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DS038 - Land der Angst

DS038 - Land der Angst

Titel: DS038 - Land der Angst
Autoren: Kenneth Robeson
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solange das Geheimnis existiert.«
    »So ähnlich.« Der Bronzemann nickte.
    »Mein Vater war ein sehr stolzer Mann«, sagte Jettmore zögernd. »Nach seiner Ansicht hatten die amerikanischen Südstaaten ein Recht, aus der Union auszutreten, und der Norden hat ihnen dieses Recht bestritten. Mein Vater ist emigriert, aber er hat nie aufgehört, sich als Amerikaner zu fühlen. In dieser Beziehung geht es mir wie ihm, obwohl ich die Vereinigten Staaten nie gesehen habe. Ich kann mich über den Bürgerkrieg hinwegsetzen, das alles ist längst nicht mehr Politik, sondern Geschichte. Ich hatte die Absicht, meinen Lebensabend in den Vereinigten Staaten zu verbringen, die Plantage wollte ich meiner Tochter übergeben. Ich wäre nicht mit leeren Händen gekommen. Meine Arbeit ist abgeschlossen. Der ... Tod meiner Tochter ändert alles. Ich bleibe hier. Meine Arbeit übergebe ich Ihnen, Mr. Savage. Sie ist mein Geschenk an die Heimat meiner Väter.«
    Der Bronzemann ballte die Fäuste und öffnete sie wieder, Pennfield beobachtete ihn fasziniert. Jettmore grübelte.
    »Sie haben recht«, sagte schließlich der Bronzemann herzlich. »Sie dürfen mir voll vertrauen. Die Mordserie wird gewiß zu Ende sein, sobald Ihr Geheimnis in den Händen der amerikanischen Regierung ruht.«
    »Ich vertraue Ihnen«, sagte Jettmore schlicht.
    »Nun?« fragte der Bronzemann.
    »Ich bin ein geschickter Botaniker, und es ist mir gelungen, eine besonders robuste Sorte des Guayalestrauchs zu züchten. Der Guayalestrauch gehört zur Familie der Korbblütler, sein botanischer Name ist
Parthenium argentum
. Im Gegensatz zu den baumartigen Kautschukpflanzen werden die ganzen Teile dieser Pflanze, die Milchsaft enthalten, zerkleinert und der Saft dann extrahiert. Der Strauch kann auch in den USA kultiviert werden.«
    Der Bronzemann blickte ihn betroffen an.
    »Wenn ich Sie richtig verstehe«, sagte er, »wollen Sie darauf hinaus, daß die Vereinigten Staaten in der Gummiproduktion vom Ausland unabhängig werden ...«
    Caleb Jettmore lächelte.
    »Darauf will ich hinaus. Die Pflanze müßte in den amerikanischen Steppen wachsen können, denn dort sind die klimatischen Verhältnisse nicht anders als hier.«
    »Diese Entdeckung ist Millionen wert!« sagte der Bronzemann. »Sie verfügen doch gewiß über Aufzeichnungen, wie die Pflanze zu behandeln ist, was man berücksichtigen muß und welche Bedingungen bei der Zerkleinerung zu beachten sind?«
    »Ich habe alles auf geschrieben.« Jettmore schob seinen Sessel zurück und ging zu einem eingebauten Safe. »Allerdings habe ich mich zum Teil auf Stichworte und Abkürzungen beschränkt, die für einen Fremden unverständlich sind. Ich werde sie Ihnen erläutern.«
    Der Bronzemann war ebenfalls aufgestanden. Wieder beobachtete Pennfield, wie er die Hände ballte und streckte. Der Bronzemann drehte sich zu ihm um. Pennfield kniff die Augen zusammen und öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch er kam nicht mehr dazu.
    Er schrie gellend auf. Jettmore wirbelte herum, der Bronzemann erstarrte. Wo Pennfield gesessen hatte, war nur noch ein grinsendes Skelett.
    Das Skelett verlor das Gleichgewicht und fiel nach vorn auf den Boden. Jettmore stöhnte auf, sein Gesicht zuckte. Er stand da, als wären seine Füße angefroren.
    Der Bronzemann besann sich auf seine Geistesgegenwart.
    »Schnell!« sagte er. »Vielleicht holen wir den Mörder ein! Er kann nicht weit sein ...«
    Er stürzte in die Halle und über die Veranda in den Garten. Caleb Jettmore schüttelte die Lähmung ab und eilte hinter ihm her. Sie durchsuchten den Garten und die nähere Umgebung, aber der Mörder war nirgends zu entdecken. Schweigend kehrten sie ins Haus zurück.
    »Der arme Pennfield«, sagte Jettmore niedergeschlagen. »Er war so lange bei mir, und er war immer zuverlässig. Warum hat man ihn umgebracht?«
    Das Gesicht des Bronzemanns war todernst.
    »Welche Macht auch immer hinter diesen Vorgängen steht«, sagte er sachlich, »es kam ihr offensichtlich darauf an, zu verhindern, daß Sie mir Ihre Aufzeichnungen übergeben. Wir sollten dies so bald wie möglich erledigen, dann werden wir den Mörder jagen und der gerechten Strafe zuführen. Erklären Sie mir jetzt bitte die Aufzeichnungen, und ich befördere sie in das Land, das Sie als Ihr Vaterland wiedergefunden haben.«
    Der alte Mann ging zum Fenster. Aus den Hütten der Arbeiter tönte wieder Gesang. Er wandte sieh um; seine Augen waren wie erloschen.
    »Ich bin nicht mehr jung,
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