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Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Titel: Drei Worte, die das Glueck bedeuten
Autoren: Anne Mcallister
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wohnte Erin gar nicht mehr hier, schon lange nicht mehr. Nach ihrem CollegeAbschluss war sie nach Paris gegangen, um dort Fotografie, zu studieren. Sie hatte Deke nahe gelegt, doch mitzukomrnen. Er war gerade dabei, Kartons mit Früchtemüsli mit Preisen auszuzeichnen.
    „Ja, klar“, meinte er und ärgerte sich darüber, dass sie so tat, als wäre das alles so einfach. „Als ob ich mir das leisten könnte, einfach meine Sachen zu packen und nach Paris zu ziehen.“
    „Das könntest du auch“, erwiderte sie. „Wenn du bloß…“ Doch dann brach sie ab, und ihre Miene wirkte plötzlich verschlossen.
    „Wenn ich bloß was tun würde?“ hakte Deke nach.
    „Ach, nichts. Ist auch egal.“ Und dann setzte sie das erste künstliche Lächeln auf, das er je bei ihr gesehen hatte.
    Das waren die letzten Worte gewesen, die sie mit ihm gewechselt hatte.
    Sie war nicht mehr gekommen, um sich von ihm zu verabschieden. Als er sich am Wochenende ein wenig freinehmen konnte, um bei ihr vorbeizuschauen, erfuhr er von ihrer Mutter, dass Erin schon abgereist war. Gaye Jones war ebenso erstaunt wie Deke, dass ihre Tochter ihm nicht mal Auf Wiedersehen gesagt hatte.
    Kurz darauf gab es dann das große Donnerwetter zwischen Deke und seinem Vater. Und weil Erin nicht mehr da war, um ihn wieder zu beruhigen und zur Vernunft zu bringen, tat er das Gleiche, was sie selbst getan hatte – wenn auch aus einem ganz anderen Grund: Er verließ die Stadt.
    Und letztlich war es das Beste gewesen, das er hatte tun können. Auf Erin traf das ebenso zu, wie seine Schwester Milly ihm später erzählte. Erin hatte einen französischen Journalisten geheiratet, sich mit ihm in Paris niedergelassen und Kinder bekommen. Hier und dort bekam Deke ihre Arbeiten zu Gesicht. Offenbar fotografierte sie immer noch am liebsten Menschen und fing mit der Kamera ihre Gefühle ein: Hoffnung, Freude und Ängste.
    Hin und wieder, wenn Deke ein Bild von ihr erblickte, das ihm besonders gut gefiel, war er versucht, ihr eine kurze Nachricht zu schreiben und sie das wissen zu lassen. Er war diesem Impuls jedoch nie gefolgt, weil es ihm anmaßend vorkam. Womöglich erinnerte sie sich gar nicht mehr an ihn.
    Vor zwei Jahren war dann ihr Ehemann ums Leben gekommen. Er war im Mittleren Osten in die Schusslinie geraten, als er dort an einer Reportage arbeitete. Auch das hatte Milly ihm erzählt.
    Wieder hatte Deke überlegt, ob er ihr einen Beileidsbrief schreiben sollte. Und sich erneut dagegen entschieden. Mittlerweile war einfach zu viel Zeit verstrichen.

2. KAPITEL
    Dekes Stimmung verbesserte sich zusehends – und das lag an der Herzlichkeit, mit der ihn seine Schwester Milly empfing.
    Sie rief begeistert seinen I^amen und drückte ihn und Zack ans Herz, kaum, dass sie durch die Tür gekommen waren. Deke lachte und war gleichzeitig tief gerührt. Er erwiderte die Umarmung und freute sich darüber, wie glücklich Milly wirkte. Offenbar tat es ihr gut, Ehefrau und Mutter zu sein.
    „Ich muss wohl häufiger mal von hier weggehen“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Als wir noch zusammen in einem Haus gewohnt haben, hast du dich nie so sehr darüber gefreut, mich zu sehen.“
    Bevor Milly etwas darauf erwidern konnte, öffnete sich die Haustür, und herein kam ein Cowboy. Im einen Arm trug er gleich mehrere Laibe Brot, im anderen einen kleinen Jungen, der ungefähr so alt sein musste wie Zack. Als sich die beiden Kinder erblickten, strahlten sie über das ganze Gesicht.
    „Oha“, sagte Milly. „Da haben sich ja zwei gefunden. Wir können uns also auf was gefasst machen.“ Dann wandte sie sich wieder Deke zu. „Das ist übrigens der kleine C. J. – und das hier ist Cash.“
    Cash war Millys Ehemann. Früher war er RodeoCowboy gewesen, jetzt arbeitete er für Taggart Jones auf der Ranch und trainierte dort den Rodeonachwuchs. Die übrige Zeit war er im Labor der Universität, wo er Tiermedizin studierte.
    „Hallo“, begrüßte er nun Deke, schüttelte ihm die Hand und zwinkerte gleichzeitig Zack zu. „Schön, dich endlich mal kennen zu lernen. Wie gehts, Kumpel?“ wandte er sich an den Jungen. „Willst du mit deinem Cousin spielen?“
    Das Wort „spielen“ verstand Zack sofort. Er grinste und fing an zu strampeln, um sich aus Dekes Armen zu befreien.
    C. J. verstand das offenbar auch. „Auto“, sagte er, als sein Vater ihn auf dem Boden absetzte. Sofort rannten er und Zack zu einem niedrigen Regal, auf dem sich Spielzeugautos, Traktoren und
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