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DS013 - Der silberne Tod

DS013 - Der silberne Tod

Titel: DS013 - Der silberne Tod
Autoren: Kenneth Robeson
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Fehler gemacht«, entgegnete er lahm. »Es wird mir gelingen, die Behörden davon zu überzeugen, daß man mich hintergangen hat. Ich habe geglaubt, dieses ... dieses Ding, das in meiner Werft gebaut wurde, wäre für eine auswärtige Regierung bestimmt. Niemand kann mir das Gegenteil beweisen!«
    »Sie täuschen sich!« flüsterte die Stimme. »Aber mir ist klar, daß ich auch einen Fehler gemacht habe. Ich hätte Ihnen nicht vertrauen dürfen.«
    »Wie recht Sie haben!«
    »Ich hätte die Sache den Silbernen Totenköpfen überlassen sollen«, sagte die Stimme. Durch die Leitung kam ein Kichern. »Silberne Totenköpfe! Was diese Zeitungsmenschen sich so alles ausdenken ...« Winthrop ließ vor Schreck fast den Hörer fallen. Entsetzt sah er sich um, als erwarte er, eine dieser gräßlichen Gestalten in seinem Büro vorzufinden. Abermals riß er sich mühsam zusammen.
    »Damit ist unser Gespräch beendet«, sagte er tapfer.
    »Ich habe Ihnen eine Frist eingeräumt, die Bande der Silbernen Totenköpfe aufzulösen und das ... das Ding, das in meiner Werft gebaut wurde, zu zerstören. Sie haben sich nicht daran gehalten. Jetzt werde ich mich an die Polizei wenden.«
    Seine Stimme war vor Aufregung immer lauter geworden, zuletzt hatte er fast gebrüllt und war somit trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen auch außerhalb des Büros zu hören. Clarence Sparks, der vor der Tür herumlungerte, wurde aufmerksam. Er überlegte, ob er nicht auf der Schwelle lauschen sollte, entschied, daß dies zu gefährlich sei, und schlurfte zum Behälter mit Trinkwasser, der sich neben der Tür befand. Auch von hier aus konnte er zuhören, und wenn plötzlich die Tür auf ging, fiel er nicht auf.
    »Sie haben nichts davon, wenn Sie mich umbringen!« kreischte Winthrop in seinem Büro. »Ich besitze Aufzeichnungen über Ihre Arbeitsweise und Kopien Ihrer Pläne, ich habe sie meiner Privatsekretärin gegeben, sie weiß über Sie Bescheid! Sie können nur noch verschwinden, bevor ich die Polizei einschalte und sie über die Silbernen Totenköpfe und ihren geheimnisvollen Chef informiere!«
    »Sie bluffen«, sagte der Mann an anderen Ende der Leitung.
    »Ich bluffe nicht!« schrie Winthrop. »Wenn mir etwas passiert, wird meine Privatsekretärin das Material der Polizei übergeben. Räumen Sie freiwillig das Feld, oder muß ich mich an die Polizei wenden?«
    »Wenden Sie sich ruhig an die Polizei«, sagte der Mann am Ende der Leitung.
    »Das tue ich auch!« brüllte Winthrop und schmetterte den Hörer auf die Gabel.
    Clarence Sparks zog sich hastig vom Wasserbehälter zurück. Er fühlte sich elend, er hatte zuviel gehört, sein Seelenfrieden war empfindlich gestört. Er überlegte, was er mit seinem Wissen nun anfangen sollte: es konnte ihm zu einem gewissen Wohlstand verhelfen, konnte ihn aber auch das Leben kosten ...
    Einen Sekundenbruchteil später wurde Winthrops Büro von einer heftigen Explosion erschüttert, die schwere Polstertür flog aus den Angeln, die Zwischenwand kippte um, und ein Teil der Decke kam mit Getöse herunter.
     
    Vierzig Etagen weiter unten hörten die Passanten ein ohrenbetäubendes Krachen; es klang, als hätte der Blitz in das Hochhaus eingeschlagen; sie spähten verwirrt nach oben, sahen Steine, Glas und verbogenes Eisen durch die Luft wirbeln und stoben schreiend auseinander. Sie sahen schon das ganze Gebäude einstürzen.
    In sicherer Distanz blieben sie stehen, blickten sich um und sahen, daß in der Mauer des Gebäudes ein mächtiger Riß klaffte; ein Teil der Wand war buchstäblich herausgeschleudert worden. Der Schutt begrub drei geparkte Wagen unter sich, die zum Glück leer waren, und ruinierte ein fahrendes Taxi. Der Fahrer arbeitete sich bleich und blutig aus den Trümmern und faselte etwas von einem Erdbeben, dem er nur durch Gottes Hilfe entronnen sei.
    In der gesamten Umgebung zersplitterten die Fensterscheiben. Etliche Leute wurden verletzt, andere retteten sich Hals über Kopf. Dann war es einen Augenblick lang totenstill, so daß das sanfte Summen eines Sportflugzeugs über dem nahen Fluß zu hören war, dazu das Tuckern eines Motorboots.
    Die Stille wurde von Tumult abgelöst. Frauen kreischten und wimmerten, Kinder plärrten, Polizisten eilten herbei und bliesen gellend auf ihren Trillerpfeifen, Autos hupten durcheinander, und eine scharfe Kommandostimme schnarrte Befehle.
     
     

2.
     
    Das Gebäude, das Paine L. Winthrops Reederei Seven Seas beherbergte, war nicht das bedeutendste im
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