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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende
Autoren: Kenneth Robeson
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Englisch fügte er dann hinzu: »Wie sehr habe ich diesen Denton Cartheris damals beneidet! Aber hieß es nicht, er hätte kurz darauf den Tod gefunden, Doc?«
    »Ja, Denton Cartheris verschwand während einer neuen Expedition, nachdem er die ursprüngliche Hauptstadt der alten Hethiter entdeckt hatte«, bestätigte Doc. »In Briefen an seine Freunde hatte er bereits Todesahnungen angedeutet und für den Fall seines Ablebens letztwillige Verfügungen getroffen.«
    Ein Blitz spaltete draußen den Himmel, und der nachfolgende Donnerschlag ließ den turmhohen Wolkenkratzer erzittern.
    »Und sie sagt, wir sollen auf plötzliche Wetterstürze achten«, murmelte Doc. »Nach letzten Berichten herrschen im nördlichen Syrien schwere Stürme, und der Euphrat ist sieben Meter über die höchste frühere Hochwassermarke gestiegen.«
    »Verflixt!« platzte Monk heraus. »Wie ist das möglich? Wie kann diese Frau bereits heute nachmittag in Chicago gewußt haben, daß bei uns hier heute abend das Wetter verrückt spielen würde?«
    »Nun, vielleicht erfahren wir das bald von Lady Fotheran selbst«, bemerkte Doc.
    Er dachte dabei nicht an okkulte Übermittlungen, sondern hatte lediglich die Flugzeit von Chicago nach New York überschlagen. Das Telefon klingelte erneut. Johnny stürzte an den Nebenanschluß. Eine erregte Frauenstimme meldete sich.
    »Mr. Savage? Ich versuche schon die ganze Zeit, Sie zu er...«
    Die Frau verhaspelte sich, als ob ihr nur Sekunden Zeit blieben. »Ich werde verfolgt – kann Ihnen hier am Telefon nicht mehr sagen – ich habe mich ...«
    »Wo sind Sie?« fragte Doc dazwischen. »Dreiunddreißigste Straße, in der Nähe der ...«
    Sie verstummte mit einem erstickten Gurgeln. Aus dem Hörer kam ein Aufschrei, dann zwei patschende Schläge. Danach hörte Doc nur noch das Summen der offenen Leitung. Der Hörer war nicht wieder aufgehängt worden. Doc vermutete, daß die Schnur herausgerissen worden war.
    »Hast du die Anruf stelle ermitteln können?« fragte er rasch.
    »Öffentliche Telefonzelle«, verkündete Johnny und gab eine Adresse an, die nur ein paar Häuserblocks entfernt lag.
    »Du bleibst hier, Johnny«, wies Doc ihn an. »Achte auf Besucher mit dunkler Hautfarbe, vermutlich Asiaten. Monk und Ham kommen mit.«
    Noch während er sprach, rannte er zur Tür. Monk und Ham folgten ihm. Docs privater Expreßlift brachte sie innerhalb von Sekunden vom 86. Stock in die Kellergarage hinunter. Der Roadster, mit dem sie drei Minuten nach dem Anruf der Frau auf der Straße auftauchten, sah nicht ungewöhnlich aus, doch seine gepanzerte Karosserie und die Glasscheiben waren kugelfest.
    Monk fuhr. Doc wies ihn an: »Geh keine Risiken ein. Vielleicht steckt hier mehr dahinter, als wir uns träumen lassen.«
    Monk war ein routinierter Fahrer. Trotz der vom Schnee schlüpfrigen Fahrbahndecke bog er nach kaum drei Minuten in die Straße ein, in der die von Johnny ermittelte Telefonzelle stand. Die Straße lag nahezu verlassen da. Nur ein kleines gelbes Coupé stand am Bordstein, schräg nach vorn geneigt, als ob es einen Platten hatte.
    Anscheinend war der Anruf der Frau zu eben der Zeit erfolgt, da Streifenpolizist Patrick Brennan im Schnee gestorben war. Die Leichen waren bisher unentdeckt geblieben.
    »Heiliger Moses!« rief Monk, während er den Roadster abbremste. »Die Schneehügel da scheinen Leichen zu sein!«
    Doc Savage sprang hinaus, noch ehe der Wagen zum Stehen gekommen war. Er rannte hinüber und streifte den Schnee von der Uniform des toten Polizisten. Noch im Sterben schien der Beamte auf die beiden Männer zugekrochen zu sein, die ihn niedergeschossen hatten.
    »Ein tapferer Mann«, murmelte Doc zu Monk und Ham, die hinzugetreten waren. »Und zwei von Whitey Janos Killern, Creeper Hogan und Slim Decarro. Ich dachte, der wäre inzwischen zu sublimeren Formen von Verbrechen übergegangen.«
    »Der Polizist hat sie erledigt«, sagte Monk.
    »Ja, nachdem sie ihn bereits niedergeschossen hatten«, sagte Doc. Er ging zu dem kleinen gelben Coupé hinüber, verwandte aber nur ein paar Sekunden darauf, es zu untersuchen, hielt dann mit Monk und Ham auf die Hochbahntreppe zu. Doch als sie dabei an der Musikalienhandlung vorbeikamen, blieb er abrupt stehen.
    »Der Schnee hier ist erst ein paar Minuten alt«, erklärte er, während er mit der Schuhspitze in der dünnen Flockenschicht herumscharrte. »Der frühere Schnee scheint hier weggetaut zu sein, und doch liegt unter dem Gehsteig kein beheizter
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