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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits
Autoren: Kenneth Robeson
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wohl geglaubt, mit dem schmächtigen Long Tom keine Schwierigkeiten zu haben. Zwar erreichte er ihn im Sprung nicht ganz, sondern kam knappe zwei Meter vor ihm auf, aber ganz offen, ohne jede Deckung, holte er mit seinem muskulösen Arm zu einem weiten Schwinger aus. Doch ehe er sich versah, hatte Long Tom ihm einen glasharten Haken in die Magengegend geknallt, der ihm die Luft nahm.
    Vielleicht wäre der Faustkampf sogar zu Long Toms Gunsten ausgegangen – aber dann hörte Long Tom hinter sich ein Geräusch, und als er den Kopf wandte, sah er den kleinen Glatzköpfigen den Pfad heraufgerannt kommen, in der Hand die Schuhe des Rothaarigen, und Long Tom wußte plötzlich, wie er und Renny hereingelegt worden waren. Der Glatzköpfige war, mit dem zusätzlichen Paar Schuhe an den Händen auf allen vieren gegangen und hatte so die Schritte zweier Männer vorgetäuscht, während der Rothaarige in Wirklichkeit zurückgeblieben und auf den Felsblock neben dem Pfad geklettert war.
    Von vorn und hinten in die Zange gekommen, hatte Long Tom keine Chance. Während er mit einem Fußtritt den Glatzköpfigen abwehren wollte, der mit einem der Schuhe in der Hand zum Schlag ausholte, traf ihn ein Fausthieb am Hinterkopf, der ihn bewußtlos umsinken ließ.
    »Verdammt, das wäre beinahe schiefgegangen«, schnaufte der Rothaarige und sah auf die beiden reglos am Boden liegenden Helfer Doc Savages hinab.
    »Gut, daß uns der Trick mit den Schuhen noch eingefallen ist«, kicherte der Glatzköpfige. »Die alten Tricks sind eben doch die besten.«
    Dann bückten sie sich; der Rothaarige lud sich den kräftigen Renny auf; der Glatzköpfige hievte den schmächtigen Long Tom auf seine Schulter, und mit ihrer Last waren sie gleich darauf in der Dunkelheit verschwunden.
     
     

5.
     
    Doc Savage war am oberen Ende des Klippenpfades angelangt, als Renny und Long Tom in den Hinterhalt gerieten, und viel zu weit entfernt, um die leisen Geräusche zu hören, die sich bei dem kurzen Kampf ergaben.
    Vor ihm lag das Aquatania-Hotel, ein klotziger Bau aus Natursteinen mit grünen Schindeln auf dem Giebeldach, der noch aus dem vorigen Jahrhundert stammen mochte. Im Gegensatz zu den meisten Touristenhotels an der Atlantikküste von Maine war es das ganze Jahr hindurch geöffnet.
    Da der Klippenpfad zu einem Nebeneingang führte, wich Doc von ihm ab, überquerte eine Rasenfläche und betrat über eine Säulenveranda die riesige Vorhalle, die ebenfalls ganz in Naturstein gehalten und geschmackvoll mit rustikalen Möbeln eingerichtet war.
    Von Glühbirnen, die hinter Muschelschalen verborgen waren, ging nur ein schwaches Licht aus, und Doc hielt den Raum deshalb zunächst für leer. Aber dann gab es in der Ecke eine Bewegung. Eine junge Frau erhob sich aus einem Sessel, trat vor und starrte den riesigen Bronzemann verblüfft an.
    »Sie-e sind Doc Savage, nicht wahr?« fragte sie in dem weichen, aber merklich schleppenden Singsangtonfall der Berge.
    Sie war etwas groß für ein Mädchen und von schlanker, graziös gerundeter Gestalt. Ihr Haar hatte die Farbe goldenen Weizens, und im Gesicht war sie fast so tief sonnengebräunt wie Doc. Weiße Fältchen an den Winkeln ihrer blauen Augen verrieten, daß sie häufig gegen die Sonne anblinzelte und sich also viel im Freien auf hielt.
    »Ja, ich bin Doc Savage«, sagte Doc und musterte das Mädchen.
    Sie mochte etwa zwanzig sein, vielleicht sogar noch jünger, und ihrem sauberen, adretten Kleid, obwohl es ihr gut stand, fehlte ein wenig der letzte modische Schick; es schien selbstgeschneidert zu sein.
    »Ich habe dringend mit Ihnen zu reden«, sagte die junge Frau rasch. »Können wir uns vielleicht draußen unterhalten, damit uns niemand belauschen kann?« Auch ihre etwas seltsame Ausdrucksweise schien zu belegen, daß sie aus den Bergen stammte. »Ich bin Frosta Raymond, aber Sie haben von mir bestimmt noch nie gehört.«
    »Sind Sie irgendwie mit Chelton Raymond verwandt?« fragte Doc.
    Sie schien erst nachdenken zu müssen und schüttelte dann den Kopf. »Nei-ein. Kann nicht sagen, daß ich beim Raymond-Klan schon mal von einem Chelton gehört habe.«
    »Und worüber haben Sie mit mir zu reden?«
    Sie atmete erst einmal tief durch, und ein leiser Schauder schien sie zu durchlaufen. »Ich habe gehört, daß Sie und Ihre fünf Freunde Leuten helfen, die in Schwierigkeiten sind.«
    »Sind Sie denn in Schwierigkeiten?«
    »Nein, ich selber eigentlich nicht. Aber ich möchte gern, daß Sie sich mal um etwas
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