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Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Titel: Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Autoren: Timo Bader
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durch die offen stehende Tür hereinfiel. Plötzlich musste Adam an den Zauberer von Oz denken. Eigentlich musste er an sehr viele Dinge denken, die wie ein aufgescheuchter Wespenschwarm um seinen Kopf kreisten, aber ganz Besonders musste er an den Zauberer von Oz denken – die Königin der Wespenhierarchie.
    Auch in der Erzählung von Dorothee und ihren Freunden kam ein Roboter vor – eine gefühllose Maschine, die kein Herz besaß, weswegen sie auch mit den anderen fantastischen Wesen die Straße hinabreiste, zum Gläsernen Palast des Zauberers. Die Roboter, die ihm nun gegenüberstanden, verfügten nicht über die liebenswürdige Art des Androiden aus der wundersamen Erzählung, doch sie hatten dennoch eine Gemeinsamkeit. Sie waren emotionslose Wesen.
    Nervös machte Adam Platz und beobachtete, wie einer der beiden Roboter Eve unter den Armen packte und aus dem dunklen Turm schleifte. Die junge Frau wehrte sich nicht einmal. Kein Kreischen und kein Schlagen. In ihr Gesicht war ein erschreckender Ausdruck von Gleichgültigkeit eintätowiert.
    »Nein!«, brüllte Adam voller Aufbegehren. »Das lasse ich nicht zu!«
    Wütend warf er sich nach vorne und schleuderte das Messer auf den Roboter, der sich ihm wie ein bulliger Türsteher in den Weg gestellt hatte. Die blitzende Klinge drehte sich mehrmals in der Luft, verwandelte sich in eine silberne Scheibe und bohrte sich schließlich in die Brust des silbernen Giganten. Die durchsichtige Platte bekam gezackte Risse und ein lang gezogenes, gequältes Piepsen drang aus dem Inneren des Roboters. Dann kippte der riesenhafte Androide mit einem gurgelnden Laut nach hinten um und stürzte zu Boden.
    Bevor der Androide endgültig starb (falls Maschinenmenschen überhaupt sterben können), flammten zwei faustgroße Scheinwerfer wie überdimensionale Katzenaugen an den Schultern des metallenen Riesen auf. Unheimliche Lichtscheiben krochen über die Decke und die Wände. Für einen Moment schien Adams Herzschlag auszusetzen, als er bemerkte, dass jemand große Buchstaben in den Sandstein geritzt hatte. Die Lettern waren krumm und schief, als wären sie von einem Kind geschrieben worden und sie bildeten ein Wort, das Adam gänzlich unbekannt war, sich aber immer und immer wiederholte.
    DRIMAXID , stand dort deutlich lesbar.
    Adam ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.
    DRIMAXID. DRIMAXID. DRIMAXID.
    »Was geht hier nur vor?«, flüsterte Adam entsetzt.
    Der Roboter, der Eve auf seine Arme geladen hatte, war fast an der Tür angekommen.
    Einen Moment lang glaubte er tatsächlich, er hätte diesmal eine Chance gegen die silbernen Giganten. Einer von ihnen lag tot (oder zumindest einsatzunfähig) vor seinen Füßen und von dem anderen wusste Adam nun, dass er nicht unverwundbar war.
    Dann vernahm er scheppernde Schritte. Plötzlich drängten sich Roboter in den Turm. Adam zählte ein gutes Dutzend, dann versperrte die geschlossene Reihe der Androiden ihm den Blick zur Tür, doch er war sicher, dass noch viele mehr sich von der Mauerkrone in den Raum drängten.
    Er dachte ›von der Mauerkrone‹ , obwohl er genau wusste, dass die Tür nicht mehr nach Trojon führte. Genauso wenig wie die Tür damals im Raumschiff-Sanatorium in den Aufzugschacht geführt hatte. Hinter dem glühenden Portal lag nun eine andere Welt.
    Eine Dimension des Schreckens …
    Und auch der Turm hatte sich verändert. Er war nicht mehr länger der wehrhafte Turm der Futureanerfestung. War es nie gewesen. In dem Augenblick, in dem Adam durch die Tür getreten war, die ihn aufgesaugt hatte wie ein schwarzes Loch, hatte er eine andere Dimension betreten. Ob er in einen Raum-Zeit-Strudel geraten war? In eine Gravitationswelle? Die Scheinwerferlichter, die unentwegt über Decke und Wände strichen, ließen ihn an Saturnscheiben denken. Fasziniert verfolgte er die Flutbahn der sonderbaren Himmelskörper.
    Eve! , rief er sich in Gedanken zurecht.
    Zornig stieß Adam einen der Roboter zurück, der dazu ansetzte, ihm eine der spitzen Nadeln in den Arm zu rammen. Der silberne Gigant stolperte nach hinten und prallte gegen einen weiteren Android, der noch einen anstieß. Am Ende fielen mindestens sechs der Maschinenmänner wie Dominosteine um. Dennoch fand Adam keinen Weg zu Eve. Die Reihen der nachströmenden Roboter waren zu dicht.
    »Wehr dich nicht, Geliebter!«, hörte er Eve und sah ihr bleiche Hand, die ihm zum Abschied zuwinkte, über den Köpfen der silbernen Giganten. »Wir sehen uns wieder.«
    Dann
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