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Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Titel: Drei Worte, die das Glueck bedeuten
Autoren: Anne Mcallister
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lächeln, als er an Erin dachte. Als er sie kennen lernte, war er gerade in seinem letzten Jahr an der High School. Von ihrer ersten Begegnung an war Erin seine innigste Vertraute gewesen, seine Seelenverwandte, seine beste Freundin.
    Er erinnerte sich noch sehr gut an den Tag, an dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Eines Nachmittags waren sie und ihr Vater in den Lebensmittelladen gekommen, gerade als John Malone seinem Sohn mal wieder einen Vortrag darüber hielt, dass er lieber seine Arbeit tun solle, statt immer bloß vor sich hin zu träumen.
    Deke wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken, als er Will Jones sah, einen der wichtigsten Rancher in der ganzen Gegend. Neben ihm stand seine hübsche Tochter, und offenbar war es beiden genauso peinlich wie ihm selbst, Zeugen dieser Standpauke geworden zu sein. Doch noch bevor Deke diskret im Hinterzimmer verschwinden konnte, sprach das Mädchen ihn an: „Bist du nicht Deke Malone?“
    Sein Vater war immer noch wütend. „Als ob dafür jemand anders in Frage käme“, erwiderte er angewidert.
    Doch das Mädchen ließ sich nicht beirren. „Ich habe deine Fotos in Dustys Laden gesehen. Sie sind einfach toll!“
    Deke staunte nicht schlecht. Bisher waren noch niemandem die Bilder aufgefallen, die er vor einer Woche in Dustys Geschäft für „Kunst und Köder“
    aufgehängt hatte. Sein Vater hatte ihm sogar unterstellt, er wolle damit bloß zeigen wollen, dass er sich als etwas Besseres fühle.
    Aber nun hörte Deke zum ersten Mal, dass die Bilder jemandem gefielen. Und nur diese Anerkennung verlieh ihm den Mut, Will Jones bis zum Wagen hinterherzulaufen, um ihn dazu zu überreden, ihn über die Sommerferien als Cowboy anzuheuern. Ganz schön forsch und übermütig, denn obwohl Deke durchaus reiten konnte, hatte er keinerlei Übung im Umgang mit Vieh. Die einzige praktische Erfahrung, die er hatte, hatte er im Lebensmittelgeschäft seines Vaters gesammelt.
    Aber Deke hatte sich schon immer danach gesehnt, als Cowboy zu arbeiten, fast so sehr, wie er sich nach dem Fotografieren sehnte. Und er würde es nicht aushalten, auch diesen Sommer wieder bei seinem Vater im Laden zu verbringen und ständig dessen missbilligende Blicke auf sich zu spüren.
    „Ich werde so hart für Sie arbeiten, dass Sie außer mir niemanden zu beschäftigen brauchen“, schwor er inbrünstig.
    Will schien das kaum zu beeindrucken. Er kratzte sich erst am Kopf, dann zuckte er mit den Schultern. „Ich denk mal drüber nach“, sagte er.
    Deke kehrte in den Laden zurück und stellte sich auf einen weiteren Sommer in den stickigen Verkaufsräumen ein. Umso überraschter war er, als Will eines Abends anrief und ihm einen Job auf seiner Ranch anbot. Erst gegen Ende der Sommerferien wurde Deke schließlich bewusst, dass Erin ihren Vater dazu überredet hatte. Vom ersten Moment an war klar gewesen, dass sie auf einer Wellenlänge lagen. Erin fotografierte nämlich auch leidenschaftlich gern, wie sie ihm bald anvertraute. Sie hatte sich bloß nie getraut, Dusty zu fragen, ob er ihre Bilder ausstellen wollte.
    „Vielleicht warst du nicht verzweifelt genug“, sagte Deke.
    Erin lachte. „Vielleicht. Oder ich bin einfach nicht so gut wie du“, fügte sie bescheiden hinzu.
    Aber das war sie auf jeden Fall, stellte Deke sehr bald fest. Mit ihren Bildern brauchte sie sich ganz bestimmt nicht zu verstecken. Doch während er sich eher mit Landschaften auseinander setzte, konzentrierte sie sich auf Menschen. Erin und Deke ergänzten und inspirierten sich gegenseitig. Sie diskutierten, neckten und unterstützten sich.
    Es war ein wunderbarer Sommer gewesen, damals. Der beste, den Deke je erlebt hatte. Danach, im Herbst, musste er wieder zurück aufs College und nebenher im Laden seines Vaters arbeiten, während Erin weiter zur High School ging. Sie sahen sich also lange nicht mehr so häufig wie in den Ferien. Und trotzdem: Immer, wenn Deke sich eingeengt fühlte, kam er zu Erin, um mit ihr zu reden.
    Mit ihr konnte er wirklich über alles sprechen: seine Träume, seine Sorgen und seinen Vater. Deke erzählte ihr sogar von den Mädchen, mit denen er sich traf!
    Das konnte er, weil Erin immer so klug und vernünftig war, ganz anders als eben diese Mädchen.
    Und nun, viele Jahre später, war die Erinnerung an Erin immer noch so fest in seinem Unterbewusstsein verankert, dass er sich ganz instinktiv auf den Weg zu ihr gemacht hatte.
    Nicht, dass ihm das irgendetwas nützen würde. Schließlich
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