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Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Drimaxid 02 - Welt der Mutanten

Titel: Drimaxid 02 - Welt der Mutanten
Autoren: Timo Bader
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über seinen ganzen Körper verteilt waren, störten ihn noch.
    Die Ankunft an der Basis der Präterianer nahm er nur nebensächlich wahr. Er registrierte, wie der Boden langsam anstieg und ihr Vorankommen sich mühsamer gestaltete. Wie durch einen undurchsichtigen Schleier hindurch gewahrte er die Umrisse einer Truppe von Echsenreitern, die ihnen entgegenkamen und sie einen Steilhang aus ockerfarbigem Fels hinaufbegleiteten. Adam wusste nicht, was er sich vom Lager der Präterianer erhofft hatte. Trotz dem wilden Aussehen der Männer und ihren rüden Sitten hatte er dennoch geglaubt, eine befestigte Burg vorzufinden, ähnlich der Basis auf dem Todesplateau .
    Nun, um es kurz zu machen: Er hatte sich getäuscht.
    Das so genannte ›Lager‹ der Präterianer war nicht mehr als ein labyrinthähnliches System aus Höhlen und Gängen, die von den Soldaten in schweißtreibender Arbeit in einen kleinen Berg getrieben worden waren. Ihr Trupp stieß auf immer mehr bewaffnete Krieger, die teils auf Pferden, teils zu Fuß unterwegs waren. Das wilde Durcheinander an den Hängen des Berges glich dem heillosen Treiben auf und in einem Ameisenhügel.
    Angelos führte seine Männer in eine Höhle mit gigantischen Ausmaßen. Petroleumgetränkte Fackeln hingen an den Wänden und verbreiteten einen zuckenden, fahlen Lichtschein. An der Decke waren Käfige aus verfaulten Holzbrettern und rostigen Metallstäben befestigt, in denen jeweils zwei bis drei Mutanten eingesperrt waren. Die Deformierten streckten ihre dürren, abgemagerten Ärmchen gierig zwischen den Stäben hindurch, als die Soldaten gefährlich nahe an ihnen vorbeiritten. Es gab aber auch einige Mutanten, die ihnen keine Beachtung schenkten.
    Das schummrige Licht der Fackeln warf ein grässliches Schattenspiel an die rauen Höhlenwände. Wo er auch hinsah, begegneten ihm die unförmigen, schwarzen Leiber, die sich voll unstillbarer Gier aufeinander stürzten. Egal wohin sein Blick floh – die Bilder waren schon vorausgeeilt und erwarteten ihn bereits.
    Angelos lenkte sein Reittier in einen schmalen Gang. Adam hörte Selene neben sich durch die Dunkelheit schreiten. So nahe waren sie sich schon lange nicht mehr gewesen. Entweder lag es an der Enge des Tunnels, dass die Soldaten ihre strikte Trennung aufgaben oder sie führten die beiden absichtlich zueinander.
    »Wohin bringen sie uns?«, flüsterte Adam.
    Er hatte so leise gesprochen, dass er sich nicht sicher war, ob Selene seine Worte gehörte hatte. Sie schwieg einen Augenblick, dann antwortete sie genauso leise wie er, wobei ihre Augen starr nach vorne blickten.
    »Zur Quelle«, zischte sie.
    Der Pfad wurde unwegsam. Immer wieder mussten sie über kleine Steine und jäh auftauchende Schlaglöcher hinwegsteigen. Die Luft war vom Gestank der brennenden Fackeln geschwängert.
    »Was ist das?«, fragte Adam. Diesmal war es Selene, die ihm einen verwunderten Blick zuwarf. »Die Quelle, meine ich«, beeilte er sich zu konkretisieren.
    Selene deutete ihm mit einem raschen Nicken an, dass sie die Worte verstanden hatte.
    »Die Quelle ist allwissend«, antwortete sie geheimnisvoll. »Sie kennt alle Namen und weiß über die Vergangenheit eines jeden Bescheid.«
    Mehr sagte sie nicht und Adam konnte mit den vagen Andeutungen, die sie gemacht hatte, nichts anfangen.
    Der Gang mündete in einer kreisrunden Höhle. Staunend legte Adam den Kopf in den Nacken und blickte zu der gewaltigen Kuppeldecke hinauf, die hoch über ihren Köpfen lag und mit einer Unzahl riesiger Tropfsteine bespickt war – ein bizarrer Himmel aus versteinerten Lanzen.
    Es gab einen vereinzelten Stalaktiten in der Mitte der Kuppel, der so weit herabhing, dass er mit einem Stalakmiten im Zentrum der Höhle nach einem jahrhundertlangem Verschmelzungsprozess verwachsen war.
    Dieses bizarre Kunstwerk der Natur, das wie eine groteske, altgriechische Säule aussah, hatten die Präterianer nahezu gänzlich ausgehöhlt und in die Hohlräume kleine Flachbildschirme und Halterungen gepflanzt, in denen Computergeräte steckten. Flutlichtanlagen, die jemand an der Decke installiert hatte, warfen ein blassblaues Licht an die großflächigen Felswände der Höhle, wodurch der solide Stein metallisch schimmerte. Auch dort waren Monitore und Tastenfelder integriert, an denen seltsamerweise niemand arbeitete. Die Höhle lag völlig verlassen vor ihnen.
    Angelos stieg von seinem Pferd ab und führte Selene und Adam ins Innere der geheimnisvollen Grotte. Sonst folgte ihnen
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