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DS003 - Der blaue Meteor

DS003 - Der blaue Meteor

Titel: DS003 - Der blaue Meteor
Autoren: Kenneth Robeson
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Docs beiden Freunden war dem Ausdruck von Entsetzen gewichen. Es war ihnen klar geworden, daß die bewußtlosen Männer den Verstand verloren hatten.
    Doc unterbrach seine Arbeit nicht, und niemand stellte eine Frage, obwohl Renny und Long Tom ihre Neugier kaum zu verbergen vermochten.
    Fünfzehn Minuten vergingen, dann setzte jener summende Laut ein, der an das von einem kleinen Dynamo verursachte Geräusch erinnerte, der Laut, der Docs Freunden verriet, daß der Bronzemann seine geistigen Kräfte aufs höchste konzentriert hatte. Etwa eine Viertelminute hielt das Summen an, dann verstummte es, als hätten die Wände es aufgesogen.
    »Was hat sich ergeben, Doc?« fragte Long Tom, der sich nicht länger zu beherrschen vermochte.
    »Alle Nerven und die entsprechenden Gehirnteile befinden sich in einem Zustand, der einer Abschaltung gleichkommt«, erwiderte Doc.
    »Dann können sie ihre Verstandeskräfte nicht mehr gebrauchen?« entfuhr es Long Tom.
    »So ist es. Fleisch und Knochengerüst, Muskeln und Sehnen sind intakt, aber es fehlt die Kraft, ihre Bewegungen zu steuern.«
    »Ist das Gehirn zerstört worden?« fragte Renny entsetzt.
    Doc blieb stumm. Er zog Spritzen auf und verabfolgte sie den beiden Freunden.
    »Lebende Leichname«, murmelte Renny düster. »Was hat sie dazu verwandelt?«
    Doc berichtete. Er begann mit dem sonderbaren Verhalten Rae Stanleys bei der Einweihungsfeierlichkeit und endete mit der Beschreibung der geheimnisvollen, von dem höllischen Pfeifton begleiteten blauen Erscheinung, die sich vom Himmel gelöst hatte.
    »Was du sagt, läßt auf eine Art blauen Meteor schließen«, stellte Long Tom nachdenklich fest.
    Renny trat näher und musterte die reglosen Gestalten. »Lebende Tote«, murmelte er unbehaglich.
    Die Unterhaltung wurde durch das Dröhnen eiliger Schritte draußen auf dem Gang unterbrochen. Die Tür zum Wohnraum flog auf.
    Der Mann, der sich gebückt in den Raum schob, mußte den Kopf einziehen, um sich nicht den Schädel am Türrahmen einzurennen. Er war außergewöhnlich groß und so hager, daß er an eine Vogelscheuche erinnerte.
    Dieser Mann war William Harper Littlejohn, früherer Leiter der wissenschaftlichen Abteilung einer berühmten Universität, ein Gelehrter, der einen weltweit bekannten Namen als Geologe und Archäologe in Fachkreisen genoß. Er trug eine Brille, deren linkes Glas eine auffallende Stärke hatte. Für seine Freunde und Doc hörte er auf den Kurznamen Johnny. Er war das fünfte Mitglied der Gruppe von Freunden, die sich zur Unterstützung von Docs selbstlosem Kampf zusammengefunden hatte.
    »Ich habe eine betrübliche Mitteilung, Doc«, sagte er. »Dein Flugzeug ist durch einen Brand vernichtet worden.«
    In Doc Savages Gesicht regte sich kein Muskel. »Wie ist es geschehen, Johnny?« fragte er.
    »Ich war dabei, die Maschine zum Rückflug nach New York startklar zu machen«, berichtete der hagere Mann. »Am Rand des Flugfeldes befindet sich eine Bude, in der Treibstoff und Werkzeuge aufbewahrt werden. Ich hatte darin zu tun und hörte plötzlich ein lautes Dröhnen. Als ich hinausblickte, stand die
    Maschine in Flammen.«
    »Es war ein Ganzmetallflugzeug«, wandte Doc ruhig ein.
    »Ich weiß. Aber der Bursche muß Löcher in die Treibstoffbehälter gebohrt haben.«
    »Welcher Bursche?«
    »Der Halunke, den ich davonlaufen sah. Ein breitschultriger, stämmiger Mann. Früher oder später hätte ich ihn bestimmt erwischt, aber er floh in einem Wagen, der auf ihn wartete.
    Johnny wechselte seine Stellung und bemerkte erst jetzt die gefesselten Gestalten.
    »Ich werde verrückt!« stieß er hervor. »Was ist denn hier los?«
    Ohne die Antwort abzuwarten, stürmte er in den nächsten Raum und begann Ham und Monk zu schütteln, als wollte er sie aus tiefem Schlaf wecken. Er lauschte den Geräuschen, die über ihre Lippen drangen – schrecklichen, rasselnden Geräuschen, die zuweilen dem Kläffen wütender Bluthunde ähnelten.
    Dann musterte er lange den leeren Ausdruck ihrer Mienen und wurde blaß.
    »Was ist mit ihnen geschehen?« fragte er heiser.
    »Ihre Gehirne haben ihre Tätigkeit eingestellt«, antwortete Doc.
    Johnny fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Dann hob er die Hand und fuhr sich über die schweißbedeckte Stirn.
    »Ich hätte etwas Derartiges nie für möglich gehalten«, murmelte er unbehaglich.
    »Wir auch nicht«, erwiderte Doc Savage. »Das Ganze ist völlig rätselhaft. Ohne zu übertreiben, es ist das Schrecklichste, was mir je
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