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DS067 - Die Giftinsel

DS067 - Die Giftinsel

Titel: DS067 - Die Giftinsel
Autoren: Kenneth Robeson
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unterirdisch«, sagte jemand. »Deshalb werden wir überhaupt am Leben gehalten.«
    Tatsächlich zeigten die meisten Bewohner der Hüttenkäfige Spuren schwerster körperlicher Arbeit. Viele wirkten ausgezehrt, und die Augen lagen ihnen tief in den Höhlen. Das Frühstück, das ihnen gebracht wurde, bestand denn auch nur aus einem undefinierbaren Pamps, um den die Fliegen schwirrten.
    »Aber den Frauen haben sie nichts getan?« fragte Doc.
    »Nein – außer mir.« Pat streckte ihren Arm zu den Gitterstäben heraus, an dem Peitschenstriemen zu sehen waren. »Mich haben sie mehrmals ausgepeitscht.«
    »Ausgepeitscht – warum, um alles in der Welt?«
    »Weil sie aus mir herausholen wollten, wo das Tal liegt, aus dem du die Goldsendungen bekommst.«
    »Ich verstehe«, bemerkte Doc grimmig.
    »Das ist auch der Grund, warum sie dich am Leben gelassen haben«, sagte Pat.
    »Du meinst, sie werden mich ebenfalls foltern?«
    »Foltern«, murmelte Pat, »ist noch ein gelinder Ausdruck für das, was sie mit einem machen.«
    Monk hatte sich lang auf dem Boden seiner Käfighütte ausgestreckt und sah durch die Ritzen.
    »Diese vergifteten Dornen da sind doch albern«, erklärte er. »Solche Methoden würde man höchstens bei den Wilden auf Borneo erwarten. Ob die mich tatsächlich töten würden, wenn ich hier rauszukommen versuchte?«
    »Ein Mann ist bereits daran gestorben«, belehrte ihn Pat. »Zwei weitere überlebten, aber nur mit knapper Not.«
    Doc Savage untersuchte seine Käfighütte genauer und fand, daß an einem der Eckpfosten ein etwa einen Meter langes Stück abgesplittert war. Er riß diesen abgesplitterten Teil vollends ab und spaltete ihn, bis er zwei schmale Holzstreifen und einen breiteren erhielt.
    Zu den Mitgefangenen in seiner Hütte sagte er: »Bildet um mich einen Ring, damit sie nicht sehen, was ich hier mache.«
    Dann zog sich der Bronzemann den Gürtel aus den Hosenschlaufen. Dessen Schnalle ließ sich abnehmen, und mit ihrem Dorn kratzte er eine lange Rinne, die Länge des Gürtelleders entlang. Dies wiederholte er, kratzte die Kerbe immer tiefer, bis er von dem Gürtelleder einen schmalen Streifen abgetrennt hatte. Damit und aus dem Holzsplitter fertigte er sich einen behelfsmäßigen Bogen mit zwei stumpfen Holzpfeilen.
    »He, Doc«, zischelte Monk in der Hütte nebenan.
    »Ja, was ist?« fragte Doc leise zurück.
    »Mir ist gerade was eingefallen«, flüsterte Monk. »Vor einem Jahr oder so, als dieser Juri Crierson ins Exil getrieben wurde, hieß es in einigen Sensationsblättern, er sei vielleicht eine Frau, die sich nur als Mann ausgäbe.«
    Ham, der mitgehört hatte, sagte: »Mehr hast du nicht zu bieten?«
    »Nun, man sollte mal darüber nachdenken«, sagte Monk und warf einen bedeutungsvollen Blick zu Dara Smiths Käfig hinüber. »Vielleicht führt sie uns an der Nase herum, horcht uns als Mitgefangene aus und erfährt dadurch alle Fluchtpläne, die wir schmieden.«
    Doc ließ sich dadurch nicht abhalten, seine primitive Pfeil- und Bogenkonstruktion fertigzustellen und vorsichtig auszuprobieren, indem er die Pfeile auflegte und sie auf dem Bogen vor- und zurückgleiten ließ, um das Gefühl für sie zu bekommen. Höchst verwundert beobachteten ihn die anderen dabei. Die Pfeile hatten so stumpfe Spitzen, daß sie kaum als Waffen gedacht sein konnten.
    Gegen Mittag, als es sehr heiß war und nur eine leichte Brise ging, erschien wiederum Forty Mile. Er hatte fast ein Dutzend Männer bei sich, die alle schwer bewaffnet waren.
    »Oh, oh!« hauchte Pat. »Jetzt kommen sie dich holen, Doc.«
    Daraufhin trat der Bronzemann in Aktion. Forty Mile schloß das Tor der Einpfählung auf. Doc gab den Männern in seinem Käfig einen Wink, sich so zu stellen, daß sie ihm Tarnung gaben. Dann hob er den Bogen, zog auf ihm einen Pfeil zurück, zielte sorgfältig und ließ ihn fliegen.
    Er traf daneben.
    Sein Ziel lag außerhalb der Einpfählung und war fast in den Blättern eines Baums verborgen. Es schien eine Art Blätterbüschel zu sein, das vielleicht ein kürzlich gebautes Vogelnest war.
    Doc schoß seinen zweiten Pfeil ab, und der bohrte sich in das Ding, das wie ein Vogelnest aussah, und es plumpste herab.
    Monk war wieder am Zischeln. »Was, zum Teufel, soll das?« wollte er wissen.
    Forty Mile hatte das nestartige Ding herabfallen hören. Neugierig sah er auf, zuckte dann die Achseln und fuhr fort, das Tor aufzuschließen.
    Doc flüsterte zu Monks Käfig hinüber: »Erinnerst du dich, daß ich
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