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DS035 - Die gelbe Wolke

DS035 - Die gelbe Wolke

Titel: DS035 - Die gelbe Wolke
Autoren: Kenneth Robeson
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das brennende Taschentuch mit der Laufspitze hoch und leuchtete herum.
    Was sie sahen, ließ Phil van Blair einen Schrei des Entsetzens ausstoßen.
    Sie befanden sich in einer riesigen Grube mit spiegelglatten Steinwänden. Vom Rand der abgeschrägten Kegelfläche, auf der sie standen, ging es mindestens sechs, sieben Meter tief hinab, und unten waren nach oben gerichtete, nadelscharfe Stahlspitzen zu erkennen.
    Und dann begann der flache Kegelstumpf, auf dem sie sich ohnehin nur mit Mühe halten konnten, zu rotieren.
    Sie versuchten der Fliehkraft, die sie nach außen drückte, zunächst dadurch zu entgehen, daß sie sich über die Mitte der Kegelscheibe hinweg an den Händen hielten und entgegengesetzt zur Rotierbewegung gingen. Aber die Scheibe drehte sich immer schneller, Phil van Blair konnte nicht mehr mithalten, und so legten sie sich lieber lang hin, über die Mitte an den Händen gefaßt, und ließen sich mitrotieren.
    »Solche Rotorscheiben gibt es auch auf Jahrmärkten«, sagte Doc ruhig. »Es erscheint einfacher, sich darauf zu halten, als es tatsächlich ist.«
    Phil van Blair hatte es den Atem verschlagen. Das brennende Taschentuch war längst von der Scheibe heruntergewirbelt worden und verlöscht, und sie befanden sich wieder in absoluter Schwärze.
    »Ich hatte von diesem Haus, das sie das Schloß nennen, gehört«, keuchte van Blair, nachdem sie fast eine Minute herumgewirbelt worden waren. »Vikkers ist bekannt für seine groben Scherze, die er bei jeder sich bietenden Gelegenheit anbringt. Aber die Stahlspitzen da unten sind beileibe kein Scherz.«
    »Auch Heck Noe ist ein Freund dummer Scherze«, sagte Doc. »Vielleicht fühlt er sich deshalb zu Vikkers so hingezogen.«
    »Als Eskimo kennt er sich in diesen nördlichen Breiten Kanadas aus«, keuchte Phil van Blair. »Mit ihm als Führer würde auch die Royal Mounted Police Vikkers wahrscheinlich nie erwischen.«
    Doc Savage sah keinen Anlaß, ihm zu sagen, was Heck Noe inzwischen versprochen hatte.
    »Warum haben Sie sich den Gangstern überhaupt angeschlossen?« fragte er. »Ihre Familie ist doch reich.«
    »Das ist sie eben nicht mehr«, keuchte van Blair. »Durch unglückliche Spekulationen haben wir alles verloren, und in dem Duplex-Apartment in der Park Avenue können wir nur noch wohnen, weil mein Vater die Miete zwei Jahre im voraus bezahlt hatte. Dadurch gelang es uns bisher, den Schein zu wahren, und mein Vater hofft immer noch, eines Tages in die Wall Street zurückkehren zu können.«
    »Und Vikkers bezahlte Sie gut?«
    »Er versprach uns fünfundsiebzigtausend Dollar im Jahr. Ich komme in internationalen Geschäftskreisen herum, kenne Bankiers, Diplomaten und andere wichtige Leute. Ich fungierte als Kontaktmann.«
    »Als Verkäufer?«
    »Gewissermaßen. Allerdings verkauften wir meist Dinge, die wir noch gar nicht hatten. Man könnte sagen, wir schlossen Verträge, gewissen Leuten gewisse Dinge außerhalb der Legalität zu beschaffen.«
    »Das war aber nicht sehr anständig.«
    »Ich weiß«, krächzte van Blair. »Solange es keine Menschenleben kostete, war es noch nicht einmal so schlimm, aber als Heck Noe und ich dann erkannten, wohin das alles führen würde, wollten wir Vikkers die Sache abnehmen und sie so machen, daß dabei keine Menschen getötet würden.«
    Doc sagte: »Geschäfte, wie Sie sie betrieben haben, gehen niemals ohne Morde ab.«
    Die Drehscheibe, auf der sie lagen, hatte inzwischen mit immer höherer Geschwindigkeit rotiert. Was nun ein trat, hatte Doc schon halb erwartet, aber es erfolgte so schlagartig, daß beide überrascht wurden.
    Fast ruckartig kam die Scheibe zum Stehen, während sie selbst in der Drehrichtung weitergeschleudert wurden. Und dann jagte die Rotorscheibe erneut an – in der entgegengesetzten Richtung.
    Doc hatte sich ganz darauf konzentriert, sich und seinen Begleiter auf der Scheibe zu halten, indem er die Hände flach aufdrückte, um ihnen möglichst viel Bodenhaftung zu geben, und van Blair hatte sich an seinen Handgelenken festgehalten.
    Aber Phil van Blair hatte jetzt nicht mehr die Kraft, er hatte losgelassen. Vergeblich versuchte Doc nachzugreifen.
    Sie wurden beide mit Schwung über den Außenrand der Rotorscheibe geschleudert. Phil van Blair schrie gellend auf, während sie den nadelspitzen Spikes entgegenstürzten. Dann brach sein Schrei plötzlich ab.
     
     

14.
     
    Sie saßen in dem Faltboot auf dem See, fast zweihundert Meter vom Ufer entfernt. Irgendwo hatte die dünne
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