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Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Titel: Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Autoren: Timo Bader
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stürzte sich nach vorne und nur mit allerletzter Mühe gelang es Adam, die Maschinenpistole schützend vor sein Gesicht zu reißen. Mit einem derben Krachen zerfetzte Hendricks Metzgerbeil den Lauf der Waffe und trennte ihn sauber vom Rest der Pistole.
    Entsetzt taumelte Adam zurück und fummelte am Griff der Feuerwaffe herum, um das Laserschwert freizubekommen, doch durch Hendricks Schlag schien sich der Mechanismus verklemmt zu haben. Adam war seinem Gegner, den ein betäubender Odem aus Schweiß und Blutaroma umgab, nun so nahe, dass er Hendricks schweren Atem hörte.
    »Bald ist es angerichtet!«, stieß der schwarze Riese einen lauten Schrei aus.
    Stöhnend hievte der er sein rostiges Metzgerbeil ein letztes Mal in die Höhe, um Adams Leben ein Ende zu bereiten, als wäre er eine magere Gans. Er sollte den Hieb jedoch niemals ausführen, denn in diesem Moment explodierte Adam regelrecht nach vorne und schlug Hendrick mit dem kümmerlichen Rest der Maschinenpistole ins Gesicht, wobei er diesen wie einen Baseballschläger hielt.
    Der riesenhafte Farbige taumelte zurück und spuckte Blut. Das Metzgerbeil entglitt seinen Händen und fiel klirrend zu Boden. Adam setzte seinem Gegner unbarmherzig nach, ließ den improvisierten Prügel immer wieder herabfahren und schlug dem Koch im wahrsten Sinne des Wortes den Schädel ein. Blut spritzte in hässlichen Schlieren aus Hendricks Gesicht, das sich in eine teigige, blutige Masse verwandelt hatte.
    Sie greifen nach mir, verzehrend mein Wunsch sie abzuwehren, doch genieße ich zu sehr den bittersüßen Schmerz … den ICH verbreite , dachte Adam zufrieden.
    Mit einem letzten Schlag bereitete er Hendricks grässlicher Mutantenexistenz ein Ende und sank mit rasselndem Atem vor dem Deformierten auf die Knie. Kraftlos warf er die blutüberströmte, unbrauchbare Maschinenpistolehälfte zur Seite und griff stattdessen nach der Klinge mit dem Griff aus Cocoboloholz, die er an seinem Gürtel befestigt hatte.
    Zu nebliger Gestalt gewandelt, stehen sie vor mir wie Schatten – die Geister meiner Vergangenheit , rezitierte er den Poem des unbekannten Verfassers in Gedanken.
    Schwerfällig rappelte er sich neben Hendricks totem Leib auf.
    »Scheiß auf die Vergangenheit«, beschloss er laut in rüdem Tonfall.
    Das rostige Messer in der linken Hand, ging er mit angemessenen Schritten auf den dunklen Turm zu.
     
    *
     
    Im Inneren des Turms war es stockfinster, so dass Adam eine ganze Weile brauchte, ehe er Selene ausmachte, die zusammengekauert in der entlegenen Ecke des sechseckigen Raumes hockte und wie wild an ihren Fingernägeln kaute.
    Vorsichtig wagte Adam sich über die quietschenden Holzdielen, auf denen eine zentimeterdicke Schicht Staub lag, und strich die Spinnennetze beiseite, die wie milchige Vorhänge zwischen den Wänden hingen. Selene zitterte sichtbar und hielt die rechte Hand im Schritt festgekrallt, wie ein kleiner Junge, der signalisieren möchte, dass er dringend auf die Toilette muss.
    Die verkrampfte Haltung erinnerte Adam an Eve { * } – die bezaubernde Eve, die seinen Kopf beinahe mit einem Lasergewehr in mikroskopisch kleine Teilchen pulverisiert hätte.
    »Leidest du an Achluophobie?«, wisperte Selene mit belegter Stimme.
    Adam ging ungerührt weiter. Seine Knie zitterten und er fühlte sich, als würde er auf Stelzen gehen. Sein Herz gebar sich wie ein wild auf- und abhüpfender Gummiball in seiner Brust.
    »Hast du Angst vor der Dunkelheit?«, fragte Selene.
    Die junge Futureanerin saß nur noch einen Meter von ihm entfernt auf dem Boden. Adam setzte dazu an, die verbliebene Distanz zwischen ihnen zu überwinden, als ein gellender Schrei die Stille zerriss.
    »Komm nicht näher!«, wimmerte Selene, als würde seine Nähe ihr unsagbare Qualen bereiten.
    Irritiert verharrte Adam halb in der Vorwärtsbewegung. Seine Hand, die er ausgestreckt hatte, um Selenes Gesicht zu berühren – ihre Wange zu streicheln –, schwebte wie zu Stein erstarrt in der Luft.
    »Leidest du an Klaustrophobie?«, flüsterte die junge Frau mit rauer, krächzender Stimme. »Hast du Angst vor dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen?«
    »Selene, was geht hier vor?«, erkundigte Adam sich verwirrt. »Wer hat das Tor geöffnet? Hast du sie gesehen?«
    Tränen rannen über seine Wangen. Er realisierte diese Tatsache nur zögerlich und registrierte, dass es Tränen des Unglaubens und Tränen der Verzweiflung waren.
    »Selene, was habe ich falsch gemacht?«, wollte er wissen.
    »Nicht
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