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DS035 - Die gelbe Wolke

DS035 - Die gelbe Wolke

Titel: DS035 - Die gelbe Wolke
Autoren: Kenneth Robeson
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ein Flugzeug fliegt auf die Insel zu.«
    Gleich darauf war die Maschine auch mit bloßem Ohr zu hören. Sie kam von Süden her auf die Insel zu, zwei scharfgebündelte Scheinwerferstrahlen stachen von ihren Flügelspitzen durch die Nacht, und leicht setzte sie innerhalb der behelfsmäßigen Lichtlandemarkierung auf, die am Strand der Insel ausgelegt worden war. Nicht einer, sondern drei Passagiere entstiegen der Maschine.
    »Colonel Renwick!« sagte jemand.
    Colonel Renny Renwick hatte eine Stimme, die jedem, der sie zum erstenmal hörte, wie Donnergrollen in einer Höhle Vorkommen konnte.
    »Heiliges Kanonenrohr!« rief er schon von weitem. »Tut mir leid, daß wir ein wenig spät dran sind. Aber ich wollte erst noch meine beiden Freunde abholen.«
    »Freunde?«
    »Klar.«
    »Um dem Testflug der X-Maschine beizuwohnen, meinen Sie?«
    »Ja.«
    Die Army-Offiziere sahen sich an, als wollten sie sagen: »Verdammt, gerade das hat uns noch gefehlt!« Der Testflug sollte doch geheim bleiben; kein Außenstehender sollte erfahren, daß er überhaupt stattfand, geschweige denn ihm beiwohnen.
    »Das ist aber – äh – gegen alle Anweisungen, die Sie von uns erhalten haben ...«
    »Klar, weiß ich«, gab Renny polternd zurück. »Aber die beiden können ruhig zusehen, schätze ich. Als Army-Reserveoffiziere stehen sie sowieso unter Geheimhaltungspflicht. Es sind Lieutenant Colonel Andrew Blodgett Mayfair und Brigadegeneral Theodore Marley Brooks.«
    »Oh!«
    »Ja«, sagte Renny. »Monk Mayfair und Ham Brooks.« Das war natürlich etwas anderes, etwas ganz anderes.
    »Hat Monk sein Schwein mitgebracht?« fragte ein vorwitziger Leutnant.
    Die Frage löste allgemeines Gelächter aus.
    »Und Ham seinen Schimpansen?« wollte ein anderer Offizier prompt wissen.
    Dies löste neuerliches Gelächter aus.
    Es bezog sich auf Habeas Corpus, ein Maskottschwein, das Monk gehörte, und auf Chemistry, einen Schimpansen undefinierbarer Abstammung, der Ham gehörte. Habeas Corpus hatte riesige Flügelohren, lange dürre Beine und eine rüsselartige, stets neugierige Schnauze. Chemistry hatte sich Ham eigentlich nur deshalb zugelegt, weil das Tier eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Monk aufwies, was Anlaß zu ständigem Streit zwischen den beiden gab.
    Gegen die Anwesenheit von Monk und Ham bei dem Testflug hatten die Army-Offiziere nichts einzuwenden. Die beiden waren in Army-Kreisen bekannt, nicht zuletzt vielleicht wegen ihrer originellen Maskottiere. Monk war außerdem, wie jeder wußte, ein berühmter Industriechemiker, und Ham ein bekannter oder auch berüchtigter Anwalt – je nachdem, ob man der Partei angehörte, die Ham vor Gericht vertrat, oder nicht. Die Meinung über einen Anwalt hängt eben jeweils von dem persönlichen Standpunkt ab.
    Und ebenso waren die beiden natürlich als Doc Savages Freunde bekannt.
    Die Testvorbereitungen für die neue Versuchsmaschine nahmen ihren planmäßigen Fortgang. Bisher war dabei nichts Außergewöhnliches geschehen. Das sollte erst noch kommen.
    Monk und Ham gerieten natürlich prompt wieder einmal in Streit, was niemand verwunderte.
    Monk Mayfair hatte mit seinen zweihundertfünfzig Pfund Gewicht bei nur ein Meter sechzig Körpergröße nicht nur die Statur eines Gorillas, sondern seine niedrige, fliehende Stirn und seine krausen rostbraunen Haare am ganzen Körper gaben ihm auch sonst allerhand Ähnlichkeit mit einem Menschenaffen. Dazu besaß er einen sehr breiten Mund und kleine, abstehende Ohren, und seine Nase hatte längst nicht mehr die Fasson, mit der er einst auf die Welt gekommen war; sie war mehrfach gebrochen wie bei einem Boxer. Jeder, der auch nur einen Blick auf ihn warf, fragte sich, wie er ausgerechnet zu dem Spitznamen Monk – Mönch – gekommen sein mochte.
    Ham Brooks hingegen war von Modejournalen schon fünfmal hintereinander zu einem der zehn bestangezogenen Männer New Yorks erkoren worden. Er hatte eine Figur wie ein Dressman und war der Traum jedes Schneiders – und der Alptraum Monks, wenn man seinen Sticheleien darüber lange genug zuhörte. Ham hatte breite Schultern und eine schmale Taille, dazu ein scharf geschnittenes Gesicht mit dem beweglichen Mund eines berufsmäßigen Redners. Und er konnte wirklich reden – gewandt und überzeugend, daß mancher Radio- oder Fernsehansager vor Neid erblaßte. Er trug stets einen unschuldig aussehenden schwarzen Spazierstock mit sich herum, der jedoch in seinem Inneren eine Degenklinge verbarg, was Ham schon aus mancher
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