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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits
Autoren: Kenneth Robeson
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mit Ein- und Zweispännern, Motorrädern, Mofas und allen nur erdenklichen fahrbaren Untersätzen gekommen. Auch einige ältere Autos waren darunter, allerdings keine Straßenkreuzer; diese eigneten sich einfach nicht für Geländefahrten in den Kentucky-Bergen. Und die meisten Raymonds und Snows waren lieber gleich zu Fuß oder mit dem Pferd gekommen.
    Fast alle trugen Gewehre und Schrotflinten – für den Fall, daß sich die Friedensverhandlungen zerschlugen und es hinterher über den Canyon hinweg zu einem Feuergefecht kam. Sogar neun- und zehnjährige Kinder schleppten Gewehre herum, die mitunter länger waren als sie selbst. Dagegen waren kaum Pistolen oder Colts zu sehen; die Leute in den Kentucky-Bergen hielten solche ›kurzen Waffen‹ für unzuverlässig. Dafür ragte aus mancher Overalltasche das Ende eines Rasiermessers heraus, falls es doch aus irgendwelchen Gründen zum Nahkampf kommen sollte.
    Neugierige Augen richteten sich immer wieder auf das aus Weidenstämmen grob zusammengefügte Stativ, auf dem ein pilzförmiger Rundstrahllautsprecher angebracht war. Innerhalb des Dreibeins hing eine unten offene Glasglocke, ähnlich wie man sie bei öffentlichen Telefonen ohne Zelle sieht, mit einem Mikrofon darin. Am Boden stand eine Verstärkeranlage.
    Long Tom hatte mit Tige Ellers Hilfe die Lautsprecheranlage aufgebaut, und anschließend waren beide wieder verschwunden. Auch Doc, Renny und Ham hatten sich bisher nicht blicken lassen, um die Gemüter durch den Anblick von »Flachländern« nicht unnötig zu erhitzen.
    Punkt zehn Uhr trat auf der Raymond’schen Seite von
Devil’s Deep
Doc Savage aus dem nahen Gehölz und ging geradewegs auf die Lautsprecheranlage zu. Bei seinem Anblick sank der Lärm der Unterhaltungen zu einem Raunen ab, und alle Blicke folgten ihm, bis er sich von unten her in den Glaskäfig des Stativs geduckt hatte und das Mikrofon zur Hand nahm.
    Die Lautstärkeranlage gab seine tiefe, sonore Stimme vollendet wieder, und was er sagte, war auch auf der Snow’schen Seite von
Devil’s Deep
laut und deutlich zu hören.
    Er begann seine Ausführungen mit Dingen, die vielen unwesentlich erscheinen mochten, denn er erzählte von einem Mann namens Black Raymond, der vor mehr als hundert Jahren gelebt, sich zum Herrscher über eine maurische Stadt gemacht und durch Piraterie ein für die damalige Zeit riesiges Vermögen zusammengebracht hatte.
    »Dieser Black Raymond zog sich auf seine alten Tage nach Frankreich zurück«, verkündete Doc. »Dabei nahm er sein Geld mit – mehrere Millionen Dollar. Und bevor er starb, verfaßte er ein recht ungewöhnliches Testament, was mit diesen Millionen geschehen sollte.«
    Daraufhin wurden die Leute aus den Kentucky-Bergen sehr still. Jetzt war von Geld die Rede, und in Gelddingen unterschieden sie sich nicht von der übrigen Menschheit.
    »Black Raymond verfügte in seinem Testament, daß eine Gruppe von Finanzmännern sein Geld investieren und die erwirtschafteten Gewinne und Zinsen neu investieren sollte«, fuhr Doc fort. »Mit anderen Worten, diese Männer verwalteten sein Vermögen lediglich und hielten es zusammen. Wenn einer von ihnen starb, wurde für ihn ein Nachfolger gewählt. Sie wurden für ihre Dienste ausgezeichnet bezahlt, aber zu erben gab es für sie nichts.«
    Der Bronzemann legte eine rhetorische Pause ein.
    »Es würde zu lange dauern, alle raffinierten juristischen Klauseln hier aufzuzählen, aber das Testament war so schlau abgefaßt, daß das Fondsvermögen Black Raymonds bis auf den heutigen Tag besteht. Dank den Zinsen und Zinseszinsen ist die ursprüngliche Summe von mehreren Millionen Dollar inzwischen auf mehr als das Zehnfache angewachsen.«
    Wieder hielt Doc inne.
    »Und es war Black Raymonds Wille, daß die riesige Summe einhundert Jahre nach seinem Tode unter seinen Nachkommen aufgeteilt werden sollte.«
    Auf dieser wie auf der anderen Seite des Canyons war es totenstill geworden.
    »Die Raymonds hier in den Kentucky-Bergen sind die einzigen Nachkommen Black Raymonds, des maurischen Piratenkönigs von damals«, fuhr Doc fort. »Daher sind sie die Erben seines Vermögens.« Daraufhin gab es vor allem auf dieser Seite des Canyons lautes, erregtes Stimmengewirr. Die Bergbauern in Kentucky sind zwar eine skeptische, dickschädelige Rasse, aber Geschichten von Millionenerbschaften gingen auch ihnen wie Honig ein.
    »Wenn es daher einem Raymond gelang, alle anderen Raymonds zu töten«, verkündete Doc, »konnte er nach den
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