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Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Drei Worte, die das Glueck bedeuten

Titel: Drei Worte, die das Glueck bedeuten
Autoren: Anne Mcallister
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jede Menge Bauernhof Zubehör befanden.
    „Hol doch schon mal eure Sachen aus dem Wagen“, wies Milly ihren Bruder Deke an. „Ich habe uns Suppe gemacht, die können wir danach essen.“
    Als Deke zurückkam, nahm er sich eine Tasse Kaffee und setzte sich neben seine Schwester aufs Sofa. Milly versetzte ihm einen leichten Stoß mit dem Fuß. „Na, großer Bruder, der du nie Vater werden wolltest, wie läuft es jetzt so?“
    „Gut.“
    Sie neigte den Kopf. „Bloß gut?“
    Deke musste lächeln. „Nein, sehr viel besser.“ Dann erzählte er allen von Zack –von der Panik, die ihn in den ersten Tagen als Vater ergriffen hatte, und davon, wie er mit Zack zur Notaufnahme gerast war. Er berichtete von Zacks ersten Worten, von seiner Begeisterung für Pferde und Buntstifte. „Er malt leidenschaftlich gern bunte Bilder.“
    „Wirklich?“ fragte Milly erstaunt. „In dem Alter schon? Was malt er denn so?“
    Deke zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Abstrakte Kunst. Jedenfalls tut er das oft und gern. Er holt sich ein Blatt Papier nach dem anderen und kritzelt alles voll, dabei wird ihm nie langweilig. Ich habe eine ganze Mappe mit seinen Zeichnungen“, gestand er.
    „Na, wer hätte das gedacht?“ sagte Milly belustigt. „Die Vaterrolle scheint dir ja richtig zu liegen. Und wo wir gerade bei dem Thema sind: Hast du dich schon bei unserem alten Herrn blicken lassen?“
    „Nur kurz.“
    Deke wollte dieses Thema lieber nicht genauer ausführen, doch Milly war durchaus in der Lage, zwischen den Zeilen zu lesen. „Oje“, seufzte sie. „Aber mach dir keine Sorgen. Er kommt schon wieder zur Vernunft.“ Sie zog die Füße auf den Sofasitz. „Bestimmt schließt er Zack schnell ins Herz. Mit C. J. versteht er sich ganz wunderbar.“
    Deke schwieg.
    „Jedenfalls ist es toll, dass du jetzt hier bist“, fuhr Milly fort. „Morgen essen wir alle den Truthahn, unsere ganze Familie, wie sich das zu Thanksgiving gehört.
    Und alles wird perfekt, du wirst schon sehen.“
    Das hoffte Deke von ganzem Herzen.
    Milly hatte selbst gemachte Preiselbeersauce und Kürbiskuchen mitgebracht, dazu ihre neuste Kreation: Apfelbutter.
    „Gute Preiselbeersauce“, lobte ihr Vater und strahlte seine Tochter vom anderen Ende des Tisches her an. Dann schmierte er sich etwas Apfelbutter auf die Brötchen, die Carol frisch gebacken hatte. „Apfelbutter mochte ich schon immer besonders gern“, sagte er.
    Deke hatte drei Flaschen Wein vom Weingut eines Freundes mitgebracht.
    John Malone runzelte die Stirn, als seine Frau ihnen davon einschenkte. „Seit wann“, fragte er, „trinken wir an Thanksgiving denn Wein?“
    „Den hat Deke aus New Mexico mitgebracht“, erwiderte Carol schnell. „Der kommt doch von einem Weingut bei dir in der Nähe, nicht?“ wandte sie sich an ihren Sohn.
    Deke zwang sich zu einem Lächeln. „Ganz genau.“
    Er war sich ziemlich sicher, dass es bisher auch noch nie Apfelbutter gegeben hatte, aber er behielt diesen Gedanken für sich. Stattdessen sprach er Cash an.
    „Könntest du mir das Kartoffelpüree herüberreichen, bitte?“
    Cash kam seiner Bitte nach. „Das Püree schmeckt auch toll“, sagte er und lächelte Carol zu. „Ohne Kartoffelbrei und Sauce wäre es kein richtiges Thanksgiving.“
    „Die Kartoffeln stampft bei uns immer Deke“, erklärte sie, als hätte er das in den letzten Jahren regelmäßig getan. Nun denn, jedenfalls hatte er dieses Mal die Aufgabe übernommen. Seine Mutter hatte ihm einfach den Pürierstab überreicht, als wäre Deke niemals fort gewesen. Und er hatte das Gerät sofort entgegengenommen, die Geste angenommen, so wie sie gemeint war: als einen Willkommensgruß an ihn.
    „Püree haben wir auch gegessen, als er weg war“, warf John Malone tonlos ein.
    Die Anspannung am Tisch war beinahe greifbar. Niemand sagte ein Wort, das einzige Geräusch kam von C. J. der seine Milch mit dem Strohhalm zum Blubbern brachte. Ganz vorsichtig und bedächtig löffelte Deke eine kleine Portion Kartoffelbrei  auf  Zacks  Teller.
    Dabei  vermied  er,  zu  seinem  Vater  hinüberzuschauen.
    „Möchte irgendjemand noch Truthahn?“ fragte Carol in die Runde und lächelte dabei angestrengt.
    „Ja, ich hätte gern etwas“, erwiderte Cash schnell und nahm die Platte entgegen.
    „Du auch, Deke?“
    „Ja, bitte.“ Allerdings schmeckte für ihn der Braten inzwischen nur noch nach Gummi. Deke beschloss, seine Aufmerksamkeit jetzt lieber seinem Schwager zu schenken.
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