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DS061 - Die Gedankenmaschine

DS061 - Die Gedankenmaschine

Titel: DS061 - Die Gedankenmaschine
Autoren: Kenneth Robeson
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den Verstärkerknopf um drei Punkte an der Skala zurück«, sagte Lancaster mißvergnügt und blickte auf den Kasten, der das Format eines Schuhkartons hatte. »Das ist der Knopf oben rechts. Ich habe die Verstärkerröhren selbst hergestellt und keinen Ersatz. Ich möchte nicht, daß sie durchbrennen.«
    Doc drehte an dem Knopf. Johnny bemächtigte sich des zweiten Kopfschmucks.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Apparat funktioniert«, nörgelte er. »Lancaster hat ihn an mir ausprobiert, und ich müßte eigentlich überzeugt sein, aber ich bin es nicht. Vielleicht hat der Schuft mich hypnotisiert.«
    »Wahrscheinlich hat er dich nicht hypnotisiert«, entgegnete Doc ruhig. »Das Prinzip dieser Erfindung scheint mir klar zu sein. Seit langem ist der Wissenschaft geläufig, daß Denkprozesse im menschlichen Gehirn schwachen elektrischen Strom produzieren. Man hat sie mit Galvanometern gemessen, die um den Kopf eines Versuchsobjekts gelegt worden sind.«
    »Das heißt also, der eine Helm ist ein Sender und der andere ein Empfänger«, folgerte Johnny. »Wenn Lancaster Strom erzeugt, nehme ich diesen Strom auf. Aber damit weiß ich höchstens, daß er überhaupt denkt, aber was er denkt, ist ein Buch mit dicken Siegeln.«
    »Eben das ist seine Erfindung.« Doc lächelte. »Setz dich hin und laß dich überraschen.«
    Johnny hockte sich vor Lancaster auf den Boden und fixierte ihn angestrengt. Sylvan Niles in ihrer Ecke kicherte, Lancaster unterdrückte ein Grinsen.
    »Ich höre nichts«, verkündete Johnny. »Ich spüre auch nichts.«
    »Du machst es verkehrt«, rügte Doc. »Du mußt dich entspannen. Versuche an nichts zu denken.«
     
    Johnny schloß die Augen und sackte in sich zusammen. Sylvan hörte auf zu kichern. Lancaster starrte glasig zur Decke. Doc wartete. Nichts geschah.
    »Denken Sie an was«, forderte Doc ihn auf. »Erschweren Sie uns nicht unnötig die Arbeit.«
    Lancaster glotzte.
    »Fantastisch!« sagte Johnny plötzlich aufgeregt. »Das Ding scheint tatsächlich zu funktionieren! Ich höre nichts, und solange ich die Augen nicht aufmache, sehe ich auch nichts. Aber in meinem Kopf sind unvermittelt Gedanken, die nicht meine Gedanken sein können, weil ich von den Themen, mit denen diese Gedanken sich befassen, absolut nichts verstehe!«
    Doc nickte.
    »Der Apparat auf Lancasters Kopf ist eine hochempfindliche Sendeantenne«, erläuterte er. »Die Stromstöße werden von den übrigen Bestandteilen des Geräts verstärkt und von der Antenne, die du trägst, auf die Nervenzellen in deinem Gehirn übermittelt.«
    »Wie einfach«, sagte Johnny konsterniert. »Aber auf solch einen Einfall muß man erst mal kommen.«
    »Meine Erklärung ist natürlich sehr primitiv und gewiß anfechtbar«, sagte Doc. »In Wirklichkeit ist alles viel komplizierter, aber im wesentlichen läuft es auf dieses Prinzip hinaus.«
    »Mit dem Prinzip bin ich vollkommen zufrieden«, teilte Johnny mit. »In technischen Dingen bin ich ein Idiot.«
    »Bestimmt nicht nur in technischen Dingen!« sagte das Mädchen bissig. »Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich eine Liste schreiben.«
    »Halten Sie den Mund«, sagte Doc. Und zu Johnny: »Woran denkt er jetzt?«
    Johnny entspannte sich wieder.
    »Er möchte uns beiden den Hals umdrehen«, sagte er nach einer Weile. »Er denkt an die Jahre, die er geopfert hat, um diesen Apparat zu konstruieren, und an das Geld, das seine Sekretärin und er in Experimente gesteckt haben. Sie sind ins Ausland gefahren, um sich das Material zu beschaffen, das sie hier nicht kriegen konnten.«
    »Ausgezeichnet!« sagte Doc. »Weiter.«
    »Er denkt an den jüngeren Mandebran, den er in England getroffen hat«, verkündete Johnny. »Er fragt sich, wie Mandebran von der Existenz dieses Geräts etwas erfahren konnte und wie es ihm gelungen ist, sich in den Besitz der Erfindung zu bringen.«
    »Das frage ich mich auch.« Sylvan schaltete sich ein. »Ich habe ihm nämlich nichts gesagt!«
    »Sie sollen still sein!« herrschte Doc sie an. »Wenn Sie nicht parieren, stecke ich Ihnen Ihr Kleid in den Schnabel!«
    Sie zog einen Flunsch und schwieg.
    »Er hat’s immer noch mit Alex Mandebran«, berichtete Johnny. »Er denkt daran, daß Alex von irgendwelchen Spießgesellen seinen eigenen Vater entführen ließ, um ihm durch Gedankenübertragung Kenntnisse über die Bank zu entlocken, damit er ihm die zwanzig Millionen stehlen konnte. Der Gangster, den Lancaster von der brennenden Fabrik mitgenommen hat, war
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