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Dschungel-Gold

Dschungel-Gold

Titel: Dschungel-Gold
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dürfen. Nicht in dieser Zeit.« Suffolk winkte ab. »Alles Scheiße, David! Reden wir nicht mehr darüber. Jetzt bin ich der Baumeister von Diwata. Ich baue die Hölle um. Ob sie dadurch besser wird, weiß ich nicht. Auf jeden Fall anders … und das ist schon was wert!« Er ließ den Jeep an. »Wo willst du hin, wenn dir Diwata stinkt?!«
    »Die Welt ist groß, Mark.« Tortosa lächelte schwach. »Und Tee wird überall getrunken. Und Wunderheiler – das hast du ja schon gesagt – braucht die Welt.«
    Er lehnte sich zurück, während Suffolk anfuhr. Wohin, dachte er. Zurück nach Washington. Hinein in die Uniform, rüber ins Pentagon und Meldung machen:
    »Sir, das Unternehmen ist gescheitert. Die Verdachtsperson ist nicht unser Mann. Sonst keine weiteren Hinweise.«
    Und General Arthur Simmons würde antworten: »Wäre ja auch zu phantastisch gewesen. Habe nie an den Tip geglaubt. Mindanao. Immerhin haben Sie jetzt mal den richtigen Dschungel kennengelernt, David. War anstrengend, was? Ruhen Sie sich aus, Sie sehen ja reichlich ramponiert aus. Fahren Sie in Urlaub, Captain. Wohin wünschen Sie sich?«
    »Nach Hawaii, Sir«, würde er antworten. »Nach Maui …«
    Und General Simmons würde scherzen: »Das wird ja einen mächtigen Wirbel unter den Frauen geben …«
    Und danach? Nach Hawaii?
    Ein neuer Auftrag des CIA. Captain David Tortosa, das Bild eines Offiziers.
    War er noch wert, eine Uniform zu tragen? Die Verdienstmedaillen? Die Beförderung zum Major?
    Tortosa schielte zur Seite auf Suffolk. Als spüre er den Blick, wandte Suffolk ihm das Gesicht zu und lächelte ihn an. Ein Freund. Der Lebensretter.
    »Das Leben ist Mist!« sagte Tortosa.
    »Aber Mist braucht man zum Düngen.« Sie hatten die Straße nach Diwata erreicht. »Und auf gedüngten Feldern wächst neues Leben. So ist auch Mist wertvoll. Wenn du soweit bist, so zu denken, macht dir alles Spaß.«
    »Das ist ein gutes Wort.« Tortosa legte wieder den Arm um Suffolks Schulter. »Wir atmen … was wollen wir mehr …«
    Die Leiche Rafaels, den Avila anhand eines Blechschildes, in das eine Nummer gestanzt war, als Guerillero erkannte, wurde kurzerhand in den Scheißesee geworfen. Ein ordentliches Grab verweigerte Avila dem protestierenden Pater Burgos.
    »Wer weiß, vielleicht ist er an dem Giftanschlag auf die Bananen beteiligt gewesen«, mutmaßte Avila ahnungsvoll. »Dann hat er kein Grab verdient!«
    Der Held aber war Antonio Pérez. Hunderte, die meisten Tortosas Teetrinker, drückten ihm die Hand. Sogar Miguel und Carlos umarmten ihn und Belisa García empfing ihn im Rathaus. Sie war blaß von dem Schrecken, den die Nachricht bei ihr hinterlassen hatte.
    »Was willst Du haben, Antonio?« fragte sie. »Wünsch dir etwas. Such dir was aus, ganz gleich, was … du bekommst es! Ich werde dir ewig dankbar sein. Du hast ein Leben gerettet, das mir … mir sehr viel bedeutet.«
    Mehr sagte sie nicht, aber Suffolk verstand. Und er wußte in diesem Augenblick, daß er stummer Zeuge einer kleinen, inneren Tragödie war, die niemand mehr aufhalten konnte. Belisa rang mit ihrer heimlichen Liebe zu Tortosa … und Tortosa wollte Diwata verlassen. Der Wunderheiler hatte ihr das Wunder der Liebe gezeigt und zerstörte es gleichzeitig mit seiner Flucht.
    »Was soll ich mir wünschen?« sagte Pérez-Suffolk nachdenklich und vermied es dabei, Belisa anzusehen. »Bis jetzt gehört alles der Mine, also Ihnen. Ich möchte am Umsatz des Freizeitparks mit zehn Prozent beteiligt werden.«
    »Das ist unverschämt!«
    »Sie haben gesagt, ich könne mir wünschen, was ich will …«
    Belisa nickte. »Ich halte mein Wort. Aber diese zehn Prozent sind dein Schicksal.«
    »Wie soll ich das verstehen?« Suffolk zog den Kopf zwischen die Schultern. Was kommt jetzt, dachte er.
    »Damit gehörst du zu uns. Du wirst Diwata nie mehr verlassen können.«
    »Ich habe nie den Gedanken gehabt, Diwata zu verlassen, Chefin. Ich habe noch viele Pläne für die Stadt der Goldgräber.«
    »Auf meine Kosten!«
    »Zum Wohle aller. In zehn Jahren wird Diwata kein Nest der Gescheiterten mehr sein. Und Ihnen wird man ein Denkmal setzen.«
    »Ich will kein Denkmal, ich will Geld verdienen.« Es war der alte, oft gehörte Ausspruch, mit dem sie jeder persönlichen Ehrung auswich. »Antonio, du bist ein verdammter Hund!«
    »Kein Protest. Der Hund ist der beste Freund des Menschen.«
    Suffolk verabschiedete sich mit einer Verbeugung und verließ das ›Rathaus‹. Draußen auf dem Platz holte
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