die Haare bleichen …«
    »Genau, das ist es.« Tortosa lachte etwas gequält. »Es ist erfrischend, Ihren Sarkasmus zu inhalieren. Er wird mir fehlen …«
    In dieser Woche, am Freitag, gelang es Juan Perón Toledo, Belisa über Funktelefon zu erreichen.
    »Ich umarme dich, mein Mädchen!« rief er. Seine Stimme klang fröhlich. »Hier ist Juan Perón … wie geht es dir?«
    »Juan!« Belisa stieß einen Jauchzer aus. »Mein Gott, du bist es wirklich. Von wo rufst du an?«
    »Aus Südfrankreich. Aus Cap Ferrât. Unsere neue Villa ist nächste Woche fertig. Ein Traumhaus. Direkt am Meer, mit einem natürlichen Felsenbad. Jessica ist ganz verrückt auf diese Villa.«
    »Wo ist Jessica? Ist meine Schwester neben dir? Gib sie mir.«
    »Jessica ist einkaufen. In Cannes. Sie kauft eigentlich immer ein. Möbel, Gardinen, Teppiche, Vasen, Geschirr … sie ist glücklich. Und ich bin es auch. Mein Kleines, ich möchte hier für immer leben. Hier will ich einmal sterben. Ich habe keine Sehnsucht nach Diwata, Davao oder Mindanao. Wenn wir mal wieder auf die Philippinen kommen, dann nur zu Besuch.« Toledo holte
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